Wartislaw IX.

Wartislaw IX.
Wartislaw IX. von Pommern-Wolgast

Herzog Wartislaw IX. von Pommern-Wolgast (* um 1400; † 17. April 1457 in Wolgast) war der älteste Sohn des Herzogs Barnim VI. und der Veronika von Hohenzollern.
Er herrschte von 1417 bis zu seinem Tod 1457 und war mit Sophia von Sachsen-Lauenburg verheiratet (seit ca. 1420).

Sie bekamen 4 Kinder. Diese waren Erich II., Wartislaw X., Elisabeth und Christoph, wobei letzterer früh verstarb.

In der Jugend erlebte Wartislaw IX. schlimme Dinge. Der Erblandmarschall von Pommern-Wolgast, Degener Buggenhagen, wurde 1417 oder 1419 vor seinen Augen von Henneke von Behr, dem Günstling der Herzogin Agnes, Witwe seines Onkels Wartislaw VIII., erschlagen. Grund war, dass Buggenhagen zuvor einen anderen Günstling der Herzogin, Curdt Bonow, getötet hatte. Henneke von Behr wurde verfolgt und den chronikalischen Überlieferungen zufolge versank er entweder beim Fluchtversuch von der Burg Usedom oder wurde später in seiner Burg Nustrow gefangen genommen und in Stralsund hingerichtet. Wohl auch unter dem Eindruck dieser Ereignisse einigte sich Wartislaw IX. 1421 mit den Städten und dem Adel seines Landes auf die Einrichtung von sogenannten Quatembergerichten, um die Rechtsordnung zu sichern.

Den Städten unter Führung des mächtigen Stralsund, hier vor allem des Bürgermeisters Otto Voge, machte er im sogenannten Goldenen Privilegium 1452 umfangreiche Zugeständnisse. Bereits 1425 musste sich Wartislaw IX. die Herrschaft in Vorpommern nördlich der Peene mit seinem Bruder Barnim VII. und seinen Vettern Barnim VIII. und Swantibor III., den Söhnen Wartislaws VIII., teilen. Da er jedoch alle überlebte, konnte er Pommern-Wolgast westlich der Swine am Ende seiner Herrschaft wieder vereinen. Nach außen musste er sich wie seine Stettiner Vettern mit den Machtambitionen der seit 1411/17 in Brandenburg herrschenden Hohenzollern auseinandersetzen. Für ihn ging es insbesondere um die Pfandbesitzungen Torgelow und Pasewalk, die die Wolgaster Herzöge seit 1369 innehatten. Im Frieden von 1448 konnte Wartislaw diese Besitzungen sichern.

Bleibenden Verdienst erwarb er sich durch die landesherrliche Förderung bei der Gründung der Universität Greifswald 1456. Nur ein halbes Jahr nach der feierlichen Eröffnung der "alma mater gryphiswaldensis" starb er, hatte aber mit zahlreichen Schenkungen und Rechtsverleihungen deren Bestand maßgeblich gesichert.

Literatur


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