Wennigsen (Deister)

Wennigsen (Deister)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Wennigsen (Deister)
Wennigsen (Deister)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Wennigsen (Deister) hervorgehoben
52.2741666666679.570833333333399
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Region Hannover
Höhe: 99 m ü. NN
Fläche: 53,78 km²
Einwohner:

14.072 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 262 Einwohner je km²
Postleitzahl: 30974
Vorwahlen: 05103, 05109,
05105, 05045
Kfz-Kennzeichen: H
Gemeindeschlüssel: 03 2 41 020
Gemeindegliederung: 8 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 1-2
30974 Wennigsen (Deister)
Webpräsenz: www.wennigsen.de
Bürgermeister: Christoph Meineke (parteilos)
Lage der Gemeinde Wennigsen (Deister) in der Region Hannover
Region Hannover Niedersachsen Wedemark Burgwedel Neustadt am Rübenberge Burgdorf Uetze Lehrte Isernhagen Langenhagen Garbsen Wunstorf Seelze Barsinghausen Sehnde Hannover Gehrden Laatzen Wennigsen Ronnenberg Hemmingen Pattensen Springe Landkreis Hameln-Pyrmont Landkreis Schaumburg Landkreis Nienburg/Weser Landkreis Heidekreis Landkreis Celle Landkreis Peine Landkreis Gifhorn Landkreis HildesheimKarte
Über dieses Bild

Wennigsen (Deister) ist eine wald- und kulturreiche Gemeinde in der Region Hannover und liegt mit seinen rund 14.000 Einwohnern etwa 15 km südwestlich von Hannover in Niedersachsen. Der Ort liegt am Deister im Calenberger Land.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Lage

Die Gemeinde Wennigsen (Deister) liegt am Höhenzug des Deisters, einem nördlichen Ausläufer des Weserberglandes (Mittelgebirge). Sie befindet sich rund 15 km südlich der Landeshauptstadt Hannover und gehört zum Calenberger Land, welches sich zwischen Deister und dem Fluss Leine befindet. Die höchste Erhebung Wennigsens und zugleich der Region Hannover, liegt mit 405 m über NN auf dem Bröhnweg, dem Kamm des Deisters. Aus dem Zusammenfluss der beiden Bäche Wennigser Mühlbach und Bredenbecker Bach entspringt im Ortsteil Evestorf die etwa 16 km lange Ihme. Hier ist auch der niedrigste Punkt mit 69 m über NN.

Nachbargemeinden

Wennigsen grenzt – im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden – an die Städte Gehrden, Ronnenberg, Springe und Barsinghausen.

Ortsteile

Seit der Gebietsreform 1970 besteht die Gemeinde Wennigsen (Deister) aus acht Ortsteilen:

  • Argestorf (370 Einwohner, Gemarkung 2,9 km²)
  • Bredenbeck mit Steinkrug (Einwohner 3.293, Gemarkung 14,4 km²)
  • Degersen (Einwohner 2.178, Gemarkung 6,4 km²)
  • Evestorf Einwohner 328, Gemarkung 1,5 km²)
  • Holtensen (Einwohner 1.229, Gemarkung 5,7 km²)
  • Sorsum (Einwohner 520, Gemarkung 2,7 km²)
  • Wennigsen mit Waldkater (Einwohner 5.974, Gemarkung 20,3 km² inkl. Wennigser Mark)
  • Wennigser Mark (Einwohner 1.259)

Die Gesamtfläche von 53,9 km² unterteilt sich in:

Flächennutzung

  • Hof- und Gebäudeflächen 4,5 km²
  • Sport und innerörtliche Grünflächen (Erholung) 0,4 km²
  • Straßen, Wege, Plätze 2,2 km²
  • Ackerland 20,5 km²
  • Sonstige landwirtschaftlich genutzte Flächen 1,4 km²
  • Wald (Laubwald 5,1 km², Nadelwald 4,8 km², Mischwald 14,6 km²) 24,5 km²
  • Wasserläufe und -flächen 0,33 km²
  • Sonstige Flächen 0,07 km²

Mit 46 Prozent hat die Gemeinde den höchsten Waldanteil in der Region Hannover.

Panoramablick von der Klosterkirche im August 2011
Panoramablick von der Klosterkirche im August 2011

Geschichte

Älteste Urkunde über Wennigsen (Staatsarchiv Wolfenbüttel VII B Hs 108): Wenekessen in der linken Spalte, 9./8.Reihe von unten

Geschichte Ortsname

Um 1200 hieß der Ort Wennekessen (s.u.), 1230 hieß der Ort Wennicigissen. Erst 1932 wurde der Name amtlich auf Wennigsen festgelegt. Der Name könnte von wenec = wenig, winzig abgeleitet sein und kleine Siedlung bedeuten.

Seit dieser Zeit hat der Ortsname sich immer wieder geringfügig geändert.

  • 1236 Weniggessem
  • 1241 Wenekessen
  • 1250 Wennigessen
  • 1274 Weningesen
  • 1291 Weningissen
  • 1301 Wenigsen
  • 1349 Weningessen
  • 1368 Weninghessen
  • 1392 Wennynghessen
  • 1506 Wennigessen
  • 1571 Wennigßen
  • 1592 und 1616 Wennigsen
  • 1653 Wennessen
  • ab 1654 Wennigsen

Geschichte allgemein

Wennigsen und seine Nachbarorte entstanden wahrscheinlich in der Siedlungs- und Rodungsperiode des fränkischen Reiches zwischen dem 5. Jahrhundert und 8. Jahrhundert[2].

Die älteste Nachricht (zwischen 1199 und 1206)[3] über den Ort Wennigsen, die nur in einer Abschrift des 13. Jahrhunderts im Copialbuch des Klosters Amelungsborn überliefert ist, befindet sich in einer Urkunde des Bischofs Hartbert von Hildesheim. In diesem Dokument wird beurkundet, dass Graf Bernhard von Poppenburg aus Wennigsen auf die Verwaltung des vom Kloster Amelungsborn seinem Vater übertragenen Salzwerkes in Swalenhusen[4] bei Hemmendorf verzichtet. Aus der Existenz dieser Urkunde ergibt sich, dass zu dieser Zeit in Wennigsen eine Ansiedlung des Grafen Bernhard von Poppenburg vorhanden ist. Graf Poppenburg führte im Siegel ein Wappen mit einem Querbalken, auf dem sich drei fünfblättrige Rosen befanden[3]. Diese Poppenburger Rose benutzt die Gemeinde Wennigsen noch heute als Wappen[5].

1330 wurde eine Neuverteilung der Anrechte von 88 umliegenden Ortschaften am Deisterwald vorgenommen und hierbei wird als mitberechtigt auch der Ort Wennigsen genannt. Eine Beurkundung aus dem Jahr 1352, bei der die Äbtissinnen des Klosters Wunstorf und des Klosters Wennigsen sowie Gerhard I. von Schauenburg, Bischof von Minden und weitere Adlige Zeugen sind, regelt u. a. die Abtrennung der Waldmark Wennigsens von der Waldmark des Ortes Redderse[3].

Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort durch Brände nahezu vollständig zerstört, dazu hatte die Bevölkerung Raub und Plünderungen zu erleiden. 1626 wurde das Kloster geplündert.

Herzog Georg Wilhelm von Hannover (später von Braunschweig-Lüneburg) teilte dem Ort nach der Teilung der Großvogtei Calenberg im neu gegründeten Amt Calenberg die Gerichtsbarkeit zu; das Amtsgericht Wennigsen besteht bis heute.

Starken wirtschaftlichen Aufschwung brachte die Entdeckung von Steinkohle im Deister und ihre Förderung ab 1636. Die erste urkundliche Erwähnung des Kohlebergwerks am Bröhn datiert auf das Jahr 1639. Auf Grund der schlechten Qualität war die Kohle für Schmiedearbeiten ungeeignet und wurde vorwiegend für Kalkbrennerei in Linden oder in Waldglashütten wie in Bredenbeck-Steinkrug eingesetzt.

Merian-Stich von Wennigsen um 1650

Von 1859 bis 1885 war Wennigsen Hauptort des Amtes Wennigsen, das das Gebiet der heutigen Städte Barsinghausen, Gehrden, der Gemeinde Wennigsen sowie die westlichen Teile der Stadt Ronnenberg umfasste. Im Jahre 1885 wurde das Amt Wennigsen mit dem Amt Linden zum Landkreis Linden vereinigt, der bis 1932 bestand und dann dem Landkreis Hannover zugeschlagen wurde.

Im Jahre 1872 wurde die Bahnstrecke von Linden nach Haste (Deisterbahn) in Betrieb genommen. Diese Bahnstrecke bildet heute einen Teil der Linien S1 und S2 der S-Bahn Hannover.

Im August 1957 wurde Horst Mohaupt (* 1927; † 2006) zum Gemeindedirektor ernannt und übte dieses Amt 12 Jahre aus[6]. Im Jahre 1969 wurde der Zusammenschluss mit den Nachbargemeinden Argestorf, Bredenbeck, Degersen, Evestorf, Holtensen und Sorsum zur Einheitsgemeinde Wennigsen (Deister) zum 1. Januar 1970 beschlossen. Erster Gemeindedirektor der neuen Großgemeinde war Reinhard Feldkamp[6]. Bis zum 31. Dezember 2004 gehörte Wennigsen zum ehemaligen Regierungsbezirk Hannover, der, wie alle niedersächsischen Regierungsbezirke, aufgelöst wurde. Am 24. September 2006 wurde der 1979 geborene Christoph Meineke (parteilos) zum hauptamtlichen Bürgermeister gewählt. Er hat sein Amt am 1. Januar 2007 von Renate Borrmann (SPD) und Gemeindedirektor Kunibert Ewert (CDU) übernommen und ist der jüngste hauptamtliche Bürgermeister Niedersachsens.

Denkmal für Kurt Schumacher und die Wennigser Konferenz

Wiedergründung der SPD

Auf der Wennigser Konferenz vom 5. bis 7. Oktober 1945 wurde nach der NS-Diktatur im damaligen Bahnhofs-Hotel Petersen die SPD wiedergegründet. Ausgewählt wurde der Ort unter anderem wegen der Bahnverbindung zum Flughafen Bückeburg sowie der sozialdemokratischen Tradition des Ortes. Auf dem als erste zentrale Zusammenkunft von Sozialdemokraten bezeichnete Treffen kamen Sozialdemokraten aus allen Teilen Deutschlands sowie dem Londoner Exilvorstand zusammen. Die Versammlung entschied, Dr. Kurt Schumacher mit der Leitung beim Wiederaufbau der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in den drei westlichen Besatzungszonen zu beauftragen. Eine Gedenktafel am heutigen Hotel Calenberger Hof in der Bahnhofstraße sowie ein Denkmal gegenüber dem Bahnhof erinnern an dieses Ereignis.

Einwohnerentwicklung

Bis zum Jahr 2005 verzeichnete Wennigsen eine positive Einwohnerentwicklung. Ende 1994 hatte Wennigsen 13.037 Einwohner, 11 Jahre später waren es 14.168 Einwohner und damit 8,5 % mehr. Seitdem stagniert die Einwohnerzahl. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist zwischen 1994 und 2004 von 2.235 auf 1.960 um 12,3 % gesunken. Die Zahl der Pendler, die außerhalb Wennigsens – zumeist in der Region Hannover – im Jahr 2004 gearbeitet haben, betrug 3.576 gegenüber 1.252 Einpendlern.[7]

Politik

Gemeinderat

Bei den Wahlen zum Gemeinderat am 10. September 2006 kam es zu folgenden Ergebnissen:

Partei 11. Sept. 2011 10. Sept. 2006 2001
SPD 37,3 % 7.410 11 Sitze 42,8 % 8.421 13 Sitze 14 Sitze
CDU 30,6 % 6.073 9 Sitze 33,83 % 6.641 11 Sitze 12 Sitze
Bündnis 90/Die Grünen 24,8 % 4.938 7 Sitze 13,38 % 2.628 4 Sitze 3 Sitze
FDP 5,0 % 987 2 Sitze 9,91 % 1.947 3 Sitze 2 Sitze
Linke 2,3 % 466 1 Sitz
Wahlbeteiligung 6.799 von 11.747 6.848 von 11.587
59,3 % 59,1 %

Der nächste Gemeinderat wurde bei der Kommunalwahl am 11. September 2011 bestimmt und konstituiert sich am 10. November 2011 im Rathaus.

Städtepartnerschaft

Gedenkstein am Rathaus

Wennigsen unterhält seit 14. Oktober 1997 eine Partnerschaft mit der französischen Stadt Forges-les-Eaux, einer Gemeinde im Département Seine-Maritime.

Wappen

Die Farben der Gemeinde Wennigsen sind Grün-Gold-Rot. Im grünen Schild ein silbernes Schildhaupt in Form eines romanischen Bogenfrieses mit vier Bogen; darunter eine rotbesamte goldene Rose[8].

Diese sog. Poppenburger Rose ist ein Bestandteil des Wennigser Wappens. Geschichte des Wappens und Siegel sind im Artikel Burg Poppenburg[9] beschrieben.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftsstruktur

Die Wirtschaftsstruktur der Gemeinde Wennigsen (Deister) wird maßgeblich durch ihre Lage im prosperierenden Wirtschaftsraum der Region Hannover und ihre hohe Lebensqualität im Umfeld des Deisters bestimmt. Die hieraus resultierende Lagegunst, die sich auf Regionsebene in einem breiten Kultur- und Bildungsangebot sowie einem diversifizierten Branchenportfolio äußert, beschert der Gemeinde eine überdurchschnittlich hohe Kaufkraft und eine der höchsten Akademikerquoten in der Region Hannover. Die Branchenschwerpunkte von Wennigsen bilden die Bio-Kosmetik sowie die Feinmechanik und Elektrotechnik im produzierenden und verarbeitenden Gewerbe wie auch der Einzelhandel.

Diese bestehenden Standortqualitäten bringen der Gemeinde Wennigsen in wirtschaftlicher Hinsicht Vorteile für Branchen, die ein attraktives Wohn- und Arbeitsumfeld suchen oder einen naturräumlichen Bezug aufweisen, wie z. B. die Produzenten der Bio- und Konsumgüterindustrie. Die lokalen sozio-ökologischen Attribute stellen darüber hinaus ein attraktives Umfeld für bildungs- und forschungsintensive Unternehmen sowie Dienstleister aus dem Bereich der Gesundheits- und Wellnessbranche dar[10].

Kaufkraft, Bonität, Steuern

Mit einer Kaufkraftkennziffer von 108,7 (2010) (D = 100) nimmt die Gemeinde Wennigsen im interkommunalen Vergleich der Region Hannover einen der vorderen Ränge (7.) ein. Der auch für die Region Hannover überdurchschnittliche Wert (Region Hannover = 107,4) beweist die hervorragende Einzelhandelspotenziale innerhalb der Gemeinde[11]. Zudem zeichnet sich Wennigsen, wie auch die umliegenden Kommunen im Calenberger Land, durch einen extrem niedrigen Schuldneranteil an allen Haushalten, aus[12]. Die Steuerhebesätze der Gemeinde liegen innerhalb der Region Hannover auf einem leicht unterdurchschnittlichen Niveau. Die Sätze betragen sowohl für die Grundsteuer A und B, wie auch für die Gewerbesteuer 400 Prozent[13].

Wirtschaftsnetzwerke

Wirtschaftsrelevante Netzwerke in Wennigsen sind die Wirtschaftliche Interessengemeinschaft Wennigsen (WIG) und des Management Senior Service (MSS). Bei der WIG handelt es sich um ein Netzwerk aus ca. 120 Unternehmen, die sich seit etwa 30 Jahren aktiv um die wirtschaftlichen Interessensvertretung der Wennigser Unternehmen, Gewerbetreibenden, Händler, Freiberufler und Künstler verdient gemacht hat. Alle drei Jahre wird die Wennigser Gewerbeschau von der WIG auf dem Gelände der Sophie-Scholl-Gesamtschule ausgerichtet[14]. Der MSS ist ein Verbund von ehemaligen Führungskräften mit langjährigen Erfahrungen auf den Gebieten Management und Engineering. Er berät mittelständische Unternehmen und unterstützt sie mit dem großen Erfahrungsschatz seiner Mitglieder in den Bereichen Marketing, Strategie, Vertrieb und Öffentlichkeitsarbeit[15].

Ansässige Unternehmen

  • Laverana Naturkosmetik – Einer der weltweit führenden Hersteller von Naturkosmetika mit einem Produktsortiment von weit über 330 Produkten
  • Müller electronic – Mit einem Team von mehr als 80 Ingenieuren/Mitarbeitern entwickelt das Unternehmen elektronische Zähler (Wasser und Fernwärmezähler) insbesondere für die Schifffahrt
  • marai Mechanik und Elektronik – Das Ingenieurbüro hat sich auf professionelle Gehäuse für Informationssysteme im Bereich Bahntechnik spezialisiert, Sieger des „hannoverimpuls Wachstumsimpuls 2008“
  • Calenberger Feinmechanik
  • Handke Medizintechnik
  • mvk Line – Feinmechanisches Unternehmen auf dem Gebiet der Dentaltechnik; Sieger des „hannoverimpuls“-Innovationspreis 2007
  • Freiherr Kniggesche Miteigentümerschaft, Land- und Forstwirtschaft – Größter Nutzwaldeigentümer und Bewirtschafter von 1.230 ha

Verkehr

Am östlichen Rand des Gemeindegebiets verläuft die Bundesstraße 217. Sie verläuft auf einer im Jahre 2002 freigegebenen Umgehungsstraße östlich am Ortsteil Evestorf vorbei, durchquert dann den Ortsteil Holtensen und führt dann westlich von Steinkrug über den Deister in Richtung des Springer Stadtteils Völksen.

Im Ortsgebiet von Wennigsen befinden sich zwei Haltepunkte der S-Bahn Hannover. Dies sind zum einen der Bahnhof Wennigsen mit den Linien S1 und S2 entlang der Deisterstrecke Richtung Barsinghausen/Haste und zum anderen der Haltepunkt Holtensen/Linderte an der Linie S5 (Bahnstrecke Hannover-Altenbeken mit Anschluss nach Springe, Hameln, Bad Pyrmont und Paderborn) beziehungsweise Hannover Flughafen.

Nur wenige Meter außerhalb des Gemeindegebietes liegt der Haltepunkte Lemmie (Stadt Gehrden) und der Bahnhof Egestorf (Stadt Barsinghausen). Durch die unmittelbare Nähe zur den Wennigser Ortsteilen Sorsum bzw. Wennigser Mark dienen diese Haltestellen ebenfalls zur Anbindung des Gemeindegebietes an den öffentlichen Nahverkehr.

Zahlreiche Buslinien der RegioBus durchkreuzen das Gebiet der Gemeinde: Die Linie 382 verbindet Wennigsen mit den Ortsteilen Argestorf, Bredenbeck und Steinkrug und führt dann weiter über das Wisentgehege Springe und das Krankenhaus Springe zum Springer Bahnhof. Einige Stichfahrten führen an Schultagen zum Bennigser Bahnhof. Die Linie 520 verbindet Wennigsen ebenfalls mit den Ortsteilen Argestorf und Bredenbeck. Außerdem bedient sie die Ortsteile Holtensen, Evestorf und Sorsum und endet am Bahnhof Weetzen. Die Linie 540 verbindet Wennigsen mit dem Ortsteil Wennigser Mark und führt weiter entlang des Deisters nach Barsinghausen. Die Linie 580 verbindet Wennigsen mit den Ortsteilen Bönnigsen und Degersen und verkehrt weiter über Gehrden bis zum hannoverschen Stadtteil Badenstedt, wo ein Anschluss an die Stadtbahn Hannover besteht. Die Linien 521 und 522 dienen dem Schülerverkehr.

Klimaschutz

In 1990 wurden die ersten Windkrafträder der Region auf dem Vörier Berg gebaut. Rund acht Jahre später entstand im Neubaugebiet Langes Feld die preisgekrönte Ökosiedlung. Nach der Schließung des Wennigser Freibades wurde in 2000 der Wennigser Wasserpark mit einem selbstreinigenden Regenerationsteich eröffnet. Die ehemalige konventionelle Anlage kann auf den Einsatz von Chemikalien gänzlich verzichten und die Betriebskosten konnten so halbiert werden.

Seit 2008 ist der ehrenamtliche Klimaschutzbeauftragte Detlev Krüger-Nedde in der Gemeinde mit Öffentlichkeitsarbeit und Beratungen aktiv. So wurden seit 2009 zusammen mit der Klimaschutzagentur über 175 Energieberatungen in Haushalten und Unternehmen durchgeführt. In den Jahren 2009 bis 2010 wurde unter großer Bürgerbeteiligung das Klimaschutzaktionsprogramm mit 52 Vorschlägen zur Reduzierung der CO2-Bilanz entwickelt[16]. Derzeit verbrauchen die Wennigser durchschnittlich 6,9 Tonnen p.a. die bis 2050 auf unter 2 Tonnen p.a. zur Einhaltung der Kyoto-Ziele reduziert werden sollen. Das Klimaschutzaktionsprogramm wurde Ende 2010 vom Gemeinderat beschlossen und soll zukünftiger Wegweiser für alle kommunalen Akteure sein[17].

Im Frühjahr 2011 wurde das „Klimaversprechen: Wennigsen und das Calenberger Land packen´s an!“ gestartet. Die Teilnehmer verpflichten sich innerhalb eines Jahres in allen CO2 relevanten Bereichen wie Mobilität, Energie, Ernährung und Konsum mindestens 2% gegenüber dem Vorjahr zu sparen. Die Daten werden von der Universität Bremen online in einem Bürgerpanel ausgewertet und mit den Regionen Bremen, Bremerhaven sowie drei Regionen in Österreich und Spanien verglichen. Im September 2011 ist dieses Projekt von der deutschen UNESCO-Kommission als vorbildliche Bildungsoffensive der Vereinten Nationen ausgezeichnet worden[18].

Die Gemeinde hat als einzige norddeutsche Kommune eine Holzhackschnitzelheizung mit einer Nennleistung von 360kW in der Gesamtschule mit rund 1.000 Schülern installiert (300 Tonnen CO 2 Einsparung p.a.). Von 2009 bis 2011 wurden alle Straßenlampen im Gemeindegebiet durch eine energiesparende Beleuchtung ausgetauscht. Damit konnte der Stromverbrauch um zwei Drittel reduziert werden; das bedeutet eine jährliche CO2 Einsparung von 140 Tonnen [19].

Religion

Evangelisch-Lutherische Kirchen

Die Wennigser Kirchen gehören mit seinen Gemeinden zum Kirchenkreis Ronnenberg und übergeordnet zur Hannoverschen Landeskirche.

  • Ev.-luth. Marien-Petri-Gemeinde Wennigsen, Klosterkirche Wennigsen, Klosteramthof 3, Ortsteil Wennigsen
  • Corvinus Kapelle, Wennigser Mark
  • Johannes Kapelle, Sorsum
  • Ev.-luth. Kirchengemeinde Holtensen-Bredenbeck, An der Kirche 3, Ortsteil Holtensen

Katholische Kirchen

Die Pfarrei in Gehrden zu der auch Wennigsen gehört ist Teilkirche der Diözese Hildesheim im Dekanat Hannover.

  • St. Hubertus, Wehweg 1, Ortsteil Wennigsen
  • St. Christophorus, Bredenbecker Straße 13, Ortsteil Holtensen

Freikirche

  • Christus Gemeinde, Evangelisch- Freikirchliche Gemeinde Wennigsen, Neustadtstr. 52, Ortsteil Wennigsen

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Für die Naherholung von Bedeutung sind vor allem der Deister mit den Wasserrädern am Bröhn und das zum Wasserpark Wennigsen umgebaute Freibad. Ein besonders Ereignis ist das alle drei Jahre stattfindende Historische Freischießen.

Der Spazierweg Mühlendammweg führt vom Kloster Wennigsen entlang des Wennigser Mühlbachs zum Bröhnweg und verbindet dabei die noch bestehenden ehemaligen Mühlteiche miteinander. Am Feuerwehrplatz führt es dabei am Spritzenhaus Wennigsen vorbei, dem ehemaligen Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Wennigsen, in dem sich heute ein Zentrum für kunsthandwerkliches Arbeiten befindet. Unterhalb des oberen Mühlteiches befindet sich das Heimatmuseum Wennigsen, in dem sich neben wechselnden Ausstellungen zu verschiedenen Themen auch Dauerausstellungen zur Ortsgeschichte, alten Handwerksberufen, dem Deisterbergbau sowie der vorherigen Nutzung des Gebäudes als Wassermühle befinden.

Als sehenswerte Objekte sind zusammenfassend das Kloster mit seinem romanischen Wehrturm von 1150, der Wasserpark mit einer rein biologischen Wasseraufarbeitung, das Heimatmuseum Wennigsen in der Oberen Mühle aus der Zeit um 1700, die Kunstwerke Doppelhelix und Sonnenuhr (Spirale des Lebens von Hugo Kükelhaus) des Wennigser Feinmechanikermeisters Erich Pollähne, die Wennigser Wasserräder im Deister sowie das unter Denkmalschutz stehende Altes Zollhaus Wennigsen von 1822 hervorzuheben.

Siehe auch: Liste der Baudenkmale in Wennigsen (Deister) und Naturdenkmäler in Wennigsen.

Sehenswürdigkeiten nach Ortschaften

Argestorf:

Bredenbeck:

Degersen:

Evestorf:

  • Ihmestein Evestorf

Holtensen:

Sorsum:

Steinkrug bei Bredenbeck:

Wennigsen:

Wennigser Mark:

Deister:

Weitere Touren zu Sehenswürdigkeiten:

  • Der grüne Faden. Wandertour durch Wennigsen[20]
  • Die grüne Kette. Fahrradtour durch acht Wennigser Ortschaften[21]
  • Auf Laves Spuren.[22] Historische Führung auf den Spuren des königlichen Hofbaumeisters durch Bredenbeck

Wiederkehrende Veranstaltungen

Frühjahr:

  • Ostermarkt auf dem Hof der Kornbrennerei Warnecke in Bredenbeck.
  • Eröffnung der Wennigser Wasserräder und des Wennigser Wasserparks.
  • Traditionelles Maibaumaufstellen in Argestorf, Bredenbeck, Degersen und Holtensen.
  • Deistertag: Auftakt zur Wandersaison im Deister, Waldparkplätze.
  • Wennigser Kunstspur – Tag des offenen Ateliers. Alle zwei Jahre öffenen über 30 Wennigser Ateliers ihre Türen.

Sommer:

  • Himmelfahrtsfrühshoppen mit Jazz am Georgsplatz und Musik an der Kornbrennerei Warnecke.
  • Historisches Freischießen. Mehrtägiges Spektakel mit hunderten Bürgern als Statisten, festlichem Umzug und tausenden Besuchern, alle drei Jahre.
  • Sommerfest des Klosters Wennigsen mit klassischen Konzerten und Darbietungen.
  • Sommerkino auf dem Rittergut Knigge, Hof der Kronbrennerei Warnecke und Innenhof des Klosters Wennigsen.

Herbst:

  • Gutsfest auf dem Rittergut der Freiherrn Knigge in Bredenbeck.
  • Wennigser Cruisinglauf: Schülerlauf, Walking und Halbmarathon.
  • Regionsweiter Entdeckertag mit Museumsfest am Heimatmuseum.
  • Traditioneller Bauernmarkt auf dem Hof der Kornbrennerei Warnecke in Bredenbeck.
  • Obstweinfest Holtensen mit Wahl der Weinkönigin.

Winter:

  • Adventsmarkt auf dem Hof der Kornbrennerei Warnecke in Bredenbeck.
  • Klassische Adventskonzerte in der Klosterkirche Wennigsen.
  • Traditioneller Weihnachtsmarkt auf dem Feuerwehrplatz Wennigsen.

Bildungs- und Betreuungseinrichtungen

Schulen

Im Gemeindegebiet befinden sich die Grundschulen in Wennigsen und Bredenbeck. In Wennigsen selbst befindet sich die Sophie Scholl Gesamtschule, eine Kooperative Gesamtschule, die aus dem ehemaligen Schulzentrum Wennigsen mit Orientierungsstufe, Haupt- und Realschule, hervorging. Die Besonderheit dieser Schule ist, dass in den Jahrgängen 5 bis 7 der Unterricht integrativ erfolgt. Dies wiederum bedingt, dass die Schüler im Gymnasialzweig das Abitur erst nach 13 Jahren ablegen können. Da die Sophie Scholl Gesamtschule über keine eigene Oberstufe verfügt, gibt es eine Kooperation mit der KGS in Ronnenberg OT Empelde für den Besuch der dortigen Oberstufe. Seit dem Schuljahr 2007/2008 erfolgt schrittweise die Einführung von Ganztagsunterricht. Für den Betrieb als Ganztagsschule sind Erweiterungen im Bau.

Im Ortsteil Sorsum befindet sich eine Waldorfschule mit angegliedertem Kindergarten.

Kindergärten

Im gesamten Gemeindegebiet befinden sich 12 Kindergärten die von sieben Träger bewirtschaftet werden. Im Ortsteil Degersen ist ein Sprachheilpädagogischer Kindergarten und in Holtensen ein Heilpädagogischer Kindergarten. In Wennigsen ist der Emmas Kindergarten mit christlicher Konfession. Bis auf die beiden kleinsten Ortsteile Argestorf und Evestorf ist in jedem Ortsteil eine Kinderbetreuung gegeben. Von 2012 bis 2013 wird der Kindergarten Vogelnest in Passivhaus ähnlicher Bauweise neu gebaut. Für alle entsprechenden Angelegenheiten wurde in 2009 ein Familien- und Servicebüro im Rathaus eingerichtet.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
  2. frühe Geschichte http://www.findcity.de/30974b/?p=00000003 am 2. Juni 2006.
  3. a b c 750 Jahre Wennigsen 1200–1950 , Herausgegeben vom Vorbereitenden Ausschuß für die 750-Jahrfeier der Gemeinde Wennigsen Gedruckt 1950 bei den Buchdruckwerkstätten Hannover, S. 8-9.
  4. Entstehung der Ortsnamen und Ihre Bedeutung http://www.salzhemmendorf.de/pages/historisch/extraortsnamen.htm am 3. Juni 2006
  5. Web-Seite Deisterkreisel http://deisterkreisel.de/include.php?path=content/content.php&contentid=19&PHPKITSID=83dd315838508e260a684acafda129bc am 28. Mai 2006
  6. a b Calenberger Zeitung Früherer Gemeindedirektor gestorben am 7. Oktober 2006
  7. Internetseite Findcity Gemeinde Wennigsen http://www.findcity.de/30974b/?p=00000002 am 18. September 2007
  8. Burgstemmen Geschichte Burg und Grafschaft http://www.burgstemmen.de/poppenburg/seiten/burg.html am 18. September 2007.
  9. Gemeinde Wennigsen (Deister): Wirtschaftsstandort Wennigsen.
  10. Unternehmerbüro Region Hannover; GfK Kaufkraftkennziffern 2010
  11. Creditreform Niedersachsen, Schuldneratlas 2005.
  12. Gemeinde Wennigsen (Deister).
  13. WIG Wennigsen e.V. http://www.wig-wennigsen.de am 13. September 2011.
  14. Management-Senior-Service http://www.mss-unternehmerhilfe.de am 12. September 2011.
  15. Gutachten und Potentialabschätzung, e4 Consult, September 2009
  16. Klimaschutzaktionsprogramm der Gemeinde Wennigsen (Deister) 2010
  17. http://www.ifib.de/blog/index.php/site/comments/e2democracy_forschungsprojekt_des_ifib_erhaelt_auszeichnung_der_deutschen_u.
  18. Klimaschutzaktionsprogramm der Gemeinde Wennigsen (Deister) 2010
  19. Der grüne Faden.
  20. Die grüne Kette.
  21. Auf Laves Spuren.

Weblinks

 Commons: Wennigsen (Deister) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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  • Wennigsen — Wennigsen, Dorf im preuß. Regbez. Hannover, Landkreis Linden, am Fuße des Deister und an der Staatsbahnlinie Weetzen Haste, hat eine evang. Kirche, ein Damenstift, Amtsgericht, Oberförsterei, eine Steinkohlengrube und (1905) 2446 Einw …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Wennigsen — Wennigsen, Dorf im preuß. Reg. Bez. Hannover, am Deister, (1905) 2400 E., Amtsgericht …   Kleines Konversations-Lexikon

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