Werk Verle

Werk Verle
Werk Verle

Das Fort Verle war eins von insgesamt sieben Sperrwerken der österreichischen Festungswerke an der 1914 geltenden Grenze zu Italien Dieser Abschnitt wurde, unabhängig von seiner tatsächlichen Lage, von der Österreichisch-Ungarischen Militäradministratur als Sperrgruppe auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden bezeichnet. Tatsächlich liegt es oberhalb des Val Sugana und südlich der Ortschaft Levico Terme bzw. des Lago di Caldonazzo südöstlich von Trient auf der Hochfläche von Lavarone-Folgaria. Die offizielle Bezeichnung der k.u.k. Militärverwaltung lautete „Sperrwerk Verle“, auf italienischen Karten finden sich auch die Bezeichnungen „Ex Forte di Busa Verle“ sowie „Forte la Pozzona“.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Ausrüstung

Beobachtungsstation für Verle in das Val Sugana und über die Hochfläche war das benachbarte Fort Vezzena.

Plan Werk Verle

Verle wurde in den ersten Jahren nach der Wende vom 19. in das 20. Jahrhundert ganz in Beton erbaut. Seine Bewaffnung bestand aus:

Werk Verle während der Kämpfe auf der Hochfläche

Kampfhandlungen

Seit dem Kriegseintritt Italiens im Ersten Weltkrieg auf Seiten der Entente am 23. Mai 1915 wurde Verle mit schwerster Artillerie beschossen, teilweise sogar mit in das Hochgebirge transportierten 28- und 30,5-cm-Küstenhaubitzen der italienischen Marine. Dennoch konnte das Fort mit seiner benachbarten Front nicht eingenommen werden.

Im Frühjahr 1916 führten die Österreicher parallel zu den Angriffen bei Verdun eine Offensive von der Hochfläche aus Richtung Italien durch. Der Angriff blieb nach einigen Kilometern stecken, dadurch war Verle allerdings bis zum Ende des Ersten Weltkriegs aus den unmittelbaren Kampfhandlungen herausgenommen.

Fähnrich Fritz Weber, zeitweise Fortkommandant

Wissenswertes

Der Schriftsteller Fritz Weber war als Fähnrich im Fort stationiert und schilderte in seinem Buch „Das Ende einer Armee“ die Kämpfe um Verle sowie das Leiden der Fortbesatzung anschaulich. Auf diesem Buch basiert auch der Roman „Sperrfort Rocca Alta“, der unter dem Namen des Schriftstellers und Schauspielers Luis Trenker erschien,[1] der ebenso im Werk Verle stationiert war. Die Bezeichnung „Rocca Alta“ und einige der geschilderten Episoden sind fiktiv.

Literatur

  • Walther Schaumann: Schauplätze des Gebirgskrieges in 5 Bänden; Ghedina & Tassotti Editori, Cortina, 1973.
  • Heinz von Lichem: Krieg in den Alpen 1915–1918. Weltbild Verlag, Augsburg 1992, ISBN 3-89350-545-8
  • Robert Striffler: Von Fort Maso bis Porta Manazzo. Buchdienst Südtirol Kienesberger, Nürnberg 2004, ISBN 3-923995-24-5
  • Erwin Anton Grestenberger: K.u.k. Befestigungsanlagen in Tirol und Kärnten 1860–1918. Verlag Österreich, Wien 2000, ISBN 3-7046-1558-7
  • Rolf Hentzschel: Österreichische Gebirgsfestungen im Ersten Weltkrieg. Athesia, Bozen 1999, ISBN 88-8266-019-2
  • C.H. Baer: Die Kämpfe um Tirol und Kärnten – Elfter Band. Verlag Hoffmann, Stuttgart 1917
  • Rolf Hentzschel: Festungskrieg im Hochgebirge, Athesia, Bozen 2008, ISBN 978-88-8266-516-6
  • euroedit / KOMPASS Karten GmbH, Carta escursionistica, cicloturistica, "Altipiano di Folgaría, Lavarone e Luserna", 1:25000

Einzelnachweise

  1. Christa Hämmerle: Vor vierzig Monaten waren wir Soldaten, vor einem halben Jahr noch Männer … Zum historischen Kontext einer Krise der Männlichkeit in Österreich. In: L'Homme. 79, 2, 2008, S. 51–79, hier S. 67.

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