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Escholzmatt Basisdaten Kanton: Luzern Amt: Entlebuch BFS-Nr.: 1003 PLZ: 6182 Koordinaten: (637791 / 195952)46.9136037.93472858Koordinaten: 46° 54′ 49″ N, 7° 56′ 5″ O; CH1903: (637791 / 195952) Höhe: 858 m ü. M. Fläche: 61.29 km² Einwohner: 3153
(31. Dezember 2007)[1]Website: www.escholzmatt.ch Karte Escholzmatt (lokal Äschlismatt genannt) ist eine politische Gemeinde im Amt Entlebuch des Kantons Luzern in der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Escholzmatt ist mit 61,3 km² flächenmässig die zweitgrösste Gemeinde im Kanton Luzern. Der südlichste Punkt der Gemeinde befindet sich auf der Schrattenfluh (2091 m ü.M.), der nördlichste beim Brüggschwändeli in der Nähe von Bramboden, der westlichste beim Weiler Dürrenbach an der Kantonsgrenze Luzern/Bern und der östlichste in der Lammschlucht.
Zur Gemeinde gehört auch der Ortsteil Wiggen (1,3 km südwestlich vom Dorf; 788 m.ü.M.) am Zusammenfluss von Eschlisbach (von Nordosten her kommend) und Ilfis (von Süden her kommend).
Nordöstlich des Dorfs liegt der Ortsteil Feldmoos (1 km entfernt; 810 m.ü.m.). Durch diesen fliesst der Ballenbach, der sich kurz vor dem nordöstlich davon liegenden Weiler Lehn (1,5 km vom Dorf entfernt; 786 m.ü.M.) mit dem Ebnitbach zur Weissemme zusammenschliesst und dann dem Weiler Tellenbach (2,3 km nordöstlich des Dorfs; 750 m.ü.M.) zustrebt.
Escholzmatt liegt an der Wasserscheide zwischen Bern und Luzern. Ein Teil der Bäche fliesst in die Ilfis und somit in die Emme ins Emmental. Der andere Teil fliesst in die Weissemme, die dann wiederum in die Kleine Emme mündet. Es ist zwar wirtschaftlich eindeutig nach Luzern ausgerichtet, neigt sich auf der Südwestseite aber auch gegen die bernische Nachbarschaft.
Von der Gemeindefläche von mehr als 61 km² ist die Hälfte (49,9%) landwirtschaftliche Nutzfläche. Fast ebenso viel ist mit Wald und Gehölz bedeckt (44,2%). Nur 3,1% der flächenmässig grossen Gemeinde sind Siedlungsfläche.
Escholzmatt grenzt an Flühli, Marbach LU, Romoos und Schüpfheim LU im Kanton Luzern und an die Gemeinde Trub im Kanton Bern.
Geschichte
Die Besiedlung des Amt Entlebuchs erfolgte im Vergleich zu anderen Regionen verhältnismässig spät. Die älteste urkundlich erhaltene Nennung des Ortsnamens als askolvismatten datiert auf das Jahr 1160.
Das Gemeindewappen zeigt einen Turm auf grünem Dreiberg mit flankierenden Kreuzen. Es erinnert an die ehemalige habsburgische Herrschaft und stützt sich auf eine Burgfeste, entweder auf dem Hinderchnubel oder in Wiggen. Die Kreuze stellen den Bezug zu den Deutschrittern von Sumiswald her.
Seit der Schlacht bei Sempach im Jahre 1386 leisteten die Männer von Escholzmatt zusammen mit den anderen Entlebuchern immer wieder Kriegsdienste zugunsten der Stadt Luzern. Normalerweise waren die Entlebucher treue Untertanen.
Als nach dem Ende des 30-jährigen Krieges die Wirtschaft einbrach, wehrten sich Entlebuchern gegen die strenge städtische Herrschaft. In diesem Bauernkrieg von 1653 war der Escholzmatter Christian Schybi der militärische Führer. Da der Aufstand im Entlebuch und Emmental kläglich scheiterte, bezahlte Schybi seine Führungsrolle mit der Hinrichtung. Ein Denkmal auf dem Dorfplatz hält das Andenken an Christian Schybi und Hans Emmenegger, einen seinen Mitstreiter, wach.
Ein weiteres Denkmal, das genau auf der Wasserscheide zwischen Kleiner und Grosser Emme liegt, erinnert an Franz Joseph Stalder (1757 - 1833), einen ehemaligen Pfarrer von Escholzmatt, der als eine der wichtigsten Persönlichkeiten der Schweizer Kulturgeschichte und als Begründer der deutschschweizerischen Dialektologie gilt.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungsentwicklung Jahr Einwohner 1850 3'348 1860 3'075 1900 3'127 1941 3'518 1950 3'509 1960 3'257 1980 3'033 1990 3'083 2000 3'229 2005 3'274 In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sank die Bevölkerung - im Gegensatz zu anderen abgelegenen Landgemeinden - mit der Ausnahme des Jahrzehnts zwischen 1850 und 1860 (1850-1860: -8,2%) nur wenig (1850-1900: -6,6%). Anschliessend folgte bis 1941 sogar eine Zeit andauernden Bevölkerungswachstums (1900-1941: +12,5%). Das letzte Jahr war das Jahr mit dem absoluten Bevölkerunghöchststand zwischen 1850 und heute. Von 1950 bis 1980 ging die Einwohnerzahl dann allerdings stark zurück (1950-1980: -13,8%). In den Neunziger Jahren folgte der (bisher) letzte Bevölkerungsanstieg. Seither stagniert die Zahl der Bewohner bei etwas über 3'200 Personen.
Sprachen
Die Bevölkerung benutzt als Alltagssprache eine hochalemannisache Mundart. Die Unterschiede zwischen dem örtlichen Dialekt und dem der Stadt Luzern sind allerdings beträchtlich. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 95,04% Deutsch, 1,73% Albanisch und 0,96% Serbokroatisch als Hauptsprache an.
Religionen - Konfessionen
Früher war die gesamte Bevölkerung Mitglied der römisch-katholischen Kirche. Weniger durch Kirchenaustritte - im heute noch recht strenggläubigen Entlebuch - als durch Zuwanderung aus anderen Regionen der Schweiz und dem Ausland hat sich dies verändert. Heute (Stand 2000) gibt es 78,41% römisch-katholische, 10,96% evangelisch-reformierte, 0,93 orthodoxe und 0,53% freikirchliche Christen. Daneben findet man 2,45% Muslime, 1,64% Konfessionslose und 1,15% Angehörige anderer nichtchristlicher Bekenntnisse (meist Hindus). Die Muslime sind herkunftsmässig Albaner aus dem Kosovo und wenige Bosniaken; die Orthodoxen Serben und Montenegriner und die Hindus Tamilen aus Sri Lanka.
Herkunft und Nationalität
Ende 2006 waren von den 3'162 Einwohnern 2'978 Schweizer und 1843 (=5,8%) Ausländer. Die Volkszählung 2000 ergab 91,24% (einschließlich Doppelbürger 92,01%) Schweizer Staatsangehörige. Die grössten Einwanderergruppen kommen aus Serbien-Montenegro (4,43%; mehrheitlich Albaner, aber auch viele Slawen), Sri Lanka (1,64% einschließlich Doppelbürger) und Deutschland (0,74% einschließlich Doppelbürger).
Wirtschaft
Von den Erwerbstätigen arbeiten 40% in der Landwirtschaft, 34% in Gewerbebetrieben und 26% im Dienstleistungsbereich.
Verkehr
Das Dorf liegt an der Bahnlinie Luzern-Bern und hat eine eigene Haltestation. Der Ortsteil Wiggen ist eine weitere Haltestelle an der gleichen Bahnlinie. Vom Dorf aus verkehrt ein Postautokurs Richtung Süden (Escholzmatt-Marbach-Schangnau-Kemmeriboden) und erschliesst so weitere Gemeinden durch den Öffentlichen Verkehr.
Sowohl Escholzmatt wie Wiggen liegen an den Strassen (Luzern-)Wolhusen-Bern wie (Luzern-)Wolhusen-Thun. Die nächst gelegenen Autobahnanschlüsse sind mehr als 40 km entfernt.
Sehenswürdigkeiten
Das Dorf Escholzmatt ist als Ortsbild von nationaler Bedeutung eingestuft. Besonders erwähnenswert sind die grosse neugotische Pfarrkirche St. Jakob und das Mettlenquartier. Speziell ist auch der Schybistein, welcher vor der Dorfkirche steht. Er steht zum Gedenken an den Bauernkrieg von 1653, bei dem der Bauernführer, Christian Schybi, fiel, als er für die Bauern die Rechte zu erkämpfen versuchte. Weitere Denkmäler siehe auch unter Geschichte.
Einzelnachweise
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Escholzmatt
- Website der Gemeindeschule Escholzmatt
- Artikel Escholzmatt im Historischen Lexikon der Schweiz
- Statistisches Amt des Kantons Luzern mit Angaben zur Gemeinde
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