Wapen von Hamburg I

Wapen von Hamburg I
Stadtansicht von Hamburg mit der Wapen von Hamburg I (erste von links) und der Leopoldus Primus (zweite von links) auf einem Gemälde von Elias Galli etwa aus dem Jahre 1680. Die beiden Schiffe liegen vor Anker und schießen Salut für die Ausfahrt des Privatkonvoischiffes König Salomons Gericht (Mitte) des hamburgischen Reeders Geerd Harmsen Baker.

Im 17. Jahrhundert war die Wapen von Hamburg eine hamburgische Fregatte, die von 1669 bis 1683 vor allem als Begleitschiff für Frachtkonvois diente. Sie wurde auf einer Hamburger Werft gebaut. Mit den Entwürfen wurde im Jahre 1663 begonnen, seine Jungfernfahrt unternahm das mit Schnitzereien von Christian Precht reich geschmückte Schiff 1668. Das Schiff absolvierte 14 erfolgreiche Fahrten zum Schutz von Konvois und zur Bekämpfung von Piraten. Am 10. Oktober 1683 brach aus ungeklärter Ursache vor Cádiz ein Feuer an Bord aus und nach kurzer Zeit stand das ganze Schiff in Flammen. Trotz verzweifelter Versuche, die Flammen zu löschen, griff das Feuer schließlich auf das Munitionslager über. Durch die enorme Explosion starben von 220 Menschen an Bord 42 Seeleute, 22 Soldaten sowie der Admiral Berent Jakobsen Karpfanger.

Als Ersatz wurde bis 1687 die Wapen von Hamburg II, ein Zweidecker, auf einer hamburgischen Werft nach holländischer Bautradition gebaut. Das Schiff absolvierte 25 erfolgreiche Fahrten bis zu seiner Außerdienststellung 1719. Diese beiden Schiffe hatten am Heck das Große hamburgische Staatswappen als barocke Schnitzerei. Bis etwa 1750 wurde der Schiffsname am Heck symbolisch, z.T. auch verschlüsselt, dargestellt.

Im Jahre 1722 folgte dann die Wapen von Hamburg III, jetzt nach englischer Bautradition gebaut. 1737 wurde sie verkauft.

1738 wurde von dem Hamburger Schiffsbaumeister Michael Iven (1686–1773) das vierte und letzte Konvoischiff diesens Namens gebaut. Die Wapen von Hamburg IV segelte 1746 unter Kapitän Joachim Wilhelm Brockes zu ihrem einzigen Einsatz gegen türkische Piraten im Mittelmeer, war aber zu schwerfällig, um Schiffe aufzubringen oder zu bekämpfen. 1747 wurde sie in Hamburg „an die Pfähle“ gelegt und diente 30 Jahre als Wachschiff, ehe sie 1777 versteigert wurde.

Literatur

  • Wolfgang Quinger: "Wappen von Hamburg" I. Ein Konvoischiff des 17. Jahrhunderts. Rostock, Hinstorff, 21983
  • Heinrich Reincke, Bernhard Schulze: Das Hamburgische Convoyschiff "Wapen von Hamburg" III. Modell und Geschichte (Mitteilungen aus dem Museum für Hamburgische geschichte, NF). Hamburg 1952

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