Wilhelm Hübotter

Wilhelm Hübotter

Wilhelm Hübotter (* 16. Juni 1895 in Neu-Garge bei Bleckede; † 28. Juli 1976 in Hannover; vollständiger Name: Karl Wilhelm Ferdinand Hübotter) war ein deutscher Garten- und Landschaftsarchitekt.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Wilhelm war der Vater des Architekten Peter Hübotter, mit dem er in Hannover auch zusammen arbeitete.[1] Auch der Jurist und Bauunternehmer Klaus Hübotter ist sein Sohn.

Leben

Wilhelm Hübotter besuchte das Andreas-Realgymnasium in Hildesheim und absolvierte dort anschließend von 1912 bis 1914 eine Lehre in der Stadtgärtnerei, ehe er als Soldat einberufen wurde.

1919 trat er ein Studium an der Lehranstalt für Obst- und Weinbau in Geisenheim an, das er 1922 abschloss. Ab 1923 war er als freischaffender Gartenarchitekt zunächst in Hildesheim, dann in Hannover tätig. Insgesamt gestaltete er in dieser Funktion etwa 2300 Gärten und Parks. Seit 1930 war Hübotter, einer der ersten ausschließlich planenden Gartenarchitekten, Mitglied des Deutschen Werkbunds.

Wilhelm Hübotter werden die Entwürfe der Thingstätte Sachsenhain nach Vorstellungen der SS-Führung im Jahre 1934 zugeschrieben. Hübotter, selbst nie Mitglied der NSDAP, ließ sich nach öffentlicher Kritik an seiner Mitarbeit von der weiteren Durchführung des Projektes entbinden.[2] Ende 1945 wurde Hübotter mit der Gestaltung des KZ-Geländes Bergen-Belsen durch die britische Militärbehörde beauftragt. Allerdings stand er wegen der Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten in der Kritik. Zu seinen weiteren Arbeiten gehören unter anderem der Hermann-Löns-Park in Hannover (1936–1938), die Gartenanlagen der deutschen Botschaft in Ankara sowie das Gelände der ersten Bundesgartenschau in Hannover (1951).

1947 gehörte er zu den Mitbegründern der Hochschule für Gartenbau und Landeskultur Hannover (heute Bestandteil der Universität Hannover), wo er von 1954 bis 1960 einen Lehrauftrag innehatte. 1948 war er zudem Gründungsmitglied des Bundes Deutscher Gartenarchitekten. 1950 nahm er am dritten Treffen des sogenannten Anholter Kreises teil.

1970 erhielt er die Heinrich-Tessenow-Medaille. Er war Ehrenmitglied in der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur.

Das Seenotrettungsboot SRB Wilhelm Hübotter der Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) ist nach ihm benannt.

Literatur

  • Dirk Böttcher: Hannoversches biographisches Lexikon - Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 179.

Einzelnachweise

  1. Waldemar R. Röhrbein: Hübotter, (2) Peter, in: Stadtlexikon Hannover, S. 310
  2. Garten und Landschaft, 95. Jahrgang 1985, ISSN 0016-4720, S. 38f.

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