Wels-Lambacher

Wels-Lambacher

Die Wels-Lambacher, ein bayerisches Grafengeschlecht, verwandt mit den Aribonen, besaßen Eigengüter im Traungau und traten auch als Markgrafen der Mark an der Mur (später Steiermark) in Erscheinung.

Inhaltsverzeichnis

Überblick

Arnold I. von Wels-Lambach († 1020) gilt als Stammvater dieser Linie. Er war verheiratet mit Hiltiburg, Tochter von Pfalzgraf Aribo I.

Arnold II. von Wels-Lambach († 1055, ?), Sohn Arnolds I., erhielt nach dem Sturz Adalberos von Eppenstein 1035 (wegen angeblichen Hochverrats) die Markgrafenwürde in der Mark an der Mur. 1050 fand in der Lambacher Burg ein furchtbares Gemetzel statt, dem seine Frau Regilla/Reginlind von Verdun und seine Söhne Gottfried und Arnold III. mit Gattin Hazecha zum Opfer fielen. Arnold II. widmete daraufhin seine Stammburg zu einem Kollegiatstift (Stift Lambach) um und starb 1055. Sein letzter überlebender Sohn, Bischof Adalbero von Würzburg, wandelte das Kollegiatstift 1056 in ein Benediktinerkloster um.

Gottfried von Pitten († 1050), Sohn Arnolds II., schlug 1042 die eingedrungenen Magyaren und erhielt von Kaiser Heinrich III. die Grafschaft Pitten mit reichem Eigenbesitz. Ab 1042 war er Mit-Markgraf(?) in der Mark seines Vaters. Die Markgrafschaft ging 1056 an den Traungauer Otakar, ebenso Teile seiner Besitzungen im Traungau sowie im Enns- und Paltental.

Mathilde († um 1100), die Tochter Gottfrieds, brachte das Pittener Allodialerbe ihrem Ehemann zu, dem Formbacher Grafen Ekbert I.

Adalbero von Würzburg, († 1090, Erlöschen der Linie im Mannesstamm)

Stammliste der Wels-Lambacher

Quellen: [1]

Vorfahren

(Genealogie sehr ungewiss)

Rapoto II., Graf

Meginhart II. (I.), Graf im Traungau (930), Ahnherr der Formbacher
Meginhart III. (II.) († nach 990/991), Graf im Traungau 963, Vogt von Niederaltaich (945-955)
Meginhart IV. († nach 1005), Graf im Traungau (984–1005), Vogt von Niederaltaich
Udalrich, Graf im Lungau/Lurngau (945–980) (bzw. Schweinach- und Rottgau), ∞ Kunigunde, Tochter Herzog Bertholds von Bayern
Berthold († 991), Graf im Lungau/Lurngau
Arnold (I.) († 980), Graf im Sundgau
Meginhard V. († nach 1011), Graf (987–1011)
Rapoto IV. († 975)

Wels-Lambacher

Von Meginhart III. (oder Udalrich oder Berthold) (siehe oben) stammen ab:

Arnold I. († 1020), Ahnherr der Wels-Lambacher, ∞ Hiltiburg, Tochter Pfalzgraf Aribos I. († 1020)
Arnold II. († 1056), Markgraf der Kärntner Mark (1035-1056), ∞ Regilla († 1050), Tochter von Gottfried von Verdun († 1002)
Gottfried von Pitten († 1050), Markgraf der Kärntner Mark (1042-1050)
Mathilde († um 1100), ∞ Ekbert I. von Formbach
Arnold III. († 1050), Graf im Rottgau, ∞ Hazecha († 1050)
Adalbero († 1090), Bischof von Würzburg (1045-1090)
Willibirg ∞ Otakar/Oci V. von Traungau
Ottokar I., auch Otakar († 1075), Graf im Chiemgau und Markgraf der Karantaner Mark.
Aribo (von Ennsburg)

Literatur

  • Roland Anzengruber, Lambach, in: Germania Benedictina Band III/2: Die benediktinischen Mönchs- und Nonnenklöster in Österreich und Südtirol, hrsg. von Ulrich FAUST und Waltraud KRASSNIG (St. Ottilien 2000) 253-317 (mit ausführlicher Bibliographie)
  • Roland Anzengruber: Adalbero - Graf von Wels-Lambach. Ein Heiliger aus Oberösterreich. Oberösterreichische Heimatblätter Jg. 40 (1986) H. 2, S. 107-117.
  • Roland Anzengruber: Beiträge zur Geschichte des Benediktinerstiftes Lambach im 17. Jahrhundert. - Diss. Univ. Salzburg 1983
  • Alfred Wendehorst: Adalbero, hl., Bf. v. Würzburg. In: LThK3 Bd. 1, sp. 127-128

Siehe auch

Einzelnachweis

  1. Genealogie-mittelalter.de

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