Weser-Aller-Bahn

Weser-Aller-Bahn
RB 76: Weser-Aller-Bahn
Bahnhof Minden – der Ausgangspunkt der Linie
Bahnhof Minden – der Ausgangspunkt der Linie
Kursbuchstrecke (DB): 124
Streckenlänge: 111 km
Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h
Zuglauf
Kopfbahnhof – Streckenanfang
0 Rotenburg (Wümme) Hanse-Netz
   
27 Verden (Aller) ICE, IC, RE, RS 1
Bahnhof, Station
35 Dörverden RE
Bahnhof, Station
42 Eystrup RE
   
58 Nienburg (Weser) ICE, IC, RE, S 2
Bahnhof, Station
79 Leese-Stolzenau
   
Landesgrenze Nds / NRW
Bahnhof, Station
99 Petershagen-Lahde
   
111 Minden (Westf) ICE, IC, RE, S 1

Die Weser-Aller-Bahn ist eine Regionalbahnlinie im Nordwesten Deutschlands, die Rotenburg (Wümme) in Niedersachsen mit Minden in Nordrhein-Westfalen verbindet.

Die Bezeichnung der am Wochenende im Zweistundentakt verkehrenden RB 76 wird von der Deutschen Bahn auch für die Kursbuchstrecke 124 verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Streckenverlauf

Die Weser-Aller-Bahn ist Teil einer direkten Verbindung zwischen Hamburg und dem Ruhrgebiet, so dass sie insbesondere im Güterverkehr als Ausweichroute die Strecke über Bremen, Osnabrück und Münster entlastet. Auch Verkehre zwischen Hamburg und Hannover werden teilweise über sie geführt.

Die Weser-Aller-Bahn befährt insgesamt drei verschiedene Eisenbahnstrecken:

Gegenwärtiger Betrieb

Eingleisiger Bahnhof Petershagen-Lahde

Die Strecke wird seit dem 9. Dezember 2007 an Wochentagen nicht mehr durchgehend bedient. Auf der Teilstrecke Rotenburg–Verden verkehren im Zweistundentakt Regionalbahnen von DB Regio Niedersachsen (DB-Baureihe 628). Der Abschnitt Verden–Nienburg wird als Teilstrecke der Relation Hannover–Bremen im Stundentakt von RE-Zügen bedient. Auf dem Abschnitt Nienburg–Minden fahren wiederum im Zweistundentakt RE-Züge von DB Regio NRW. In Verden bestehen Anschlüsse zu RE- und RB-Zügen nach Bremen bzw. Nienburg–Hannover, in Nienburg bestehen Anschlüsse zu RE-Zügen und S-Bahnen nach Hannover bzw. Verden–Bremen. An Wochenenden besteht weiterhin eine durchgehende Verbindung Minden–Rotenburg mit Anschlüssen nach Hamburg. Hierfür werden modernisierte Silberling-Wendezüge und DB-Baureihe 143 oder 110 eingesetzt. Die Durchschnittsgeschwindigkeit der durchgehenden RE-Züge beträgt ca. 67 km/h.

Der Abschnitt Rotenburg–Verden hat als Umleitungsstrecke für den Fernverkehr Hamburg–Hannover eine herausragende Bedeutung. Dieser eingleisige Abschnitt wird daher für den Regionalverkehr sehr häufig gesperrt und das Zugangebot durch Busse ersetzt, da die Nutzung durch IC bzw. ICE-Züge keinen zusätzlichen Regionalverkehr zulässt (Sperrung u.a. von August bis Dezember 2010).

Die Linie wird in Nordrhein-Westfalen als RB 76 bezeichnet. Die Züge an Werktagen (Mo–Fr) sind über Minden hinaus als Porta-Express (RE 78) bis Bielefeld durchgebunden. Gefahren wird dabei mit Fahrzeugen der Baureihe 425.

Zukunft

Nach dem Bundesverkehrswegeplan 2003 und dem Bundesschienenwegeausbaugesetz 2004 ist ein durchgehender zweigleisiger Ausbau vorgesehen, dessen Umsetzung allerdings im Jahr 2010 nicht abzusehen ist. Laut einem Zeitungsbericht vom März 2007[1] ruht die Planung der Trasse bis wenigstens 2011.

Als Folge der Kürzung der Regionalisierungsmittel wurde zudem eine etwaige Einstellung der RB 76 zum Fahrplanwechsel im Dezember 2007 vom Land Niedersachsen geprüft. Damit wäre der Abschnitt Minden–Nienburg nur noch im Güterverkehr und der Abschnitt Verden–Rotenburg (Wümme) im Güterverkehr und als Umleitungsstrecke für den Personenfernverkehr bedient worden. Die vor wenigen Jahren erfolgten Investitionen für die Wiederinbetriebnahme und den großzügigen Ausbau des Bahnhofs Petershagen-Lahde wären hinfällig.[2] Während gegenwärtig eine völlige Einstellung des Verkehrs außer Diskussion ist, wird dennoch mit der Ausdünnung des Angebots an Werktagen zu rechnen sein. Als erster Schritt wurde die Linie im Dezember 2007 gebrochen. Es fahren montags bis freitags Züge von Rotenburg bis Verden sowie ab Nienburg in Richtung Minden und weiter bis Bielefeld (durchgehender Betrieb des bisherigen „Porta-Express“ RE 78). In Verden und Nienburg bestehen Anschlüsse an die RE-Züge Hannover–Bremen. Die Fahrzeit ab Ostwestfalen (u.a. Bielefeld) in Richtung Bremen verkürzt sich dadurch etwas, in Richtung Hamburg entsteht bei Umwegfahrt über Bremen eine Fahrzeitverlängerung um bis zu eine Stunde. Eine günstige Umsteigeverbindung Bielefeld–Nienburg–Verden–Rotenburg bestand bis Dezember 2010 nicht. Die Wochenendbedienung blieb zunächst unverändert, es fahren also wie bisher durchgehende Züge Rotenburg – Minden, die Planungen sehen jedoch eine Bedienung durch den „Porta-Express“ auch an Wochenenden und damit die endgültige Zerteilung der ursprünglich durchgehenden Bedienung vor.

Die Züge sind an Wochenenden und Feiertagen wegen der Nutzung von Reisenden aus Ostwestfalen in Richtung Hamburg (mit DB-Wochenendticket und Niedersachsen-Ticket) gut gefüllt, in der Woche ist allerdings nur eine geringe Auslastung gegeben. Grund dafür ist unter Anderem das notwendige zweimalige bzw. dreimalige Umsteigen in der Verbindung Hamburg–Bielefeld. Die Brechung der Linie führt zu einem erheblichen Attraktivitätsverlust für diese Relation. Da das Fahrgastaufkommen zwischen Minden und Nienburg – hier werden nur zwei Zwischenhalte im ländlichen Raum bedient – verhältnismäßig gering ist, wird die Strecke auf lange Sicht nur mit den Reisenden in Richtung Hamburg gesichert werden können. Die im Dezember 2007 erfolgte werktägliche Taktverschiebung um eine Stunde auf dem Teilabschnitt Nienburg–Minden (–Bielefeld) führte für Reisende in/aus Richtung Hamburg zu langen Übergangszeiten in Verden. Die Attraktivität dieser Verbindung ist damit nicht mehr gegeben, ein Umweg über Bremen oder Wunstorf wurde für diese Fahrgäste unumgänglich.

Der Bestand der Strecke im Personennahverkehr muss als stark gefährdet gesehen werden. Bereits ein durchgehendes Zugangebot zwischen Bielefeld und Rotenburg (Wümme) wäre geeignet, Reisende für diese Strecke zu gewinnen, da die Umwegstrecken über Uelzen, Wunstorf oder Bremen Zeitverluste bedeuten. Der Fahrgastverband Verkehrsclub Deutschland schlägt zur Verbesserung der Linie vor, diese mit der RB Hamburg–Tostedt und dem RE Minden–Bielefeld (–Düsseldorf) zu einer Durchgangsverbindung Hamburg–Ostwestfalen zu verknüpfen.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Rotenburg–Minden bis 2011 auf Eis in Rotenburger Rundschau vom 8. März 2007
  2. Die Qualität des Schienennahverkehrs in Niedersachsen erhalten und verbessern, SPD Landkreis Harburg

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