Wienburgpark

Wienburgpark
Steinskulptur „Mehrförmige Großplastik“ von Ernst Hermanns aus dem Jahre 1960 auf einer der zahlreichen Wiesen.

Der Wienburgpark, offiziell Stadtpark Wienburg, umgangssprachlich oft auch als Nordpark bezeichnet, ist eine Parkanlage in der westfälischen Stadt Münster zwischen dem Stadtzentrum und dem nördlich gelegenen Stadtteil Kinderhaus sowie dem Zentrum Nord. Das 26 Hektar große Gebiet dient als Ort zur Erholung für die Einwohner Münsters und bietet einen vielfältigen Lebensraum für Pflanzen und Tiere.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

See mit Wasservögeln, die im Park heimisch sind.

Die ersten Pläne für einen großen Erholungspark gehen zurück bis in die 1960er-Jahre. Der erste Plan von dem wegen seiner nationalsozialistischen Vergangenheit nicht unumstrittenen Heinrich Wiepking-Jürgensmann im Jahre 1966 sah Wiesen-, Spiel- und Sportanlagen vor, ergänzt durch ein Freibad sowie eine Kleingartenanlage. In der Mitte des Parks sollte ein großer See mit etwa 10 Hektar Wasserfläche entstehen. Realisiert wurde dieser Plan jedoch nicht, ebenso wie der der Preisträger des im Jahre 1973 veranstalteten „Wettbewerb Zentrum Nord“. Er sah vor, eine große Freizeitanlage zu bauen und die Kleingartenanlage in Wohnbebauung umzuwandeln. Das Projekt scheiterte, nicht zuletzt wegen der hohen Kosten von etwa 25 Mio. DM alleine ohne Wohnbebauung.

Mit 6 Mio. DM ebenfalls zu teuer war ein weiterer, konventioneller Entwurf aus dem Jahre 1979, wo neben der Parkanlage mit einem See noch ein Freibad und eine Bezirkssportanlage vorgesehen war. Erst ein mit 1,65 Mio. DM an Kosten versehener Entwurf wurde in den Jahren 1986/87 realisiert, obwohl dieser von Teilen der Bevölkerung weiterhin als Geldverschwendung eingestuft wurde. Nach einer Informationsveranstaltung änderte sich deren Einstellung zum Park, so dass er im Februar 1986 einstimmig verabschiedet wurde. Die Kosten des Parks beliefen sich letztendlich auf 1,68 Mio. DM, die zu 70 % vom Land Nordrhein-Westfalen übernommen wurden.

Landschaft

Panorama des Spielplatzes.

Die Landschaft des Parks unterteilt sich im Wesentlichen in drei Bereiche. Die Hecken und der Waldrand bietet einen Lebensraum für sonst nur im Wald lebende Tiere und Pflanzen. Dabei werden bis zu 20 mal mehr Brutvögelpaare als in einem geschlossenen Wald gesichtet. Daneben bieten die Feuchtbereiche gute Lebensbedingungen für Amphibien und Insekten und sorgt so für einen großen Artenreichtum. Zahlreiche Insekten sind auch auf den Blumenwiesen, den dritten großen Bereich des Parks, zu Hause. Auch viele Wiesenvögel sind hier anzutreffen.

Freizeitmöglichkeiten

Neben den für Radtouren und Inlineskating geeigneten, 2000 m befestigten Wegen durchziehen insgesamt 2900 m lange Rindenmulchwege den Wienburgpark, die sich für kleinere Wandertouren eignen. Sie führen sowohl an schattigen als auch sonnigen Plätzen zur Erholung vorbei. Eine Nutzung der Wege ist nicht zwingend vorgeschrieben, da der Park kein Naturreservat ist. Für Kinder wurde ein 6000 m² großer Spielplatz errichtet, der unter anderem mit Spielgeräten ausgestattet ist, die auf anderen Spielplätzen aufgrund ihrer Größe nicht aufgestellt werden können. Zusätzlich befindet sich im Nordwesten des Parks seit dem Jahr 1999 jährlich das Kindercamp „Atlantis“, das in den Sommermonaten Kinder unterhält. Dazu stehen anderem Hüpfburgen, ein Kletterturm, ein Streetball- und Beachvolleyballfeld zur Verfügung.

Die Fläche hinter „Atlantis“ wurde von 2003 bis 2009 auch vom Sportverein DJK GW Marathon Münster (Fußball, Leichtathletik, Ultimate Frisbee) genutzt. Der Verein ist seit 1949 im Wienburgpark ansässig. Teile des Wienburgparks gegenüber der heutigen Sportfläche, die jüngst renoviert wurde, sollen zukünftig für den Schul-, Vereins- und Breitensport hergerichtet werden.

Außerhalb des Sport- und Spielflächen ist der gesamte Wienburgpark von der Stadt Münster als Freilauffläche für Hunde ausgewiesen.

Galerie

Weblinks

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