Wegzeichen

Wegzeichen
Beispiele für Wegzeichen
Markierung eines Bergwanderweges in der Schweiz

Als Wegzeichen, auch Wegmarkierung, Wanderzeichen oder Wandermarkierung, wird ein in der Landschaft aufgetragenes (farbiges) Symbol bezeichnet, welches den Verlauf eines Wanderwegs in der Natur kennzeichnet. Sie soll Touristen und Wanderern zeigen, dass der benützte Weg von einem Verein oder einer Gemeinde betreut wird und zu einem klar definierten Ziel führt.

Inhaltsverzeichnis

Zweck

Wegzeichen besitzen eine Lotsenfunktion und sollen auch ortsfremden Wanderern den weiteren Verlauf eines Wanderwegs aufzeigen. Dazu sind die Zeichen in Sichtabstand oft an Bäumen mit Farbe aufgetragen oder in Form von Klebeschildern an Laternenpfählen oder anderen glatten Oberflächen aufgeklebt. Diese Symbole finden sich ebenfalls auf Wanderkartewerken wieder. Erklärt werden die Wegzeichen oft durch Informations- und Übersichtstafeln an Ausgangs- oder Einstiegspunkten. Ergänzt werden die Wegzeichen an Abzweigen häufig mit Richtungspfeilen und mit Zählziffern, um gleichartige Wege voneinander zu unterscheiden.

Die Markierung und Ausschilderung von Wegen und Steigen im Gebirge erfolgt meist durch Wegewarte regionaler Heimat-, Fremdenverkehrs- oder alpine Vereine. Wege von überregionaler Bedeutung (z.B. Pilger- oder Weitwanderwege werden in Kooperation mehrerer Institutionen betreut. Die Wegzeichen sollten regelmäßig aufgefrischt werden, da sie durch die Waldbewirtschaftung, durch Umwelteinflüsse und Vandalismus im Laufe der Jahre verschwinden oder verblassen.

Seltener werden Wegzeichen von Kommunen oder örtlichen Geschichts- oder Heimatvereinen angebracht. Diese markieren in der Regel kulturhistorische, industriegeschichtliche oder sonstige Themenwanderwege und unterliegen einer eigenen Symbolik und Gestaltung.

Oft sind die Markierungen in gewissen Abständen mit Wegweisern kombiniert - naturgemäß vor allem bei Wegkreuzungen. Ein Problem ist das Verschwinden von Markierungen durch das Fällen von Bäumen oder den Bau von Forststraßen. Auf nicht markierten Wegen erleichtern zuweilen Steinmännchen und Trittspuren die Orientierung.

Symbolik

Wegzeichen A in der Dresdner Heide

Die Art des Symbols und auch die Farbgebung liegt in der Hand des jeweiligen Wandervereins, der die Wanderwege ausgearbeitet und markiert hat. In vielen Regionen wurde eine regelrechte Systematik für diese Zeichen entwickelt, so dass auch ortsfremde Besucher anhand der Zeichengebung auf die Art und Länge des Wanderwegs schließen können.

  • Deutschlandweit wird häufig ein weißes Andreaskreuz für überregionale Hauptwanderstrecken verwendet. Diese Strecken können mehrere hundert Kilometer lang sein.
  • Von Wanderparkplätzen ausgehende, sogenannte Autofahrerrundwanderwege sind häufig mit einem A mit hinzugefügter Ziffer, dem Zählzeichen, gekennzeichnet, bsp. A1. Bei diesen handelt es sind meist um kurze, in der Regel drei bis sieben Kilometer, selten über 20 Kilometer lange, örtliche Rundwanderwege, die wieder zum Ausgangspunkt zurückführen.
  • In einzelnen Regionen wie dem Schwarzwald ist das gesamte Wegenetz mit einem einheitlichen Wegzeichen versehen. An Kreuzungspunkten informieren Wegweiser über das jeweils nächste Etappenziel. Hier kann man einen einzelnen Weg aber nicht anhand des Zeichens identifizieren.

Qualitätsmerkmale

Wegzeichen als Klebeschilder am Laternenpfahl

Da die Wegzeichen in erster Linie Ortsfremde lotsen sollen, sind gewisse qualitative Anforderungen für die Anbringung der Wegzeichen zu erfüllen.

  • Umweltverträgliche und einheitliche Anbringung mit Farbe im natürlichen Landschaftsraum und mittels Klebeschildern im Siedlungsraum.
  • Regelmäßige Auffrischung.
  • Das jeweils nächste Zeichen sollte in Sichtrichtung und -entfernung sein
  • Je nach Gelände und Wegart hinreichender Abstand. (An Pfaden innerhalb dichter Vegetation häufiger, auf langen Überlandstrecken seltener)
  • Richtungspfeile dürfen keinen Spielraum zur Interpretation offen lassen
  • Die Veränderung der Vegetation sollte berücksichtigt werden. Im Winter angebrachte Wegzeichen können im Sommer durch Blätter verdeckt sein.

Schweiz

Markierung Alpiner Wanderweg am Piz Uccello in der Schweiz

In der Schweiz sind die Markierungen nach den Richtlinien der Schweizer Wanderwege (SAW) grundsätzlich gelb (normale Wanderwege), braun (Themenwanderwege), weiss-rot-weiss (Bergwege), weiss-blau-weiss (Alpine Route) oder gelb-rot (Jurahöhenweg).

Die Bergwege sind in rot-weiss gehalten, um auch von ferne und in der Dämmerung gut sichtbar zu sein.

Im Hügelland und Wald sind die Wegmarkierungen auf größere Bäume aufgemalt, im Gebirge auch auf Steine oder eigens eingeschlagene Pfähle, Skimarkierungen etc.

Rechtsgrundlage in Deutschland

Die von den höheren Landschaftsbehörden erteilte Genehmigung zur Anbringung von Wegzeichen besitzen nach deutschem Recht nur regional oder überregional wirkende, große Wandervereine mit abgegrenztem Wirkungsbereich. Diese Regelung geht auf ein Reichsgesetz aus dem Jahre 1934 zurück, mit dem das wilde Markieren eingedämmt werden sollte. Dieses Gesetz gilt noch heute in Form der Landeslandschafts- und Waldgesetze.

Aber auch mit dieser pauschalen Erlaubnis müssen neue Wanderwege vor der Markierung von den unteren Landschaftsbehörden im Detail genehmigt werden. Für Nordrhein-Westfalen wurde beispielsweise eine Verordnung zur Durchführung des Landschaftsgesetzes (DVO-LG) erlassen, die unter anderem in § 20 regelt, wie die zur Kennzeichnung von Wanderwegen zu verwendenden Markierungszeichen auszusehen haben.[1]

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Wegmarkierungen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. recht.nrw.de des Innenministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen: §§ 18 ff. (Abschnitt VI – Markierung von Wanderwegen) der Verordnung zur Durchführung des Landschaftsgesetzes (DVO-LG)

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