Wilhelm Marx (Düsseldorf)

Wilhelm Marx (Düsseldorf)

Wilhelm Marx (* 29. Dezember 1851 in Oelinghoven, Siegkreis; † 30. Juli 1924 in Düsseldorf) war ein wegweisender Kommunal- und Strukturpolitiker für Düsseldorf. Marx heiratete am 19. Mai 1885 in Olpe Elise Hesse und wurde auch auf dem städtischen Friedhof in Olpe beerdigt.

Politische Laufbahn

  • 7. August 1888 Wahl zum Beigeordneten
  • 20. November 1888 als Beigeordneter eingeführt
  • 20. April 1899 Titelverleihung als Oberbürgermeister
  • 11. November 1899 zum Oberbürgermeister gewählt

Während seiner 12-jährigen Amtszeit 1899 bis 1910 als Oberbürgermeister führte Marx mit Hilfe zahlreicher Industrieller wie Heinrich Lueg, Ernst Poensgen, Ernst Schiess oder Hermann Heye Düsseldorf in die „Moderne“. Unter seiner Ägide entwickelte sich Düsseldorf zu einer modernen, expandierenden Großstadt und wurde zu einer weltberühmten Ausstellungsstadt. Die Einwohnerzahl Düsseldorfs verdoppelte sich annähernd und es gibt kaum einen städtischen Lebensbereich, der während dieser Zeit nicht einen bedeutenden Aufschwung genommen hätte.

Folgende Projekte konnte er als Beigeordneter und dann als Oberbürgermeister erfolgreich durchsetzen:

1888 erstes städtisches Hallenbad, 1896 neuer Rheinhafen und anschließend die Rheinufer-Verschiebung, Unterstützung des „Consortiums“ zum Oberkasseler Brückenbau und der späteren Rheinbahn, Veränderung des Schulwesens in Düsseldorf, neue Krankenanstalten, in Deutschland größte Aktion zur Beschäftigung von Arbeitslosen 1908/09, Eingemeindungen 1908 und 1909, Einrichtung des Oberlandesgerichts, glanzvolle Ausstellungen von 1902 und 1904, Initiator zur Gründung des Industrie-Clubs, Bebauung des ehemaligen Kasernengeländes zwischen Königsallee und Kasernenstraße, Stahlhof mit Sitz des neu gegründeten Stahlwerksverbandes, Schaffung des „Schreibtisch des Ruhrgebiets“, Unterstützung zur Gründung von Apollo-Theater und Düsseldorfer Schauspielhaus, Errichtung der von der DELAG genutzten städtischen Luftschiffhalle.

Für all diese Verdienste erhielt er 1910 die Ehrenbürgerschaft von Düsseldorf. Zu weiteren Ehren von Wilhelm Marx wurde auch das erste Bürohochhaus Deutschlands – das Wilhelm-Marx-Haus – nach ihm benannt, das von 1922 bis 1924 nach Entwürfen von Wilhelm Kreis entstand, dem „Vater der Bismarcktürme“. Seit 6. Mai 2008 Ehrengrab auf dem Düsseldorfer Nordfriedhof. Marx ist unter anderem Namensgeber der Gesellschaft Reitercorps Wilhelm Marx von 1926. Diese Gesellschaft ist Mitglied im Sankt-Sebastianus-Schützenverein von 1316 e.V. Noch heute verbindet diese Gesellschaft das Protektorat mit dem Hause Marx.

Literatur

  • Hugo Weidenhaupt: „Kleine Stadtgeschichte“, Jan Wellem. Monatsschrift für Düsseldorf, Niederrhein und Bergisches Land
  • Hugo Weidenhaupt: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf. Hrsg. im Auftrag des Kulturamts der Landeshauptstadt Düsseldorf (10. Aufl.). Triltsch, Düsseldorf 1933, ISBN 3-7998-0000-X
  • Aktenbestand im Stadtarchiv Düsseldorf: Bestand XXI – 2141

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