Wasserfreunde Spandau 04

Wasserfreunde Spandau 04

Die Wasserfreunde Spandau 04 sind ein Berliner Sportverein in Berlin-Spandau. Bekannt sind sie insbesondere durch ihre Wasserball-Mannschaft, die deutscher Rekordmeister ist. Seit 1997 zeigen auch die Schwimmer bei Europa- und Weltmeisterschaften Glanzleistungen. Der Verein hat heute mehr als 2500 Mitglieder.

Clubschiff und Bootshaus Nord an der Havel/Ecke Nordhafen Spandau

Inhaltsverzeichnis

Abteilungen

Geschichte

Die Wasserfreunde entstanden aus den beiden Stammvereinen SC Spandau 04 (Gründungsdatum 12. Juni 1904) und Spandauer Wasserfreunde (Gründungsdatum 26. Juni 1911). Beide Vereine gewannen bis 1963 zahlreiche Deutsche Meisterschaften im Schwimmen und Wasserspringen. 1976 erfolgte die Fusion beider Vereine. Seitdem erzielten die Wasserfreunde Spandau 04, so der Name des fusionierten Vereins sowohl im Schwimmen, im Modernen Fünfkampf als auch im Wasserball zahlreiche Erfolge. Zwei Präsidenten prägten bisher die Ära der Wasserfreunde: Norbert E. Kusch, Rechtsanwalt und Notar (1976–1996) und Hagen Stamm, ehemaliger Wasserballspieler und Geschäftsmann (seit 22. März 1996 im Amt). Die Erfolgsbilanz weist bis heute rund hundert Deutsche Meisterschaften und Titel im Schwimmen, Turmspringen und Wasserball auf. Dazu kommen für die drei Disziplinen zehn Europameisterschaften und eine Weltmeisterschaft zusammen.

Schwimmen

Geschichte

Bereits 1912 war der SC Spandau 04 bei den Olympischen Spielen von Stockholm durch den Rückenschwimmer Paul Kellner vertreten, der die Bronzemedaille über 100 Meter errang und 1913 den Titel eines Deutschen Meisters über 200 Meter gewann. Zwei Silbermedaillen gab es 1936 bei den Olympischen Spielen von Berlin durch Inge Schmitz und Ursula Pollack in der Freistilstaffel. Ursula Pollack krönte ihre internationale Karriere als dreifache Studentenweltmeisterin bei den Weltspielen 1939 in Wien über 100 m Kraul, 200 m Brust und 100 m Rücken. Zahlreiche Erfolge bei den deutschen Titelkämpfen sicherten Spandau im Jahr 1937 Platz 3 in der Vereinsmeisterschaft, das steigerte sich 1939 zu Platz 2 und fand 1940 seine Krönung mit Platz 1 in Deutschland. Mit zunehmender Kriegsbelastung aber endete die Glanzzeit des Spandauer Schwimmsports ganz zwangsläufig. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Isolierung der Stadt konnte Spandau für lange Jahre den Anschluss an die nationale Spitze nicht wieder schaffen. In diese Zeit fiel nur eine einzige Meisterschaft.

Schwimmabteilung heute

Die Wasserfreunde Spandau 04 starten bei den Herren ab der Saison 2007/2008 bei den 2. Bundesliga Schwimmen. In der Saison 2005/2006 konnte die Mannschaft mit Rang 10 noch die Klasse halten, der Vorsprung auf Abstiegsplatz 11 (SG Essen) war mit fast 2000 Punkten komfortabel. Bei den Titelkämpfen der Saison 2006/2007 musste man allerdings den Abstieg in die 2. Bundesliga hinnehmen. Die Damenmannschaft startet in der 2. Bundesliga Nord. Die Spitzenschwimmer trainieren vorwiegend im Forumbad am Berliner Olympiastadion, wobei 13,5 Stunden pro Woche Trainingszeit zur Verfügung stehen. Zweimal wöchentlich wird auch ein Frühtraining ab 6:00 Uhr angeboten. Die Cheftrainer der Bundesligamannschaft sind Renate Stamm und Ariel Rodrieguez.

Wasserball

Geschichte

Von 1922 an, seit der ersten Berliner und Brandenburger Wasserballmeisterschaft für den „SC Spandau 04“, gehörten die Spandauer Clubs „04“ und „Wasserfreunde“ jahrelang zu Mitbewerbern bei den Spielen um die Deutsche Meisterschaft. Bei den 1922 in Berlin ausgetragenen Deutschen Kampfspielen (eine Art "Deutsche Olympische Spiele"), errang der SC Spandau 04 einen 4. Platz. In der Deutschen Meisterschaft 1922 drang Spandau bis ins Halbfinale vor. Im Jahr darauf 1923 schaffte „04“ mit einem 3. Platz seine beste Platzierung zwischen den Weltkriegen. Für den Olympiakader 1928, 1932 und 1936 wurden jeweils Spandauer Spieler abgestellt. Sie fanden aber wegen der Blockbildung aus Spielern der Meister Hellas Magdeburg und Wasserfreunde Hannover für die Nationalmannschaft keine Berücksichtigung. Nach dem Zweiten Weltkrieg litt Berlin lange Jahre unter dem „Inseldasein“. Gute Spieler, so der Spandauer Torwart Günter Heine, der 1952 Olympiateilnehmer wurde, wanderten nach Westdeutschland ab.

Ende der 1960er Jahre wurde der Wasserballsport in Berlin durch die Verpflichtung des kroatischen Trainers Alfred Balen auf höchstem Niveau wiederbelebt. In Zusammenarbeit mit Spandaus Olympiateilnehmer Wolf-Rüdiger Schulz (Mexiko 1968), dessen Berufung an einen kurzzeitigen Wechsel zum Meister SC Rote Erde Hamm geknüpft war, konnte Berlin zur deutschen Wasserballhochburg aufgebaut werden. In 1976 führte die Fusion der beiden Spandauer Vereine zum neuen Club "Wasserfreunde Spandau 04" zu einem beispiellosen sportlichen Höhenflug. Ab 1979 fielen Meisterschaft und Pokal in nie dagewesener Regelmäßigkeit an Spandau und bis heute (Stand: 13. September 2006) gewannen die Spandauer in 27 Spielzeiten 26 Deutsche Meisterschaften und holten sich im gleichen Zeitraum 23 mal den Deutschen Pokal. Auch der nationale Supercup (Meister gegen Pokalsieger), eine Stiftung des Spandauer Wasserballwarts Dr. Günter Schwill, wurde bei 14 Ausspielungen 12 mal gewonnen.

1985 war das erfolgreichste Wasserball-Jahr des Vereins: Neben Deutscher Meisterschaft, Deutschem Pokal und Deutschem Supercup gewann der Club auch den Europapokal der Landesmeister sowie den Europäischen Supercup.

Legende
  Gewonnen
  Nicht ausgetragen

Erfolge

Chronologische Anordnung der Erfolge der WF Spandau 04 im Wasserball. Der Deutsche Supercup wurde seit 2004 nicht mehr ausgetragen, da er nur noch stattfinden wird, wenn der Meister nicht gleichzeitig Pokalsieger wird.

Titel/Jahr 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Deutscher Wasserballmeister                                                                
Deutscher Pokalsieger                                                                
Deutscher Supercup                                                                
Europapokalsieger der Landesmeister                                                                
Europäischer Supercup                                                                

Derzeitiger Mannschaftskader

Trainer ist derzeit Nebojsa Novoselac.

Nummer Name * Position
1 Alexander Tchigir 1968 Torwart
2 Erik Bukowski 1986 rechts außen
3 Fabian Schroedter 1982 Centerverteidiger
4 Florian Naroska 1982 Centerverteidiger
5 Tobias Preuß 1988 Konterspieler
6 Marko Bolovic 1990
7 Marko Savic 1981 Spielmacher
8 Erik Miers 1983 linke Seite
9 Andreas Schlotterbeck 1982 Center
10 Moritz Oeler 1985 Torjäger
11 Sören Mackeben 1979 Spielmacher
12 Marko Stamm 1988 Konterspieler
13 Roger Kong 1984 Torwart
14 Dennis Eidner 1989 Center /rechte Seite
15 Jeldrik Biegel 1990
- Maurice Jüngling 1991
- David Kleine 1990
- Artur Tschigir 1991
- Andre Koch 1990

Siehe auch

Weblinks


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