Wiener Stadthalle

Wiener Stadthalle
Wiener Stadthalle
Wiener Stadthalle logo.svg
Wiener Stadthalle Aussen 2008.jpg
Außenaufnahme der Wiener Stadthalle
Daten
Ort Wien, Österreich
Koordinaten 48° 12′ 7″ N, 16° 19′ 58″ O48.20194444444416.332777777778Koordinaten: 48° 12′ 7″ N, 16° 19′ 58″ O
Eigentümer Stadt Wien
Baubeginn 1953
Eröffnung 1958
Architekt Roland Rainer
Kapazität 16'000 Personen (Halle D)
2'200 (Halle F)
Veranstaltungen

Auftritte von Bands, Komikern, etc.

Die Wiener Stadthalle ist das größte Veranstaltungszentrum Österreichs und eine der führenden Event-Locations in Europa im 15. Wiener Gemeindebezirk Rudolfsheim-Fünfhaus. In ihrer Rechtsform ist die Wiener Stadthalle ein Tochterunternehmen der Wien Holding.

Der Veranstaltungskomplex umfasst insgesamt sechs Veranstaltungsstätten, darunter die große Halle D, die Showbühne / Halle F sowie eine permanente Eishalle.

Die Wiener Stadthalle wurde in den Jahren 1953 bis 1958 vom österreichischen Architekten Roland Rainer unter der Mithilfe des damaligen Architekturstudenten Richard Gach erbaut. 1956 konnte die Gleichenfeier abgehalten werden.[1] Zur künstlerischen Ausgestaltung tragen unter anderem die Skulpturen von Wander Bertoni und Fritz Wotruba bei. Die Halle D hat ein Fassungsvermögen bis 16.000 Personen und kann je nach Verwendungszweck variabel gestaltet werden. In ihr finden Konzerte, Show-Acts und Sportveranstaltungen (wie das traditionsreiche Stadthallenturnier, Holiday on Ice, oder das Fest der Pferde) statt; insgesamt war die Wiener Stadthalle auch Austragungsort von rund 80 Europa- und Weltmeisterschaften.

In der VIP-Lounge befindet sich der von Herbert Boeckl entworfene Gobelin „Die Welt und der Mensch“, der im Jahr 1958 anlässlich der Weltausstellung in Brüssel präsentiert wurde.

Die Wiener Stadthallen-Gruppe wird in der Rechtsform einer G.m.b.H. geführt und verwaltet derzeit noch 12 weitere Veranstaltungshallen und Entertainment-Einrichtungen im Großraum Wien. Die Wiener Stadthalle lukriert eine jährliche Wertschöpfung von rund 70 Millionen Euro und wird jährlich von circa 1,2 Millionen Gästen besucht. Als Geschäftsführer der Wiener Stadthallen-Gruppe fungieren seit dem Jahr 1999 der frühere IBM-Manager Gerhard Feltl sowie der frühere Musikverlagschef Peter Gruber.

Inhaltsverzeichnis

Veranstaltungen in der Wiener Stadthalle

Heute ist die Wiener Stadthalle die bedeutendste Veranstaltungsarena Österreichs. So standen zahlreiche bekannte Bands und Musiker von Britney Spears über Lenny Kravitz bis hin zu ZZ Top zumindest einmal auf ihrer Bühne. Die jährlich in der Wiener Stadthalle abgehaltene BA-TennisTrophy wurde mittlerweile zu einer sportlichen und gesellschaftlichen Institution.

Anfang 2006 wurde eine zusätzliche Veranstaltungshalle (Halle F) mit 2.200 Plätzen eröffnet, die für Konzerte, Musical-Produktionen, Theateraufführungen und Firmenveranstaltungen zur Verfügung steht. In dieser Halle gastierten unter anderem Reinhard Mey, Annett Louisan und Max Raabe. Unter dem Stadthallenareal wurde eine Tiefgarage mit circa 750 Plätzen errichtet, um für die zahlreichen Großveranstaltungen ausreichend Parkplätze bieten zu können.

Zudem gibt es in unregelmäßigen Abständen ein sogenanntes Fußball-Stadthallenturnier (Wenn es stattfindet, dann meistens im Januar). Anfang März befindet sich hier die Berufs- und Studienmesse (BeSt) .

Geschichte

Die Wiener Stadthalle wurde in den Jahren 1955 bis 1958 als eines der größten Nachkriegsprojekte Wiens errichtet. Die von Roland Rainer stammenden Pläne beeindrucken vor allem durch das 100 m mal 100 m große Stahldach über der Haupthalle, das daher vor einigen Jahren von der Londoner Grafikagentur Pentagram auch zum Firmenlogo der Stadthalle gemacht wurde. Elektrisch ausziehbare Stahlblechtribünen sowie spezielle Vorhangsysteme ermöglichen, die Halle für verschiedenste Veranstaltungen zu verwenden. Die Gründungsversammlung der ursprünglichen „Wiener Stadthalle- Betriebsgesellschaft m.b.H.“ fand am 26. Juli 1957 im Wiener Rathaus statt. Am 21. Juni 1958 wurde die Stadthalle feierlich eröffnet.[2]

Stadthallenbad

In den Jahren 1972 bis 1974 wurde zusätzlich für die Schwimmeuropameisterschaft 1974 das Stadthallenbad, ebenfalls nach Plänen von Roland Rainer, errichtet.

Am 6. April 2011 wurde eine Kooperation der Erste Bank mit der zur Wien Holding gehörenden „Wiener Stadthalle Betriebs- und Veranstaltungsgesellschaft m.b.H.“ bekannt. Zur Umsetzung des umfassenden Sponsoring- und Kooperationsvertrages wurde die gemeinsame „Erste Bank Wiener Stadthalle Marketing GmbH“ für den Geschäftsbereich Ticketing und Marketing gegründet, an der die Erste Bank Oesterreich 60 Prozent und die Stadthallenbetriebsgesellschaft 40 Prozent halten. Die Kooperation muss durch die Bundeswettbewerbsbehörde genehmigt werden. Mit welchem Betrag sich die Erste Bank in diese Kooperation eingekauft hat, wird nicht bekannt gegeben. Der APA-Aussendung zu Folge soll der Name der „Wiener Stadthalle“ auf den Sponsornamen „Erste Bank Wiener Stadthalle“ geändert werden.[3] Bis Mai 2011 wurde zwar das Logo geändert – in die Bildmarke wurde oberhalb der stilisierten Stadthalle das Erste-Bank-Logo eingefügt –, der Markenname „Wiener Stadthalle“ findet sich auf der Website jedoch unverändert.[4]

Die Wiener Stadthalle als Filmproduktionsgesellschaft

1961 gründete die Stadt Wien die „Wiener Stadthalle Betriebs- und Produktionsgesellschaft“. Diese sollte die österreichische Filmproduktion ankurbeln. Einer erfolgreichen Erstproduktion - die Musikkomödie „Unsere tollen Tanten“ - folgten noch zahlreiche weitere Produktionen dieser Art wie der Eisrevuefilm „... und Du, mein Schatz, bleibst hier“ (1961), „Unsere tollen Nichten“ (1962, unter anderem mit Gunther Philipp, Paul Hörbiger), „Unsere tollen Tanten in der Südsee“ (1963, u. a. mit Udo Jürgens, Gus Backus), „Rote Lippen soll man küssen“ (1963, u. a. mit Peter Weck, Johanna Matz), Happy-End am Wörthersee (1964, u. a. mit Waltraut Haas, Rudolf Prack) oder auch dem Eisrevuefilm „Die große Kür“ mit dem aktuellen Star-Pärchen des Kunsteislaufes, den Deutschen Hans-Jürgen Bäumler und Marika Kilius.

Mit Ruf der Wälder entstand 1965 zumindest eine Literaturverfilmung und „Das große Liebesspiel“ nach einem Drehbuch Herbert Reineckers verstand sich zumindest als moderne Version von Schnitzlers Reigen, war aber tatsächlich eine Sammlung von Skandalgeschichten in Illustrierten-Manier. 1963 versuchte man sich in einem Western-Film. Der letzte Ritt nach Santa Cruz wurde auf den Kanarischen Inseln unter anderem mit Marianne Koch und Klaus Kinski gedreht, hatte aber kaum Erfolg. Die Kritik meinte daraufhin, dass nur die Amerikaner gute Western-Filme herstellen könnten. Doch nur wenig später entstanden mit großem Erfolg die Italo-Western. 1964 und 1967 versuchten sich andere Produktionsgesellschaften nochmals in Western-Produktionen: Mein Freund Shorty von Rolf Olsen und Frauen, die durch die Hölle gehen von Rudolf Zehetgruber.

Nachdem bis auf die erste Produktion alle Filme der Wiener Stadthalle nur geringen Erfolg hatten, erfolgte im Jahr 1966 die letzte Produktion: Der Kongreß amüsiert sich. Insgesamt ließ sich die Stadt Wien die 25 Produktionen rund 100 Millionen Schilling kosten (rund 7,3 Millionen Euro, ohne Berücksichtigung der Inflation). Trotz des bescheidenen Erfolgs der Filme sowohl bei Publikum als auch bei Kritikern nahm die Stadt Wien im Gegensatz zum Bund die Aufgabe, den österreichischen Film anzukurbeln, zumindest wahr - wenn auch bei der Umsetzung auf künstlerisch anspruchsvolle Produktionen verzichtet wurde. Der damalige Aufsichtsratsvorsitzende Glaserer resümierte in einem Interview mit der Zeitschrift Filmkunst (Nr. 47, S. 15): „Wenn wir mit den ‚Tollen Tanten‘ nicht solchen Erfolg gehabt hätten, dann wäre das ganze Geld nicht in den Eimer gegangen.“

Einzelnachweise

  1. 20. April 1956: Die Gleichenfeier der Wiener Stadthalle. In: Wien im Rückblick, abgerufen am 12. Juli 2009.
  2. Ein Platz für Europa – eine Halle für die Welt. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 22. Juni 1958, S. 1.
  3. Aus Stadthalle wird "Erste Bank Wiener Stadthalle Die Presse/APA, 6. April 2011. Abgerufen am 25. Mai 2011.
  4. Impressum der Stadthallen-Website. Abgerufen am 25. Mai 2011.

Weblinks

 Commons: Wiener Stadthalle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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