Werner Krämer (Archäologe)

Werner Krämer (Archäologe)

Werner Krämer (* 8. März 1917 in Wiesbaden; † 25. Januar 2007 ebenda) war ein deutscher Archäologe für Ur- und Frühgeschichte.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Der Sohn des Studienrats Max Krämer und dessen Ehefrau Martha Reichwein studierte in München, Marburg und Kiel die Fächer Mittlere Geschichte, Volkskunde und Vor- und Frühgeschichte. Seine Promotion erlangte er in München mit der Arbeit Die Grabfunde der Latènestufen B und C aus Südbayern. Krämer wurde in München aktives Mitglied der katholischen Studentenverbindung Saxonia im KV, dem er bis zum Tode treu blieb.

In den Jahren von 1947 bis 1956 nahm er Aufgaben als Abteilungsdirektor (Konservator) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege wahr. Ein Höhepunkt war in dieser Zeit für ihn die Grabungsarbeiten des Oppidums Manching in der Nähe von Ingolstadt, wo er mit der Erforschung der Kultur der Kelten in Mitteleuropa begann, die ihn zeitlebens beschäftigte.

Im Jahre 1956 wurde er Erster Direktor der Römisch-Germanischen Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) in Frankfurt am Main. Diese Position nahm er bis zum Jahre 1972 wahr. Von 1972 bis 1980 war er als Nachfolger Kurt Bittels Präsident des DAI.

Während seiner Zeit im DAI begannen die Kontakte zu Brennpunkten der außereuropäischen Archäologie. So konnte er bei der Aufnahme der Tätigkeit der Kommission für Allgemeine und Vergleichende Archäologie (KAVA) in Bonn mitwirken, wobei auch eine Außenstelle des DAI in Sanaa eingerichtet wurde. Im Rahmen der Römisch-Germanischen Kommission setzte er mit der Keltenforschung und den damit verbundenen Grabungen am Limes Schwerpunkte, die internationale Anerkennung fand.

Auszeichnungen

Mitgliedschaft

  • Royal Irish Academy
  • Society of Antiquaries of London
  • Schweizer Gesellschaft für Urgeschichte
  • Institut Italiano di Preistoria e Prostoria
  • Jugoslawische Archäologische Gesellschaft
  • British Academy London
  • Bayerische Akademie der Wissenschaften (korrespondierendes Mitglied)
  • Österreichische Anthropologische Gesellschaft
  • Prehistoric Society of Great Britain
  • Wissenschaftliche Gesellschaft der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität
  • Österreichisches Archäologisches Institut
  • Koninkl. Acad. v. Belgie
  • Wissenschaftliche Gesellschaft Berlin

Schriften

  • Cambodunumforschungen 1953 - I. Die Ausgrabung von Holzhäusern zwischen der 1. und 2. Querstrasse, in: Materialhefte zur Bayerischen Vorgeschichte, Heft 9, 1957
  • Manching - Ein vindelikisches Oppidum an der Donau, Sonderdruck aus: Neue Ausgrabungen in Deutschland, Berlin 1958
  • Neue Ausgrabungen in Deutschland. 44 Ausgrabungsberichte. als Hrsg., Berlin 1958
  • Das keltische Gräberfeld von Nebringen (Kreis Böblingen), mit einem Beitrag von Holger Preuschoft. Veröffentlichungen des Staatlichen Amtes für Denkmalpflege Stuttgart. Reihe A Vor- und Frühgeschichte Heft 8, Stuttgart 1964
  • zusammen mit F. Schubert: Die Ausgrabungen in Manching in 4 Bänden. Hrsg. Römisch-germanische Kommission des deutschen archäologischen Instituts, Wiesbaden, 1969, 1970, 1971
  • 150 Jahre Deutsches Archäologisches Institut - Ansprache bei der öffentlichen Festsitzung der Zentraldirektion und der Mitglieder des Deutschen Archäologischen Instituts am 21. April 1979 in der Kongreßhalle in Berlin, Berlin 1979
  • Das Deutsche Archäologische Institut. Geschichte und Dokumente, 1979.
  • Die Grabfunde von Manching und die latènezeitlichen Flachgräber in Südbayern, 1985

Literatur

  • Walter Habel: Wer ist wer?, Lübeck 1993, ISBN 3-7950-2013-1
  • Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 2007, Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. 21. Ausgabe, K. G. Saur Verlag, München 2007, Band II: I - Sche, ISBN 978-3-598-23616-7, S. 1923.

Weblinks


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