Web.de

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Rechtsform Web.de ist eine Marke der 1&1 Mail & Media GmbH
Gründung 1995
Sitz Montabaur, Deutschland

Leitung

  • Matthias Ehrlich
  • Markus Huhn
  • Jan Oetjen
Mitarbeiter über 600
Produkte www.web.de
Website www.web.de

Web.de (Eigenschreibweise: WEB.DE) ist ein deutsches Internetportal, welches als redaktionell betreuter Webseitenkatalog gestartet und nach und nach zu einem Internetportal ausgebaut wurde. Daneben werden viele digitale Dienste angeboten. Nach Brancheninformationen war das web.de-Portal im Jahre 2005 reichweitenstärkstes Internetportal ohne Zugangsgeschäft bzw. zweit-reichweitenstärkstes Internetportal in Deutschland hinter T-Online. Das Portal wurde 1995 gegründet. Die Web.de GmbH ist eine Tochtergesellschaft der United Internet AG.

Im Oktober 2005 wurde die Web.de GmbH – und damit auch das Web.de-Portal sowie die Marke Web.de von der Web.de AG an den United-Internet-Konzern verkauft. Die Web.de AG als alte Besitzerin firmiert – nach einem Intermezzo als ComBOTS AG – nun als Kizoo AG. Im August 2010 firmierte die Web.de GmbH um in die 1&1 Mail & Media GmbH. Die Marke Web.de blieb erhalten.

Inhaltsverzeichnis

Geschäftsmodell

Besonders bekannte Dienste von Web.de sind zum einen der kostenlose E-Mail-Dienst FreeMail, zum anderen der kostenpflichtige E-Mail-Dienst Web.de Club. Beide Dienste tragen die Kennzeichen des Unified Messaging; das heißt, neben E-Mails können unter anderem auch Faxe und Sprachnachrichten (über eine eigene Nummerngasse 03212) empfangen werden. Ein anderes Produkt ist der Web.de Multimessenger, der auf dem freien XMPP-Instant-Messaging-Protokoll aufbaut. Web.de Multimessenger und GMX Multimessenger sind bis auf das Aussehen identische Instant-Messaging-Programme von United Internet, die unter zwei verschiedenen Marken veröffentlicht werden.

Das Geschäftsmodell der Web.de GmbH basiert auf Online-Werbung und digitalen Diensten (wie zum Beispiel der genannte Web.de Club). Im Rahmen der Stärkung der Säule Online-Werbung wurde 2004 mit AD Europe ein Netzwerk verschiedener Internetportale gegründet, das mittlerweile führende Portale in 60 Ländern umfasst.

Geschichte

Die Brüder Michael und Matthias Greve gründeten die Cinetic Medientechnik GmbH – ein Unternehmen, das sich mit Kino und Technik beschäftigte. Aus dieser wurde Web.de im Januar 1999 ausgegliedert, im Februar 2000 erfolgte der Börsengang. Im Jahr 2005 verkaufte die Web.de AG ihr Portal an die United Internet AG und benannte sich nach Abschluss der Transaktion in comBOTS AG um. Die Marke Web.de mit allen Portal- und Internetdiensten blieb erhalten.

1995 ging das Deutsche Internet Verzeichnis mit 2500 redaktionell bearbeiteten Eintragungen online. In den folgenden Jahren wurde das Portal um weitere Dienste erweitert, wobei einige (wie ein "Trustcenter" für kostenpflichtige Mail-Adressen) auch wieder eingestellt wurden. Im Oktober 2002 führte die Web.de AG das Produkt Com.Win mit der Zielsetzung ein, das Telefonieren zu revolutionieren. Mäßige Abonnentenzahlen und ein weit hinter den Erwartungen zurückgebliebener Umsatz führten dazu, dass Com.Win nach zwei Jahren nicht mehr weiterentwickelt und mit dem Design eines Nachfolgeprodukts begonnen wurde. Dieses Nachfolgeprodukt ComBOTS ist im Juli 2006 der Öffentlichkeit vorgestellt worden.

Im Mai 2005 genehmigte das Bundeskartellamt die Übernahme des Internet-Portalgeschäfts (Web.de GmbH, 100-prozentige Tochter der Web.de AG) der Web.de AG durch die United Internet AG. Der Kaufpreis betrug 330 Millionen Euro, davon 130 Millionen in Aktien.[1] Mit Wirkung zum 31. Oktober 2005 vollzogen die United Internet AG und Web.de AG die angekündigte Transaktion.

Am 8. Dezember 2006 kündigte Web.de die Einstellung des IP-Telefonie-Services Web.de Freephone zum 22. Dezember an. Den Kunden wurde nahegelegt, zum IP-Telefonie-Service von GMX zu wechseln.[2]

Kritik

Manche Nutzer fühlen sich von einem für die ersten zwei Monate kostenlosen Web.de Club-Angebot getäuscht. Wird die Probemitgliedschaft nicht durch eine schriftliche oder telefonische Kündigung beendet, läuft der Vertrag automatisch kostenpflichtig weiter, und eine monatliche Gebühr wird fällig. Dieser Vertrag läuft mindestens ein Jahr, und bei Kündigung muss diese mindestens einen Monat vor Ablauf erfolgen. Die Methoden von Web.de, offene Rechnungen von Mitgliedern einzutreiben, bewegen sich laut einigen Anwälten und Verbraucherschutzorganisationen am Rande der Legalität[3]. Diese bemängeln auch die Zahlungsforderungen, die ihrer Meinung nach den Tatbestand der Nötigung erfüllten, sofern der Wille zum Vertragsabschluss nicht vorlag.

Kritik erfährt Web.de zudem durch einen sehr rauen Umgangston bei der Kündigung von Verträgen. Dabei kennt das Unternehmen, auch bei klarer Rechtslage zugunsten des Kunden, wenig Nachsicht. Selbst wenn Kinder durch Annahme der zuvor genannten Lockangebote vermeintliche Verträge mit Web.de eingegangen sind, die mit Minderjährigen jedoch rechtlich unzulässig sind, scheut das Unternehmen nicht vor der Beauftragung eines Inkassobüros zurück, trotz eindeutiger Rechtslage und Klarstellung durch die Eltern.[4]

Wegen irreführender Blickfangwerbung wurde Web.de die als Geschenkaktion angepriesene dreimonatige kostenlose Web.de-Club-Mitgliedschaft mit sich nahtlos anschließendem kostenpflichtigen Abonnement untersagt. Am 18. März 2009 gab das Oberlandesgericht Koblenz einer Klage des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) gegen Web.de statt. Das Urteil (Az. 4 U 1173/08) ist inzwischen rechtskräftig [5].

Weiterhin wird Web.de für die strenge Postfach-Größenbeschränkung beim kostenfreien (Freemail-)Angebot kritisiert: Im Februar 2000 war der Speicherplatz auf acht Megabyte erhöht worden[6], später auf zwölf Megabyte mit gleichzeitiger Beschränkung auf 500 Nachrichten im Postfach. Bis heute (Stand: Oktober 2011) ist Web.de bei diesen „recht mageren Leistungen“[7] geblieben, lediglich der Speicherplatz für den kostenpflichtigen Web.de Club wurde erhöht.[8] Bei der Konkurrenz dagegen ist der kostenfrei verfügbare Speicherplatz vor allem durch die Vorstellung von Gmail im April 2004 zum Teil drastisch angehoben worden.[9]

Sofern bei Web.de und GMX jeweils ein E-Mail-Konto geführt und von einem der Zugang davon gesperrt wird, wird auch auf dem anderen Konto die Zustellung von E-Mails unterdrückt. Direkt an den Betreiber gerichtete Schreiben hinsichtlich der Aufhebung von Sperrungen werden ignoriert, da es sich um dieselbe Adresse in der Brauerstraße 48 in 76135 Karlsruhe handelt.

Das Logo von Web.de ziert eine vereinfachte Abbildung des Brandenburger Tors aus Berlin. Laut Aussage des Unternehmens stellt es das „Tor zur digitalen Welt in Deutschland“ dar.[10]

Beteiligungen

Weblinks

  • ftd.de/... - 10 Jahre [nach der] Blase am Neuen Markt (Artikel zur Geschichte aus der Perspektive des Mitgründers Matthias Greve)

Einzelnachweise

  1. Kartellamt genehmigt Internet-Deal. In: Handelsblatt. 19. Mai 2005, abgerufen am 1. November 2007.
  2. web.de stellt VoIP-Dienst FreePhone ein. In: teltarif.de. 8. Dezember 2006, abgerufen am 28. Januar 2008.
  3. Pressemitteilung der Verbraucherzentrale Berlin zur Web.de-Clubmitgliedschaft.
  4. ct-Magazin: ct-Magazin Verkehrte Welt – Vertrag mit einer Minderjährigen. In: Heise Zeitschriften Verlag. 11. September 2010, abgerufen am 22. November 2010.
  5. Pressemitteilung auf der Webseite des VZBV
  6. Web.de erweitert Freemail-Service. In: heise online. 7. Februar 2000, abgerufen am 28. Januar 2008.
  7. „Free-Mail-Dienste: Kostenlos und komfortabel“. In: c’t, Ausgabe 15/2007.
  8. Web.de verspricht unbegrenzten Speicherplatz. In: heise online. 14. Dezember 2004, abgerufen am 28. Januar 2008.
  9. Yahoo bohrt Freemail-Dienst auf. In: heise online. 23. März 2005, abgerufen am 28. Januar 2008.
  10. presse.web.de: WEB.DE PressLounge: Level 2, Zugriff am 19. Februar 2008

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