Wilhelm von Scharnhorst

Wilhelm von Scharnhorst

Wilhelm J. Scharnhorst, ab 1802 von Scharnhorst (* 16. Februar 1786 in Hannover; † 13. Juni 1854 in Bad Ems) war ein königlich preußischer General der Infanterie und zuletzt Kommandeur der Festung Rastatt.

Leben

Er entstammte einer niedersächsischen Familie und war der älteste Sohn des Militärreformers und preußischen Generals Gerhard von Scharnhorst (1755–1813), der 1802 mit seinen Nachkommen in den preußischen Adelsstand erhoben wurde.[1] Scharnhorst heiratete im August 1818 Agnes von Gneisenau (* 24. April 1800 in Schilda, Brandenburg; † 5. Juli 1822), die Tochter des späteren Generalfeldmarschalls August Neidhardt von Gneisenau (1760–1831) und der Karolina von Kottwitz (1772–1832). Mit dem Tod ihres Sohnes August (1821–1875) erlosch die Familie im Mannesstamm.

Von 1811 bis 1813 kämpfte Scharnhorst bei der englisch-deutschen Legion in Portugal und Spanien. Da er die portugiesische Sprache beherrschte, übersetzte er dort auch Schriftstücke ins Deutsche. Als Major war er im Generalstab des 8. Armeekorps. Ebenfalls als Major war er Artillerie-Inspektor von Stettin und später in Koblenz. 1833 war er als königlich preußischer Oberst Kommandeur der 3. Schlesischen Artilleriebrigade und 1836 versah er als Oberst seinen Dienst im Kriegsministerium. Am 11. Mai 1849 befehligte er die Artillerie gegen die meuternden Soldaten in der Festung Rastatt und die Aufständischen der Badischen Revolution. Nach Übergabe der Festung wurde er deren Kommandeur. 1850 nahm er aus gesundheitlichen Gründen als General der Infanterie seinen Abschied und verlegte seinen Wohnsitz von Koblenz, wo er noch immer in Garnison stand, nach Berlin.

Der studierte Jurist war akademisches Ehrenmitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.

Er starb 1854 während eines Kuraufenthalts in Bad Ems an einem Schlaganfall. Er ruht im Familiengrab der Scharnhorsts auf dem Invalidenfriedhof in Berlin.

Einzelnachweise

  1. Gerhard Scharnhorst wurde am 16. September 1802 in Berlin als preußischer Oberstleutnant im Feldartilleriekorps in den preußischen Adelsstand erhoben, allerdings wurde das entsprechende Diplom nicht ausgelöst. Sein Sohn Wilhelm erhielt als preußischer Oberst im Kriegsministerium am 5. März 1836 in Berlin die preußische Wappenmehrung und die Aushändigung des Diploms. Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XII, Band 125 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2001, ISBN 3-7980-0825-6

Literatur


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