Wilhelm Trimborn

Wilhelm Trimborn

Wilhelm Trimborn (* 12. Juli 1843 in Düsseldorf; † 7. Juni 1930 in Bonn) errichtete im Mai 1867 in Grevenbroich das erste Gaswerk. Er war für die Straßenbeleuchtung Grevenbroichs im 19. Jahrhundert maßgeblich.

Inhaltsverzeichnis

Elternhaus und Ausbildung

Sein Vater Wilhelm Trimborn sen. (1804 - ???) hatte sich bereits in Düsseldorf Anfang der 1840er Jahre in der dortigen Stadtgasindustrie engagiert und als Teilhaber bzw. Geschäftsführer in der dort 1841 vom Kupferschlägermeister Johann Franz Sinzig gegründeten Gasfabrik gearbeitet. Die Gasfabriken produzierten in dieser Zeit Gas hauptsächlich für die Straßenbeleuchtung und die Gaslaternen, das Gas war als Produkt noch nicht in die privaten Haushalte, ins Gewerbe und in die Industrie vorgedrungen. Über seinen Vater hatte Wilhelm Trimborn in der Gasfabrik die Möglichkeit Erfahrungen zu sammeln und sich das notwendige Know-How anzueignen.

Gründung der Gaswerke in Grevenbroich

1867, er ist zu diesem Zeitpunkt nach Grevenbroich übergesiedelt, gründet er am Herkenbuscher Weg, der heutigen Zedernstraß seine eigene Gasfabrik. In diesen ersten Jahren wohnte er noch auf dem Werksgelände. 1871 heiratete er Johanna Wilhelmine Uhlhorn. Mit seiner Familie bezog er später eine Villa an der Lindenstraße.

Geschichte der Grevenbroicher Gaswerke

Die Grevenbroicher Gasfabrik kam anfangs mit 12 bis 15 Straßenlaternen und etwa 600 weiteren Beleuchtungskörpern im Stadtgebiet aus, die über ein knapp 3 km langes, unterirdisches Röhrennetz miteinander verbunden waren.
Das Grevenbroicher Gaswerk verblieb als Privatunternehmen von 1867 bis 1925 in Familienbesitz, dann wurde es in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung umgewandelt. Gesellschafter waren zu diesem Zeitpunkt neben Wilhelm Trimborn auch sein Sohn Max Trimborn (18?? - 1956) sowie der Gaswerksdirektor Zielinsky.
1927 wurde es dann auf die Stadt Grevenbroich als kommunales Gaswerk übertragen und verkauft. Das Werk wurde Anfang 1945 bei Bombenangriffen fast völlig zerstört, womit die Geschichte der Grevenbroicher Stadtgas-Industrie erlosch. Nach dem Krieg war es technisch möglich und ökonomisch sinnvoll Gas über unterirdische Leitungen von weiter her zu erhalten, so etwa aus Neuss, weshalb das Grevenbroicher Gaswerk nach 1945 nicht wieder aufgebaut wurde.

Gesellschaftliches Engagement

Wilhelm Trimborn wurde Mitbegründer und Ehrenmitglied des Vereins der Gas-, Elektrizitäts- und Wasserfachmänner Rheinlands und Westfalens, Mitglied des Stadtrats und erster Beigeordneter der Stadt Grevenbroich. Er war zudem Mitglied im Kuratorium des Progymnasiums in Grevenbroich, dem heutigen Erasmus Gymnasium. Außerdem war er auch Teilhaber an der Uhlhorn’schen Kratzenfabrik, die 1927 zunächst nach Konstanz und später nach Budapest verlegt wurde.

Quellenlage

Die Unterlagen aus der Gründerzeit sind verloren. Über den übrigen Bestand ist nichts bekannt.

Literatur

  • Hans Seeling: Die Gaswerke der Trimborn in Düsseldorf und Grevenbroich. In: Beiträge zur Geschichte der Stadt Grevenbroich 3 (1981), S. 59 - 64.
  • Hans Georg Kirchhoff: Heimatchronik des Kreises Grevenbroich. Köln 1971 (Heimatchroniken der Städte und Kreise des Bundesgebietes 40), S. 334 - 335.

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