Wendischer Münzverein

Wendischer Münzverein
Lübecker Goldgulden von 1341
Wendentaler, Lüneburg, 1541
Witten, Wismar, nach 1379

Als Wendischer Münzverein bezeichnet man den vertraglichen Zusammenschluss norddeutscher Hansestädte von 1379 bis in 16. Jahrhundert.

Die daran beteiligten Städte waren hauptsächlich Lübeck, Hamburg, Wismar, Lüneburg und zeitweilig Rostock, Stralsund sowie Hannover. Grundlage war die Lübische Mark, von der etliche Münznominale mit Teilwerten von Witten zu vier Pfennigen, Viertelwitten, Hohlpfennige, Dreilinge, Sechslinge, Blafferte sowie Schillinge geprägt wurden. Lüneburg prägte auch den so genannten Wendentaler, der ebenfalls Gültigkeit im Münzverein besaß. Gemeinsames Zeichen auf den Münzen war ein sechsstrahliger Stern in der Mitte eines Kreuzes. Dieses Zeichen wurde in der Folgezeit von vielen Städten in Mecklenburg, Pommern und Holstein nachgeahmt, ohne dass diese dem Wendischen Münzverein angehörten.

Ein ähnlich funktionierender Münzbund war der Rheinische Münzverein.

Nach Erlass der Augsburger Reichsmünzordnung von 1566 und der Bildung des niedersächsischen Münzkreises akzeptierten auch die im Wendischen Münzverein zusammengeschlossenen Städte die Talerwährung. Offizielles Zahlungsmittel bis in das 19. Jahrhundert war die Lübecker Courantmark. Der Münztag vom 7. Februar 1569 war wahrscheinlich der letzte des wendischen Münzvereins. In den Kreisordnungen für das Münzwesen von 1568 und 1572 wurde nach den neuen Bestimmungen gemünzt, womit sich der Bund von selbst auflöste.

Literatur

  • Wilhelm Jesse: Der Wendische Münzverein. Neudruck mit Nachträgen und Verbesserungen, Braunschweig 1967. VIII S., 1 Bl., 322 S., 37 Tafeln.

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