Wartislaw III. (Pommern)

Wartislaw III. (Pommern)

Herzog Wartislaw III. von Pommern (* um 1210; † 17. Mai 1264) war ein Sohn Kasimirs II. und ein Enkel Bogislaws I. Verheiratet war er mit Sophia aus unbekanntem Hause. Die Ehe blieb kinderlos. Die Witwe vermählte sich nach 1265 ein zweites Mal mit Pribislaw de Slawia, Herr von Wollin.

Da sein Vater früh starb, hatte seine Mutter Ingardis, vermutlich eine dänische Prinzessin, ab 1219 für einige Jahre, wahrscheinlich bis 1226, die Regentschaft inne. Zu dieser Zeit stand Pommern wie der gesamte südliche Ostseeraum noch unter der Oberherrschaft Dänemarks. Aber die Gefangennahme König Waldemars II. von Dänemark 1223 und die dänische Niederlage in der Schlacht bei Bornhöved (1227) brachen die Vormachtstellung des nordischen Reiches über die Slawenländer. Ein letzter Einfall der Dänen in sein Land konnte von Wartislaw III. 1234 mit der Hilfe Lübecks abgewehrt werden.

Zwei Jahre später musste er, dessen häufigste Residenz die Burg bei Demmin, das Haus Demmin, war, umfangreiche territoriale Verluste hinnehmen. Im Westen verlor er 1236 das Land Zirzipanien, das sind die Landschaften östlich des Kummerower Sees bis Güstrow, an die Herrschaft Rostock. Im selben Jahr erkannte er im Vertrag von Kremmen die Oberherrschaft des Markgrafen von Brandenburg an und trat diesem die Länder Stargard, Beseritz und Wustrow, im wesentlichen das spätere Mecklenburg-Strelitz, ab.

Seit dieser Zeit erfolgte aber auch der Zustrom deutscher Siedler nach Pommern. 1236 lassen sich erstmals Deutsche im Gefolge des Herzogs urkundlich nachweisen. Deutliches Zeichen des nun einsetzenden Landesausbaus war die Verleihung von Stadtrechten. Wartislaw III. verlieh allein u. a. Greifswald 1250, Demmin um 1250, Greifenberg 1262, Kolberg 1255 zusammen mit Bischof Hermann von Cammin, sowie Wolgast 1257, Wollin 1262 und Stavenhagen 1252 zusammen mit seinem Vetter Barnim I. das lübische Stadtrecht.

Tafel in Eldena

1264 starb Wartislaw III. ohne männliche Erben und die Demminer Linie der Herzöge von Pommern starb aus. Sein Erbe trat sein in Stettin residierender Vetter Barnim I. an. Jenem war es im Vertrag von Landin 1250 gelungen, den 1236 in Kremmen vereinbarten Anfall von Wartislaws Herrschaftsgebiet nach dessen unbeerbtem Tode an Brandenburg zu verhindern. Wartislaw III. wurde ebenso wie seine Mutter im Kloster Eldena bei Greifswald beigesetzt.

Literatur

  • Dietmar Lucht: Herzog Wartislaw III. von Pommern. In: Baltische Studien, Neue Folge Bd. 53, 1967, S. 13–15.
  • Edward Rymar: Rodowód Książąt pomorskich, Sczecin 2005, S. 151–154.

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