Weibersbrunn

Weibersbrunn
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Weibersbrunn
Weibersbrunn
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Weibersbrunn hervorgehoben
49.9333333333339.3666666666667354
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Aschaffenburg
Höhe: 354 m ü. NN
Fläche: 2,89 km²
Einwohner:

1.994 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 690 Einwohner je km²
Postleitzahl: 63879
Vorwahl: 06094
Kfz-Kennzeichen: AB
Gemeindeschlüssel: 09 6 71 157
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Jakob-Gross-Str. 20
63879 Weibersbrunn
Webpräsenz: www.weibersbrunn.de
Bürgermeister: Herbert Rüppel (SPD)
Lage der Gemeinde Weibersbrunn im Landkreis Aschaffenburg
Alzenau Kahl am Main Karlstein am Main Kleinostheim Stockstadt am Main Großostheim Mainaschaff Mömbris Johannesberg (Bayern) Glattbach Wiesener Forst Forst Hain im Spessart Geiselbacher Forst Huckelheimer Wald Heinrichsthaler Forst Heinrichsthaler Forst Waldaschaffer Forst Schöllkrippener Forst Sailaufer Forst Rohrbrunner Forst Rothenbucher Forst Dammbach Dammbach Goldbach (Unterfranken) Geiselbach Westerngrund Schöllkrippen Kleinkahl Wiesen (Unterfranken) Krombach (Unterfranken) Sommerkahl Blankenbach Hösbach Sailauf Haibach (Unterfranken) Heigenbrücken Heinrichsthal Laufach Weibersbrunn Rothenbuch Waldaschaff Bessenbach Mespelbrunn Heimbuchenthal Dammbach Weibersbrunn Aschaffenburg Hessen Landkreis Miltenberg Landkreis Main-SpessartKarte
Über dieses Bild

Weibersbrunn ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg, mitten im Hochspessart.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Weibersbrunn liegt in der Region Bayerischer Untermain.

Es existieren folgende Gemarkungen: Weibersbrunn, Rohrbrunner Forst.

Die höchste Erhebung des Spessart ist der 586 m hohe Geiersberg mit der Sendeanlage Breitsol bei Rohrbrunn.

Geschichte

Der Ort Weibersbrunn wurde 1706 gegründet als Standort eines neuen Betriebes der Kurmainzischen Spiegelmanufaktur, die bereits Glashütten in Lohr und Rechtenbach unterhielt. 1717 entstand die „Weibersbrunner Spiegelhütte“. Im Jahre 1746 beantragten die Arbeiter der Hütte den Bau einer eigenen Pfarrkirche oder zumindest einer Kapelle.

Durch die Fertigung von Barockkelchen und Barockpokalen aus Glas wurde Weibersbrunn weithin bekannt, durch das später hier produzierte „Mondglas“, halbkreisförmiges Scheibenglas, wurde der Ort international berühmt.

Das kurmainzische Gebiet im Hochspessart wurde 1803 dem Fürstentum Aschaffenburg zugeschlagen und wurde 1810 ein Teil des Großherzogtums Frankfurt, kam aber 1814/16 über Österreich an Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Im Jahr 2006 beging die Gemeinde die 300-Jahr-Feier mit einem großen Fest.

Rohrbrunn

Die vormals selbstständige Gemeinde Rohrbrunn erlangte durch das sogenannte ehemalige Wirtshaus im Spessart als Titel einer Erzählung von Wilhelm Hauff und eines gleichnamigen Films einen größeren Bekanntheitsgrad. Auch steht hier das Jagdschloss Luitpoldhöhe, das 1889 erbaut wurde und Jagdsitz von Prinzregent Luitpold von Bayern war. Hier residierte er bei Jagdaufenthalten zwischen 1886 und 1911. Etwas abseits gelegen befindet sich eine der ältesten Buchen Deutschlands, deren Alter auf mehr als 800 Jahre geschätzt wird.

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 1.817, 1987 dann 1.934, im Jahr 2000 2.146 und 2006 2.109 Einwohner gezählt. Für das Jahr 1826 lassen sich die Einwohnerzahlen der damaligen Gemeinde Weibersbrunn mit 721, für 1852 mit 960 und für 1859 mit 817 angeben (Klauprecht 1826, Virchow 1968, Hecht/Reder 2002).

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Weibersbrunn hat 15 Mitglieder einschließlich des hauptamtlichen Bürgermeisters.

CSU SPD Gesamt
2002 7 8 15 Sitze
2008 6 9 15 Sitze

(letzter Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)

Bürgermeister

Bürgermeister ist Herbert Rüppel (SPD). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Erich Noll (SPD).

Wappen

Blasonierung
Geteilt; oben gespalten von Rot und Schwarz, vorne ein sechsspeichiges silbernes Rad, hinten ein silberner Spiegel in goldenem Rahmen; unten ein gemauerter silberner Brunnen mit offenem Brunnentor über gewelltem blauem Wasser

Wappengeschichte
Das Wappen zeigt oben im ersten Viertel das sechssspeichige silberne Rad (Mainzer Rad) des Erzstifts Mainz, zu dem die Gemeinde bis zum Ende des alten Reichs 1803 gehörte. Im zweiten Viertel ist ein Spiegel zu sehen. Er symbolisiert die 1698 im Gemeindegebiet entstandenen Spiegelmanufakturen in der ehemaligen Glashütte in Rechtenbach und in Lohr am Main. Erzbischof Lothar Franz von Schönborn hatte dafür französische Glasmacher angeworben. Ihre Manufakturen stellten Flachglas für Spiegel her. Die Glasfertigung wurde zwischen 1801 und 1803 in Rechtenbach und Lohr am Main eingestellt, in Weibersbrunn erst 1864. Der Brunnen steht redend für den Ortsnamenteil „brunn“.
Die Gemeinde führt das Wappen seit dem 14.Juni 1971.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 975 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 144 T€.

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Die Glashütte Weibersbrunn, ein 1706 gründeter Betrieb der Kurmainzischen Spiegelmanufaktur, bildete die Keimzelle der Gemeinde

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 52 und im Bereich Handel und Verkehr 41 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 304 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 818. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 zwei landwirtschaftliche Betriebe.

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):

  • Kindergärten: 100 Kindergartenplätze mit 59 Kindern
  • Volksschule mit 9 Lehrern und 166 Schülern

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Ignaz Roth (1894–1972), deutscher Politiker (SPD)

Literatur

  • Julia Hecht, Klaus Reder: Die Landgerichte Aschaffenburg und Rothenbuch um 1860. Würzburg 2002.
  • Johann Ludwig Klauprecht: Forstliche Statistik des Spessarts. Aschaffenburg 1826.
  • Rudolf Virchow (1852): Die Not im Spessart. Neuauflage, Hildesheim 1968.

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)

Weblinks


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