Werner Bab

Werner Bab

Werner Bab (* 2. Oktober 1924 in Oberhausen; † 31. Juli 2010 in Berlin ) war ein deutscher Holocaust-Überlebender.

Leben

Ab 1929 lebte Werner Bab in Berlin, aber durch die Nürnberger Rassengesetze von 1935 war er gezwungen, seine schulische Laufbahn im Internat für jüdische Kinder in Stettin weiterzuführen.

Nach der Schließung der Schule kurz nach der „Reichskristallnacht“ 1938 zog er wieder nach Berlin zurück. Er versuchte 1942 in die Schweiz zu flüchten, wurde jedoch von der Gestapo verhaftet und ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Obschon als Häftling mit der Nummer 136857 für die „Sonderbehandlung“ selektiert, überlebte Bab das KZ. Befreit wurde er schließlich am 6. Mai 1945 im KZ Ebensee von der US Army.

Seine mittlerweile in San Francisco lebende Mutter erfuhr durch Zufall aus der deutsch-jüdischen Zeitschrift Aufbau, dass ihr Sohn den Holocaust überlebt hatte. Mit einem Truppentransporter gelangte Werner Bab von Bremerhaven über New Orleans nach Kalifornien.

Doch Werner Bab hatte Sehnsucht nach seiner Heimat. Wie sein Vater fühlte er sich „treu deutsch“ und kehrte letztlich als einziges Familienmitglied wieder nach Deutschland zurück.

Ab 1958 baute sich Bab eine Existenz in der Automobilbranche auf. Autohäuser wurden am Wittenbergplatz, in Spandau, Charlottenburg und Wedding eröffnet. Seit 1990 gehörte Fiat Bab zum Stadtbild Kreuzbergs. Sein Laden an der Kreuzbergstraße 78 war stadtbekannt.

Die Filmbiografie eines Holocaust-Überlebenden Zeitabschnitte des Werner Bab von Christian Ender zeigt seinen Kampf ums Überleben und das seiner jüdischen Mitbürger zur Zeit des Holocausts.

Seit 16. Mai 2006 war Werner Bab Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande.

Literatur

Werner Bab: Gestorben bin ich an Auschwitz, in: Katrin Rohnstock (Hrsg.): Es wird gestorben, wo immer auch gelebt wird. 16 Protokolle über den Abschied vom Leben, Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2007, ISBN 978-3-89602-774-0

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