Wendisch Wusterhausen

Wendisch Wusterhausen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Königs Wusterhausen
Königs Wusterhausen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Königs Wusterhausen hervorgehoben
52.29166666666713.62536Koordinaten: 52° 18′ N, 13° 38′ O
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Dahme-Spreewald
Höhe: 36 m ü. NN
Fläche: 95,83 km²
Einwohner: 33.370 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 348 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 15711, 15712, 15713
Vorwahl: 03375
Kfz-Kennzeichen: LDS
Gemeindeschlüssel: 12 0 61 260
Stadtgliederung: 7 Ortsteile
Adresse der Stadtverwaltung: Schloßstraße 3
15711 Königs Wusterhausen
Webpräsenz:
Bürgermeister: Stefan Ludwig (Die Linke)
Lage der Stadt Königs Wusterhausen im Landkreis Dahme-Spreewald
Karte

Königs Wusterhausen (bis 1718 Wendisch Wusterhausen) ist eine Stadt im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg (Deutschland). Der ursprüngliche Name Wusterhusen bezog sich auf eine slawische Befestigung und wurde aus dem altpolnischen Vostroźno eingedeutscht; vostrog wurde ein mit Palisaden befestigter Platz genannt.

1375 wurde Wusterhusen erstmals erwähnt, bekam 1935 das Stadtrecht und war von 1952 bis 1993 Kreisstadt.

Eine regionale umgangssprachliche Abkürzung für Königs Wusterhausen ist KW, die zugleich an die einstige Sendeanlage erinnert (KW für Kurzwelle, siehe auch das Wappen der Stadt).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Königs Wusterhausen liegt südöstlich von Berlin am Nottekanal und der Dahme. Deutlich weiter entfernt liegt die Landeshauptstadt Potsdam, westlich von Königs Wusterhausen.

Ausdehnung des Stadtgebiets

Königs Wusterhausen reicht von Wildau im Norden bis Bestensee im Süden und von Mittenwalde im Westen bis Heidesee im Osten.

Nachbargemeinden

Königs Wusterhausen grenzt im Norden an Berlin, im Nordosten an Gosen-Neu Zittau, im Osten an Heidesee, im Süden an Bestensee, im Südwesten an Mittenwalde sowie im Westen an Wildau und Zeuthen.

Stadtgliederung

Königs Wusterhausen ist die größte Stadt im Landkreis Dahme-Spreewald. Neben den festen Ortsteilen Deutsch Wusterhausen und Neue Mühle fanden durch die Gemeindegebietsreform 2003 sieben Eingemeindungen statt. Seitdem gehören die Orte Zeesen, Kablow, Diepensee, Niederlehme, Senzig, Wernsdorf und Zernsdorf zur Stadt. Damit hat sich die Einwohnerzahl verdoppelt und die Fläche versechsfacht. Eine Besonderheit stellt der Stadtteil Diepensee dar. Dabei handelt es sich um eine 2003 fertig gestellte, neu angelegte Siedlung, in die die Bewohner der ehemaligen gleichnamigen Gemeinde umgesiedelt wurden, nachdem das alte Diepensee zu Gunsten der Erweiterung des Flughafens Berlin-Schönefeld aufgegeben worden war.

Geschichte

Im Zusammenhang mit einer Belehnung wurden der Ort („hus to wosterhusen“) und die Burg am 19. September 1320 erstmals urkundlich erwähnt. Um 1377 wurden Ort und Burg als Lehensbesitz der Adelsfamilie von Schlieben erworben.[1] Das Rittergeschlecht der Schenken von Landsberg und Seyda erwarb die hiesigen Dörfer samt Burg im Jahr 1475. Von da an hieß das Herrschaftsgebiet Schenkenländchen.[1] Im Jahr 1500 ließ sich erstmals der Besitz Wendisch Wusterhausens durch die Schenken von Landberg zu Teupitz nachweisen. Im Verlauf des 30-jährigen Krieges wurde Wusterhausen im Jahr 1643 durch schwedische Soldaten verwüstet.[1] Am 14. Oktober 1669 erwarb Geheimrat Friedrich von Jena das Schloss und Dorf Wendisch Wusterhausen.

Kavaliershäuser des Schlosses mit Schlosshof

Anfang Juli 1682[1] erwarb Kurprinz Friedrich, ab 1688 als Kurfürst Friedrich III. und als König in Preußen ab 1701 Friedrich I., den Ort und das Schloss. Am 24. Dezember 1698 erhielt Kurprinz Friedrich Wilhelm das Schloss einschließlich der dazugehörigen Güter von seinem Vater geschenkt. 1701 gründete der Kronprinz und spätere König Friedrich Wilhelm I. seine Kompanie der „Langen Kerls“. In den Jahren 1713 bis 1718 wurde das Schloss Wusterhausen zum Jagdschloss umgebaut.[1] 1718 wurde Wendisch Wusterhausen anlässlich der Einweihung des königlichen Jagdschlosses in "Des Königs Wusterhausen" umbenannt. 1730 unterzeichnete Friedrich Wilhelm I. im hiesigen Jagdschloss das Todesurteil für Leutnant Katte.[1] Die Herrschaft Königs Wusterhausen wurde 1786 als Gut verpachtet.[1] 1832 erhielt Königs Wusterhausen das Marktrecht.[1] 1840 ordnete König Friedrich Wilhelm IV. die Renovierung des Jagdschlosses an, nachdem Friedrich II. ab 1740 für den Ort seiner schrecklichen Kinder- und Jugendzeit keine Mittel mehr zur Verfügung stellte.[1] 1848 entstand in Königs Wusterhausen die erste Bürgervertretung. Im Jahr 1850 hatte Königs Wusterhausen 1000 Einwohner und Postkurse nach Berlin, Mittenwalde und über Wendisch Buchholz nach Cottbus. König Wilhelm I. sorgte ab 1861 durch Jagden und das Tabakskollegium für eine weitere Belebung des Jagdschlosses und des Ortes.[1]

Für seine Wanderungen durch die Mark Brandenburg besuchte Theodor Fontane Königs Wusterhausen im Jahre 1862. 1866 endete die 10-jährige Begradigung des Nottekanals u.a. mit dem Einbau einer modernen Schleuse in Königs Wusterhausen. Im Jahr 1867 wurde die 1865 begonnene Eisenbahnlinie Berlin - Königs Wusterhausen - Cottbus - Görlitz fertiggestellt. 1872 wurde die erste Königs Wusterhausener Zeitung mit dem Namen "Intelligenzblatt für Königs Wusterhausen und Umgebung" herausgegeben.[1] 1894 erfolgte die Eröffnung der Kleinbahnen Königs Wusterhausen - Mittenwalde - Töpchin und Königs Wusterhausen - Beeskow. Seit 1901 gab es die Brandenburgische Schule für Blinde und Sehbehinderte im Ort, gestiftet von dem Hamburger Großkaufmann Hermann Schmidt.

1913 fand die letzte kaiserliche Hofjagd in der Dubrow statt.

Arbeiter Auf dem Funkturm 1925

1920 wurde der erste deutsche Rundfunksender in Betrieb genommen.

1935 bekam Königs Wusterhausen das Stadtrecht verliehen. Dabei zählte die Stadt rund 6000 Einwohner.

1937 wurde die katholische Kirche St. Elisabeth gebaut und geweiht.

1938 wurde der Autobahnring eingeweiht.

1944 wurde am Güterbahnhof ein KZ-Außenlager des KZ Sachsenhausen für Juden und Polen errichtet, die in der Rüstungs- und kriegswichtigen Produktion Zwangsarbeit unter unmenschlichen Bedingungen Arbeit verrichten mussten. Der Tod von vier Frauen und einem Säugling ist dokumentarisch belegt. Das Lager wurde im April 1945 von der Roten Armee befreit. Im Jagdschloss wurde die Kommandantur errichtet. Mit Flüchtlingen zählte die Stadt 9000 Einwohner.[1] 1946 fanden erste freie Wahlen statt. Die Liberaldemokraten gingen dabei knapp als Sieger hervor und stellen den ersten Bürgermeister. 1951 wurde der elektrische Fahrbetrieb der S-Bahn nach Falkensee freigegeben. Die Stadt zählte 8000 Einwohner.

Im Jahr 1952 wurde Königs Wusterhausen Kreisstadt im gleichnamigen Kreis. 1961 wurde mit der Stadterweiterung durch Neubaugebiete zwischen der Cottbuser und Luckenwalder Straße begonnen. 1972 stürzte der Mittelturm des markantesten Bauwerks der Sendeanlage ein. 1972 stürzte eine Iljuschin Il-62 der Interflug über der Stadt ab; dabei starben 156 Menschen (siehe auch: Flugzeugkatastrophe von Königs Wusterhausen). 1974 wurde das Dorf Deutsch Wusterhausen eingemeindet. 1984 wurden weitere Neubaugebiete beiderseits der Luckenwalder Straße errichtet. Die Einwohnerzahl stieg bis 1989 auf rund 19.000.

Religionen

Die meisten Einwohner sind seit der DDR-Zeit konfessionslos.

Christentum

In Königs Wusterhausen gibt es sowohl eine katholische als auch eine evangelische Kirchengemeinde. Die älteste Kirche im Stadtgebiet ist die Dorf- und Wehrkirche in Deutsch Wusterhausen aus dem 13. Jahrhundert. 1998 fusionierte der evangelische Kirchenkreis Königs Wusterhausen mit dem Kirchenkreis Berlin-Neukölln in der evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Die Kirchengemeinden in Königs Wusterhausen, Deutsch Wusterhausen, Zeesen, Schenkendorf (Stadt Mittenwalde), Senzig, Zernsdorf und Niederlehme bilden dort heute die Region 9. Die katholische Gemeinde gehört zum Dekanat Köpenick-Treptow im Erzbistum Berlin.

Beide Gemeinden besitzen sehr aktive Jugendgruppen, die evangelische Junge Gemeinde[2] und die katholische Jugend proFete.[3]

Weiterhin gibt es im Stadtgebiet 5 weitere Freikirchen. Dieses sind in der Kernstadt: Die Christusgemeinde und das „Haus des Vaters“ (beide der Pfingstbewegung entsprungen), eine Menonitengemeinde im Neubaugebiet, eine freie Baptistengemeinde in Deutsch Wusterhausen und die evangelisch-freikirchliche Gemeinde Zeesen (Baptisten)

Judentum

Seit einiger Zeit gibt es wieder eine jüdische Gemeinde mit etwa 40 Mitgliedern in der Stadt.

Eingemeindungen

1974 wurde Deutsch Wusterhausen eingemeindet.

2003 wurden Zeesen, Kablow, Diepensee, Niederlehme, Senzig, Wernsdorf und Zernsdorf der Stadt angegliedert.

Einwohnerentwicklung

Durch die Eingemeindungen 2003 hat sich die Einwohnerzahl von Königs Wusterhausen verdoppelt.

Politik

Bürgermeister

Hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt ist seit 2001 Stefan Ludwig (Die Linke). Er wurde in einer Stichwahl mit knapp 53% der Stimmen gewählt. Als hauptamtlicher Bürgermeister ist er auf 8 Jahre gewählt. Die nächste Wahl findet am 27. September 2009 statt.

Hauptwahlergebnis (11. November 2001)[4]:

Laufende Nummer Name Bewerber/in Name Wahlvorschlagträger Stimmenanteil in %
1 Wagner, Jochen SPD 42,36
2 Ludwig, Stefan PDS 48,63
3 Krause, Simone UFL 9,01

Stichwahlergebnis (2. Dezember 2001)[5]:

Laufende Nummer Name Bewerber/in Name Wahlvorschlagträger Stimmenanteil in %
1 Wagner, Jochen SPD 47,16
2 Ludwig, Stefan PDS 52,84

Bürgermeisterwahl 2009

Der bisherige Bürgermeister Stefan Ludwig wird nicht erneut kandidieren. Statt seiner tritt für die Partei Die Linke der bisherige Kreisvorsitzende der Partei Michael Reimann als Bürgermeisterkandidat an.[6] Für die SPD tritt der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung Lutz Franke an.

Offiziell vorgeschlagene Bürgermeisterkandidaten sind (Stand: 29. März 2009):

Laufende Nummer Name Kandidat/in Name Wahlvorschlagträger
1 Reimann, Michael Die Linke
2 Franke, Lutz SPD

Stadtverordnetenversammlung

Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Königs Wusterhausen besteht aus 33 Stadtverordneten, mit dem hauptamtlichen Bürgermeister.

(Stand: Kommunalwahl am 28. September 2008)

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Baudenkmäler in Königs Wusterhausen stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Denkmäler.

Museen

Sender- und Funktechnikmuseum Königs Wusterhausen auf dem Funkerberg
Blick auf die Funkmasten des Deutschlandsenders im Jahr 1926
Der einzige noch erhaltene Sendemast auf dem Funkerberg

Von den einst umfangreichen Bauwerken auf dem Funkerberg ist heute nur noch sehr wenig erhalten, denn viele Antennenträger wurden nach dem Einsturz des Mittelturms am 15. November 1972 und aus technischen Gründen demontiert.

Heute sind nur noch ein 210 Meter hoher Mast und zwei kleine freistehende Türme vorhanden. Er ist wie die übrigen Gebäude und Anlagen auf dem Funkerberg heute ein technisches Denkmal. Bis 1999 diente dieser Mast als Träger einer Sendeantenne für Langwelle, die als Reserveantenne für die Langwellensender Zehlendorf bei Oranienburg und Donebach diente.

1994 wurde auf dem Funkerberg ein 67 Meter hoher Mobilfunkturm in Fertigbetonbauweise errichtet. Er ist heute der einzige aktive Senderstandort auf dem Funkerberg.

Erste Funkversuche fanden 1908 statt. Am 22. Dezember 1920 wurde vom Funkerberg das erste Mal Musik und Sprache mit Hilfe der Funktechnik auf Welle 2400 -Langwelle- gesendet. Es ging als Weihnachtskonzert der Deutschen Reichspost in die Geschichte ein. Damit gilt Königs Wusterhausen als Wiege des deutschen Rundfunks. Die Künstler waren Angestellte der Deutschen Reichspost. Die Initiative ging von Hans Bredow, dem „Vater des Deutschen Rundfunks“ aus. Bis 1926 wurden regelmäßig jeden Sonntag die Sonntagskonzerte gesendet. Das Studio dieser Sendungen war im Anfang ein umgebauter Sanitärraum im ersten Sendehaus auf dem Funkerberg.

Siehe auch: Mittelturm (Königs Wusterhausen), Teltow (Landschaft)

Bauwerke

Heimatmuseum im ehemaligen Königlichen Forstamt
Schlosspark
  • Heimatmuseum im Gebäude des ehemaligen Königlichen Forstamts aus dem Jahr 1869 auf dem Gelände des alten Gutshofs gegenüber dem Schloss
  • Kreuzkirche, begonnen 1693, Neuverglasung 1949 durch drei Chor-Fenster und vier ornamentale Rundscheiben von Charles Crodel
  • Katholische Kirche St. Elisabeth, Namenspatron ist die Heilige Elisabeth von Thüringen, Grundsteinlegung Anfang 1937, nach nur sechsmonatiger Bauzeit wurde die Kirche am 1.August 1937 durch Bischof Konrad Graf von Preysing geweiht
  • Katholisches Pfarrhaus, erbaut 1899–1902, die katholischen Christen der Umgebung konnten hier bis 1937 in der St.Elisabeth-Kapelle ihren Gottesdienst abhalten, diente damals auch als Schulgebäude, heute Gemeinderaum
  • Schleuse Neue Mühle (erstmals belegt 1739), Höhenunterschied 1,50 m
  • Wasserturm (Baubeginn 1910, stillgelegt 1965), jetzt Café mit Biergarten und Ausstellungsflächen
  • 210 Meter Sendemast (Baujahr 1925)
  • Bahnhof Königs Wusterhausen (Baujahr 1880)
  • Blindenschule. Ein Fachwerkbau der 1901 als erste Institution dieser Art für Blinde in Deutschland eröffnet wurde. Der Bau wurde durch die Stiftung von 500.000 Reichsmark des Hamburger Großkaufmanns Hermann Wilhelm Schmidt und dessen Ehefrau möglich gemacht. Kaiser Wilhelm II. spendete ein Grundstück von circa zehn Morgen aus dem Hofkammergebiet.
  • Gutsanlage Diepensee, die Ortslage Diepensee und mit ihr die Gutsanlage wurde im Zuge des Flughafenausbaus in den vergangenen Jahren abgetragen und vorher von den beiden Bauhistorikern Yngve Jan Holland und Andreas Potthoff bauhistorisch untersucht und dokumentiert.
  • Denkmalsanlage von 1974 in der Puschkinstraße neben dem Schloss für die Opfer des Faschismus
  • Gedenken auf dem Friedhof an der Berliner Straße an 15 polnische Zwangsarbeiter aus einem Lager am Krebssee, die Gleisbau- und Fundamentierungsarbeiten verrichten mussten
  • Ehrenmal von 1952/53 im Ortsteil Niederlehme auf dem Thälmann-Breitscheid-Platz für Opfer des Faschismus und zum Gedenken an drei Angehörige des Kommunistischen Widerstands, die 1944 im Zuchthaus Brandenburg ermordet wurden
  • Ernst-Thälmann-Gedenkstätte am Sporthaus Ziegenhals, wo 1933 nach der Machtübertragung an Hitler das ZK der KPD zum letzten Mal tagte
  • Niederlehmer Wasserturm, 1902 nach dem Vorbild des Istanbuler Galataturms und aus Kalksandstein errichtet.

Parks

Im Neubaugebiet wurde eine öffentliche Grünanlage errichtet. Weiterhin existiert mit dem Schlosspark eine weitere stark frequentierte öffentliche Parkanlage. Das Erholungsgebiet und heutige Naturschutzgebiet Tiergarten Neue Mühle ist ein historisches Jagdrevier, das noch 1800 direkt an den Schlosspark grenzte.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Straße

  • Bundesautobahn: A 10 (Berliner Ring), A 13
  • Bundesstraße: B 179, Umgehungsstraße teilweise fertiggestellt
  • Landesstraßen: 30, 40, 401
  • Kreisstraßen: 6153, 6159
  • Der öffentliche Busverkehr wird fast vollständig von der RVS abgewickelt. In Königs Wusterhausen werden dabei 15 Buslinien betrieben.

Eisenbahn

Königs Wusterhausen verfügt seit 1866 über einen Bahnhof an der Bahnstrecke Berlin–Görlitz, dessen Empfangsgebäude mittlerweile unter Denkmalschutz steht. 1894 kam eine weitere Strecke nach Töpchin sowie 1898 eine Verbindung zur Cottbus-Großenhainer Eisenbahn hinzu. Seit 1951 ist die Stadt zudem wieder an das Netz der Berliner S-Bahn angebunden. Durch die Eingemeindung sind dabei weitere Bahnhöfe und Haltepunkte in das Stadtgebiet eingegliedert worden, welche aber in ihrem Namen nicht geändert worden sind. Somit verfügt Königs Wusterhausen über folgende Stationen (offizielle Namen in alphabetischer Reihenfolge):

  • Kablow (Haltepunkt)
  • Königs Wusterhausen (Bahnhof)
  • Niederlehme (Haltepunkt)
  • Zeesen (Haltepunkt)
  • Zernsdorf (Bahnhof)

Der Bahnhof Königs Wusterhausen ist dabei die wichtigste Station und momentan mit vier Eisenbahnlinien erreichbar:

  • Regionalexpress Linie 2: (Stendal-) Rathenow - Berliner Stadtbahn - Königs Wusterhausen - Cottbus (60 Min. Takt)
  • Regionalbahn Linie 14: Nauen - Berliner Stadtbahn - Flughafen Berlin Schönefeld - Königs Wusterhausen - Senftenberg (60 Min. Takt)
  • Ostdeutsche Eisenbahn Linie 36: Berlin-Schöneweide - Königs Wusterhausen - Beeskow - Frankfurt (Oder) (60 Min. Takt)
Staabe (Teil der Dahme) in Neue Mühle
  • S-Bahn Linie 46: Westend - Westkreuz - Südkreuz - Berlin-Schöneweide - Königs Wusterhausen (20 Min. Takt)

Laut Landesnahverkehrsplan 2008 des Ministeriums für Infrastruktur und Raumordnung Brandenburg ist zum Fahrplanwechsel 2012 geplant die Linie RB 14 nur noch zwischen Nauen und der Berliner Stadtbahn zu führen und dafür die RE 7 als Ersatz nicht mehr nach Wünsdorf-Waldstadt durchzubinden, sondern über Königs Wusterhausen nach Senftenberg. In entgegengesetzter Richtung sind dann Belzig bzw. in der Hauptverkehrszeit Dessau Hbf die Zielbahnhöfe. Ebenfalls wird eine weitere neu einzurichtende RB-Linie als "Flughafenshuttle" über den Flughafen Berlin Brandenburg International in Richtung Potsdam geführt und damit als fünfte Linie die Stadt Königs Wusterhausen mit der Landeshauptstadt Potsdam direkt verbinden. Die Durchbindung des Flughafenshuttles erfolgt nur bei Errichtung der sogenannten Ostanbindung des BBI an die Görlitzer Bahn. Ziel der Durchbindung der Regionalbahn nach Königs Wusterhausen ist eine bessere Erreichbarkeit des Flughafens für Reisende aus/in Richtung Cottbus, die mit einmaligem Umsteigen den BBI direkt erreichen können. Zudem soll der Bahnhof Königs Wusterhausen zu einem ITF-Systemknoten zur vollen Stunde und zur Minute 30 werden.[7]

Luftverkehr

Königs Wusterhausen befindet sich in der Nähe des Flughafens Berlin-Schönefeld.

Nur 14 km entfernt liegt der Flugplatz Friedersdorf (EDCF). Der Luftsportclub Interflug Berlin e.V. betreibt hier überwiegend Segelflug.

Schifffahrt

Die Stadt verfügt über Brandenburgs größten und auch überregional sehr bedeutsamen Binnenhafen, in dem u.a. ein Großteil der Braunkohlekraftwerksversorgung Berlins sowie des Umschlags von Biomasse vollzogen wird. Der Hafen verfügt über Verbindungen zur Dahme, dem Nottekanal und der Spree. Dies ermöglicht somit indirekt den Zugang zu internationalen bedeutenden Wasserstraßen.

Sport

Die nennenswertesten Vereine aus Königs Wusterhausen:

  • Volleyball: Der erfolgreichste Sportverein aus Königs Wusterhausen ist das Volleyballteam Netzhoppers KW mit je einer Mannschaft in der Bundesliga (Herren) und einer in der Regionalliga (Herren).
  • Fußball: Im Fußball ist der FSV Eintracht 1910 Königs Wusterhausen e.V. mit der I. Mannschaft in der Landesklasse vertreten. Die erfolgreichsten Jahre verbrachte dieses Team in der Landesliga Süd, der zweithöchsten Spielklasse Brandenburgs. Zu DDR-Zeiten spielte man ein Jahr in der Bezirksliga Berlin und einige Jahre in der Bezirksliga Potsdam.

Die zweite Vertretung spielt seit der Saison 08/09 wieder in der Kreisliga Dahmeland. Brandenburg- und Berlinweit bekannt, ist der Verein insbesondere für die sehr gute Nachwuchsarbeit. Mehrere Talente schafften zu DDR-Zeiten den Sprung in die Nachwuchsabteilung des BFC Dynamo und der BSG Stahl Brandenburg. Einige spielten mitunter auch in DDR-Nachwuchsauswahlteams. In dieser Zeit firmierte der Verein unter dem Namen SG Dynamo KW. In der jüngeren Vergangenheit schafften es mehrere Spieler in die Brandenburgauswahl. Torhüter Robert Petereit wurde, nachdem er zur Sportschule Cottbus gewechselt hatte, für ein Junioren-Nationalmannschaftsspiel des DFB nominiert. Die Spielstätte des Männerbereiches ist das Stadion der Freundschaft (Fassungsvermögen: 5000 Stehplätze) und des Juniorenbereiches der Sportplatz in Zeesen. Ausweichplätze befinden sich auf dem Gelände des HC Königs Wusterhausen und in der Kleiststraße.

  • Basketball: Der WSG 1981 Königs Wusterhausen (Red Dragons) spielen in der Oberliga (Herren).
  • Hockey: Der HC Königs Wusterhausen ist sowohl auf dem Feld als auch in der Halle erfolgreich aktiv.
    • Feldhockey:
      • Die Herrenmannschaft spielt in der Saison 2008/09 in der Oberliga Berlin mit.
      • Die Damenmannschaft nimmt aktuell am Betrieb der 1. Verbandsliga teil.
    • Hallenhockey:
      • Die 1. Herrenmannschaft ist in der Saison 2007/08 der Aufstieg in die Regionalliga Ost gelungen.
      • Die 2. Herrenmannschaft spielt in der Gruppe B der 2. Verbandsliga mit.
      • Die Damenmannschaft musste aus der Oberliga in die 1. Verbandsliga absteigen.
  • Kegeln: Die 1. Herrenmannschaft des MPSV 95 Königs Wusterhausen spielt seit der Saison 2000/01 in der 2. Bundesliga Süd-Ost.
  • Goalball: Die Mannschaften des SSV Blindenschule e.V. Königs Wusterhausen spielen regelmäßig um die deutsche Meisterschaft mit. 2007 stellte sie den deutschen Meister der Jugend. Auch 2008 und 2009 stellt der Verein den Deutschen Meister. Der Verein stellt einige Spieler der Nationalmannschaft ab.
  • Radsport: Der RSV '93 Königs Wusterhausen/Wildau ging aus der BSG Motor Wildau Sektion Radsport hervor. Mitgründer war der bekannte Friedensfahrer Paul Dinter. Heute gehört unter anderem der letzte DDR-Meister der Senioren, Hans Zippan, zum Verein. Jedes Jahr wird im Frühjahr die Radtourenveranstaltung „Vor den Toren Berlins“ vom Verein ausgerichtet.

Bildung

Königs Wusterhausen ist Hochschulort als Sitz der Fachhochschule für Finanzen, einer länderübergreifenden Einrichtung Brandenburgs, Berlins und Sachsen-Anhalts. Verbunden mit der Fachhochschule ist die Landesfinanzschule und die Justizakademie des Landes Brandenburg.

Daneben gibt es in Königs Wusterhausen folgende weitere Schulen[8]:

Gymnasien

  • Friedrich-Schiller-Gymnasium,
  • Friedrich-Wilhelm-Gymnasium

Oberschulen

  • Dr.Hans-Bredow-Oberschule,
  • Johann-Gottfried-Herder-Oberschule,
  • Johann-Wolfgang-von-Goethe-Oberschule im Ortsteil Niederlehme,
  • Brandenburgische Schule für Blinde und Sehbehinderte (mit der Möglichkeit der Erlangung des Abiturs)

Grundschulen

  • Erich-Kästner-Grundschule,
  • Wilhelm-Busch-Grundschule,
  • Grundschule „Fontane“ in der Gemarkung Ziegenhals (Ortsteil Wernsdorf),
  • Grundschule am Krimnicksee im Ortsteil Senzig,
  • Grundschule Zeesen,
  • Grundschule Zernsdorf

Förderschulen

  • Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „Sehen“,
  • Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „Lernen“,
  • Allgemeine Förderschule Königs Wusterhausen

weiterbildende Schulen

  • Oberstufenzentrum Dahme-Spreewald (einer von drei Standorten im Landkreis Dahme-Spreewald),
  • Kreismusikschule Dahme-Spreewald (eine von drei Bildungsstellen im Landkreis Dahme-Spreewald),
  • Volkshochschule Dahme-Spreewald (einer von zwei Standorten im Landkreis Dahme-Spreewald)

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Siehe auch

Literatur

  • Heinz Borchert, Gerhard H. Damm: Geschichten aus Königs Wusterhausen. Heimat-Archiv. Sutton Verlag, Erfurt 2005, ISBN 3-89702-840-9
  • Landratsamt Königs Wusterhausen (Hrsg.): Königs Wusterhausen. Spaziergänge in die Umgebung. ERLO Verlagsgesellschaft, Königs Wusterhausen 1993

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l aus Heimatmuseum Königs Wusterhausen, gestaltet vom Heimatverein Königs Wusterhausen 1990 e.V., 1997.
  2. www.jg-kw.de, abgerufen am 13. Oktober 2008
  3. www.profete.de, abgerufen am 13. Oktober 2008
  4. Landeswahlleiterbüro in Brandenburg: http://www.wahlen.brandenburg.de/bmwahlen/1206126000/h
  5. Landeswahlleiterbüro in Brandenburg: http://www.wahlen.brandenburg.de/bmwahlen/1206126000/s
  6. Zeitungsartikel Märkische Allgemeine (28. März 2009): http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11468791/62129/Reimann-ist-Buergermeisterkandidat-Linke-siegesgewiss-Wir-schaffens-wieder.html
  7. Landesnahverkehrsplan 2008 - 2012, abgerufen am 23. Dezember 2008
  8. offizielle Liste der Stadt Königs Wusterhausen, abgerufen am 21. Dezember 2008

Weblinks


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