Wiener Linien

Wiener Linien
Wiener Linien GmbH & Co KG
Logo der Wiener Linien
Basisinformationen
Unternehmenssitz Wien
Webpräsenz www.wienerlinien.at
Bezugsjahr 2010[1]
Eigentümer Wiener Stadtwerke Holding AG
Geschäftsführung Günter Steinbauer (technischer Bereich), Alexandra Reinagl (kaufmännischer Bereich), Eduard Winter (betrieblicher Bereich)
Verkehrsverbund Verkehrsverbund Ost-Region (VOR)
Beschäftigte 8116
Linien
Spurweite 1435 mm
U-Bahn 5
Straßenbahn 28
Bus 43 Tagbus,
19 Nachtbus
Anzahl Fahrzeuge
U-Bahnwagen 848
Straßenbahn 772
Omnibus 496
Statistik
Fahrgäste Gesamt: 839 Mio. (2010)
U-Bahn: 534 Mio (2010)
Straßenbahn: 189,9 Mio (2010)
Bus: 114,4 Mio (2010)
dep1
Fahrleistung Angaben in Platzkilometer:
U-Bahn: 11,1 Tsd.
Straßenbahn: 3,9 Tsd.
Bus: 2,3 Tsd.
dep1
Haltestellen U-Bahn: 101
Straßenbahn: 1.031
Bus: 3.231
Einwohner im
Einzugsgebiet
2,4 Miodep1
Länge Liniennetz
U-Bahn-Linien 74,2 kmdep1
Straßenbahnlinien 214,8 kmdep1
Buslinien 621,5 kmdep1
Sonstige Betriebseinrichtungen
Betriebshöfe 1 Hauptwerkstätte,
3 U-Bahn,
4 Straßenbahn,
3 Bus
„V-Wagen“ auf der U3 bei Station Erdberg
Vier Generationen der Wiener „Bim“
Ein Gelenkbus des Typs MAN NG 273 LPG Nr. 8270 an der Haltestelle Baumgartner Höhe

Die Wiener Linien GmbH & Co KG (kurz WL, bis 11. Juni 1999 Wiener Stadtwerke – Verkehrsbetriebe) sind der städtische Verkehrsbetrieb der Bundeshauptstadt Wien und Bestandteil der Wiener Stadtwerke Holding AG.

Inhaltsverzeichnis

Struktur und Unternehmenskennzahlen

Die Wiener Linien sind zwar nunmehr „ausgelagert“ und nicht mehr, wie fast hundert Jahre lang, Bestandteil der Wiener Stadtverwaltung, ihre strategischen Entscheidungen werden aber nach wie vor von der sozialdemokratisch dominierten Wiener Kommunalpolitik getroffen. In Stadtsenat bzw. Landesregierung ist die Amtsführende Stadträtin für Finanzen und Wirtschaft, Renate Brauner, die für die Wiener Linien verantwortliche Mandatarin.

Ebenso hat sich der seit jeher gegebene starke Gewerkschaftseinfluss auf den Betrieb nur wenig verändert.

Die Wiener Linien beschäftigten 2010 rund 8.116 Mitarbeiter. Sie beförderten 838,7 Millionen Passagiere im Jahr 2010;[2], und 2,3 Millionen Fahrgäste pro Tag. Die Zahl steigt seit den 1970er-Jahren an. Die Zahl der Jahreskartenbesitzer stieg 2010 auf den neuen Rekordwert von über 355.000 Personen an,[3] rund ein Drittel davon sind Senioren. 24 % aller Fahrgäste sind Schüler. Der Umsatz stieg 2010 auf 441,4 Millionen Euro.[4] Laut Erhebungen werden in Wien 36 % aller Wege mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt, was im europäischen Vergleich den ersten Platz bedeutet.

Die öffentliche Verkehrsinfrastruktur zählt nach einer von Siemens in Auftrag gegebenen Mobilitätsstudie zu den weltweit leistungsstärksten. Obwohl nur auf Platz 178 der größten Metropolregionen der Welt, betreibt Wien das fünftgrößte Straßenbahnnetz weltweit, das fünftgrößte U-Bahn-Netz EU-weit, wobei die Wiener U-Bahn mehr Fahrgäste transportiert als die in Berlin.[5]

Die Fahrgäste der Wiener Linien werden in einem Fahrgastbeirat gehört und können Vorschläge für Verbesserungen einbringen. Die Mitglieder werden jeweils für vier Jahre berufen.[6]

Streckennetz (2007)

Die Linienlänge ist jene Gesamtlänge, die sich ergibt, wenn man die Streckenlänge jeder Verkehrslinie addiert – benutzen also mehrere Straßenbahnlinien denselben Streckenabschnitt, so werden sie dennoch addiert. Die Betriebslänge gibt hingegen die Länge des gesamten fahrplanmäßig genutzten Gleisnetzes an, also ohne Mehrfachzählungen.

Während die U-Bahn-Passagierzahlen stark steigen und am Netzausbau gearbeitet wird, gehen die Fahrgastzahlen bei der Straßenbahn leicht zurück und auch die Linienlänge hat im Vergleich zu den letzten Jahren um mehrere Kilometer abgenommen (statt 231,4 im Jahr 2004 nun 227,3 km). Neben dem U-Bahn-Netz wird vor allem das Busnetz in die Peripherie der Stadt stark ausgebaut.

  • 5 U-Bahn-Linien mit 65,1 Kilometer Linienlänge (65,7 km Betriebslänge, 69,3 km Baulänge, 201,3 km Gleislänge) und 476,7 Millionen Passagieren (rund 50 Millionen mehr als 2004)
  • 28 Straßenbahnlinien mit 227,3 Kilometer Linienlänge (179 km Betriebslänge, 181 km Baulänge) und 200,4 Mio Passagieren (rund 7 Mio weniger als 2004)
  • 43 Tages-Buslinien und 19 Nachtbuslinien mit insgesamt 669,1 km Linienlänge und 116 Mio Passagieren (knapp 5 Mio mehr als 2004)

Zusätzlich werden im Auftragsverkehr 24 weitere Buslinien von Subunternehmern betrieben, die auch eigene Linien in und um Wien betreiben. Dazu kommen noch Anrufsammeltaxis auf 17 Linien.

Die meisten Tages-Linien verkehren ca. von 5:00 bis 0:30 Uhr. Zur Hauptverkehrszeit sind viele Linien im Zwei- bis Fünf-Minuten-Intervall unterwegs, in den Abendstunden verkehrt die U-Bahn im 7,5-Minuten-Intervall, Straßenbahn- und Buslinien im Zehn- oder 15-Minuten-Takt. In der Zeit von 0:30 bis 5:00 Uhr verkehren die Nachtlinien im Abstand von 15 Minuten (U-Bahn am Wochenende) beziehungsweise 30 Minuten (Nachtbusse).

Tariflich sind die Wiener Linien integriert in den Verkehrsverbund Ost-Region (VOR). Das Netz der Wiener Linien liegt zur Gänze in dessen Kernzone (Zone 100). Schüler, Studenten, Arbeitslose und Pensionisten werden zu stark ermäßigten Tarifen befördert.

U-Bahn

Hauptartikel: U-Bahn Wien

Die Wiener U-Bahn existiert unter dieser Bezeichnung seit 1976, als die 1898–1901 eröffnete Wiener Stadtbahn zwischen den zwei Stationen Heiligenstadt und Friedensbrücke versuchsweise für den U-Bahn-Verkehr adaptiert wurde und als Linie U4 in Betrieb ging. Dem Bau der U-Bahn gingen jahrzehntelange politische Diskussionen voraus, da die sozialdemokratische Mehrheit in Wien vorerst andere Verkehrsmittel bevorzugte. Das erste Teilstück einer neu gebauten U-Bahn-Linie wurde 1978 in Betrieb genommen (Linie U1 von Reumannplatz bis Karlsplatz). Das Wiener U-Bahn-Netz besteht zurzeit aus fünf U-Bahn-Linien, ist 74,2 Kilometer lang und verfügt über 90 Stationsbauwerke:

Straßenbahn

Hauptartikel: Straßenbahn Wien

Die Wiener Straßenbahn existiert seit 1865, als die erste Pferdetramway ihren Fahrbetrieb aufnahm; 1897 wurde die erste Linie elektrisch betrieben. Ursprünglich von privaten Verkehrsunternehmen geführt, wurde die Straßenbahn um 1900 von der Stadtverwaltung aufgekauft und in den folgenden Jahrzehnten unter dem Betriebsnamen Gemeinde Wien - Städtische Straßenbahnen massiv ausgebaut. 1925 wurde die auf Kosten der Stadt elektrifizierte Stadtbahn in das Verkehrsnetz integriert. Die Straßenbahn war bis zum U-Bahn-Bau Hauptträger des öffentlichen Verkehrs in Wien.

Nach 1945 wurden zahlreiche Linien zugunsten des Kraftfahrzeugverkehrs aufgelassen bzw. wegen Unwirtschaftlichkeit durch Buslinien ersetzt. Im Zuge des U-Bahn-Baues wurden ab 1978 Straßenbahnlinien, die parallel zu U-Bahn-Linien verliefen, eingestellt. Trotzdem ist das Straßenbahnnetz in Wien auch heute noch eines der größten der Welt. Derzeit verkehren 28 Linien auf einem Streckennetz von 227,3 km. In den nächsten Jahren ist wegen des U-Bahn-Ausbaus mit weiteren Einstellungen zu rechnen. Allerdings sind vor allem im 21. und 22. Bezirk im Straßenbahnnetz Verlängerungen und neue Linien geplant.

Bus

Hauptartikel: Busverkehr in Wien

Autobuslinien wurden von der Stadt Wien seit den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts geführt; größere Bedeutung erlangten sie erst, als die städtische Siedlungstätigkeit in Außenbezirken zusätzliche Verkehrsverbindungen verlangte und als viele Straßenbahnlinien im dicht verbauten Gebiet durch Autobusbetrieb ersetzt wurden.

Aktuell sind auf den 43 Tages- und den 19 Nachtbuslinien auf ca. 360 Kilometer Streckenlänge rund 500 Busse eingesetzt, die jährlich rund 120 Millionen Fahrgäste verzeichnen. Die Buslinien der Wiener Linien sind mit dem Suffix A gekennzeichnet, um sie auf den ersten Blick von Straßenbahnlinien zu unterscheiden. Weitere Buslinien in der Zone 100 des Verkehrsverbunds Ost-Region (VOR), die meist von anderen Unternehmen, wie Dr. Richard, betrieben werden, und für die ebenfalls Verbundfahrscheine gelten, werden zur Unterscheidung mit einem B gekennzeichnet.

Kritik

Im Jahr 2005 erhielt das Unternehmen den Negativpreis Big Brother Award in der Kategorie „Volkswahl“ wegen „populistischer“ Überwachungspolitik mit Kameraüberwachung.[7][8][9] Die Überwachungskameras entsprechen den gesetzlichen Bestimmungen und sollen zum Sicherheitsgefühl der Fahrgäste beitragen.

Aus der Sicht der Befürworter des Vorrangs des öffentlichen Verkehrs wird kritisiert, dass Straßenbahn und Bus nur bei wenigen geregelten Kreuzungen durch elektronische Schaltung automatisch bevorrangt sind.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Jahresbericht der Wiener Linien 2010
  2. 839 Mio. Fahrgäste: Fahrgastrekord 2010 für die Wiener Linien, Wiener Linien, abgerufen am 20. März 2011
  3. Rekordzuwachs bei Jahreskarten, Wiener Linien, abgerufen am 20. März 2011
  4. Jahresbericht der Wiener Linien 2010, Wiener Linien, abgerufen am 20. März 2011
  5. 3satbörse: Verkehr: Modell Wien. 29. Oktober 2010, abgerufen am 29. Oktober 2010.
  6. Fahrgastbeirat, Wiener Linien, abgerufen am 20. März 2011
  7. Big Brother Awards Austria (nicht nur) für österreichische Datenkraken Heise online vom 26. Oktober 2005
  8. Preisträger der Big Brother Awards 2005
  9. Videomaterial unverschlüsselt und zu lange gespeichert - Wikinews mit weiteren Links und Quellen

Weblinks

 Commons: Wiener Linien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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