Wilhelm Adolph von Trützschler

Wilhelm Adolph von Trützschler
Porträt

Wilhelm Adolph von Trützschler (* 20. Februar 1818 in Gotha; † 14. August 1849 in Mannheim) war deutscher Politiker, Demokrat und Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung und des Sächsischen Landtags.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Wilhelm Adolph stammte aus dem vogtländischen Geschlecht der von Trützschler. Er studierte 1835/1836 Medizin in Leipzig und 1836–1840 Jura in Jena, Göttingen und Leipzig. In Jena schloss er sich vermutlich 1836 der burschenschaftlichen Gesellschaft auf dem Burgkeller an, in Leipzig stiftete er 1839 das Corps Montania. Er trat 1843 in den sächsischen Justizdienst ein. Durch sein freimütiges Auftreten erwarb er sich während der Märzrevolution große Beliebtheit und wurde im Mai zum Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung gewählt. Er schloss sich der Donnersberg-Fraktion an. Auf dem Anfang des Jahres 1849 tagenden Sächsischen Landtag gehörte er als Vertreter des 46. Wahlbezirks der II. Kammer an[1] und saß in der Verfassungsdeputation.[2]

Am 26. Mai 1849 trat er in den Dienst der badischen Revolutionsregierung und amtierte zunächst als Zivilkommissär in Mannheim und dann als Regierungsdirektor des Unterrheinkreises.

Nach der Niederschlagung der Revolution durch preußische Truppen versuchte er, unter Mitnahme der Kreiskasse zu fliehen. Nach dem Misslingen wurde er durch ein Standgericht zum Tode verurteilt und auf dem Mannheimer Hauptfriedhof erschossen.

Literatur

  • Franz Schnorr von Carolsfeld: Trützschler, Adolf von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 38, Duncker & Humblot, Leipzig 1894, S. 691 f.
  • Egbert Weiß, Corpsstudenten in der Paulskirche, Einst und Jetzt, Sonderheft 1990 des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung, S. 43, 55 (mit Auszug aus den Annalen des Corps Lusatia Leipzig)
  • Peter Kaupp, Burschenschafter in der Paulskirche, Broschüre der Gesellschaft für burschenschaftliche Geschichtsforschung, 1999, S.111 (mit Kopfbild und Abbildung der Erschießung)
  • Helge Dvorak, Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft, Bd.I Politiker, Teilbd. 6, S. 64 (mit Kopfbild), Heidelberg 2005, ISBN 3-8253-5063-0

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Josef Matzerath: Aspekte sächsischer Landtagsgeschichte – Präsidenten und Abgeordnete von 1833 bis 1952, Dresden 2001, S. 132
  2. T. Tonndorf: Die sächsischen Abgeordneten der Frankfurter Vor- und Nationalversammlung, Diss. Dresden 1993, S. 248ff



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