Wangen (Öhningen)

Wangen (Öhningen)
Wangen
Gemeinde Öhningen
Ehemaliges Gemeindewappen von Wangen
Koordinaten: 47° 40′ N, 8° 56′ O47.6611111111118.9313888888889404Koordinaten: 47° 39′ 40″ N, 8° 55′ 53″ O
Höhe: 404 m ü. NN
Einwohner: 940
Eingemeindung: 1. Jan. 1975
Postleitzahl: 78337
Vorwahl: 07735

Wangen, auch Wangen am Untersee, ist ein Ortsteil der Gemeinde Öhningen im Landkreis Konstanz in Baden-Württemberg in Deutschland direkt an der Grenze zur Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Der Ort liegt am Untersee des Bodensee und hat etwa 940 Einwohner.

Geschichte

Gasthaus in Wangen

Wangen wurde 1155 erstmals urkundlich erwähnt. In der Wangener Bucht sind jedoch erste Pfahlbausiedlungen aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. archäologisch nachgewiesen worden. Die Fundstelle im Gewann „Hinterhorn“[1] ist seit 2011 Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen.

Mit der Ansiedlung der ersten Juden im 17. Jahrhundert wurde Wangen eine christlich-jüdische Landgemeinde. Im Verlauf der Reichspogromnacht 1938 wurde von der in Radolfzell stationierten SS-Verfügungstruppe III./'Germania' die Synagoge in Wangen zerstört[2]. Im Rahmen der sogenannten Wagner-Bürckel-Aktion wurden schließlich 1940, ebenfalls durchgeführt von den Radolfzeller SS-Verbänden, auch alle Jüdinnen und Juden der Höri zusammengetrieben und in den unbesetzten Teil Frankreichs in das Internierungslager Gurs deportiert.

Die selbstständige Gemeinde Wangen schloss sich 1975 mit anderen zur Gemeinde Öhningen zusammen. Wangen erhielt 1986 das Prädikat Anerkannter Fremdenverkehrsort. Das Fischerhaus in Wangen wurde als Museum eröffnet.

Politik

Wappen

Das Wappen der ehemals selbstständigen Gemeinde Wangen zeigt in geteiltem Schild oben in Gold ein schreitender roter Leopard, unten von Silber und Blau [in zwölf Plätzen] geschacht.

Wirtschaft und Infrastruktur

Bildung

In Wangen gibt es eine Grundschule.

Persönlichkeiten

Söhne unter Töchter des Ortes

  • Jacob Picard (1883–1967), Dichter des deutschen Landjudentums.

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

  • Ernst Bacmeister (1874–1971), freier Schriftsteller, Lyriker und Dramatiker, lebte von 1913 bis zu seinem Tode in Wangen.
  • Eugen Segewitz (1886–1952), Maler, Studium an der Kunstakademie Karlsruhe, lebte von 1920 bis 1930 im Schloss Marbach bei Wangen und ab 1930 bis zu seinem Tode in Wangen.
  • Hans Leip (1893–1983), Schriftsteller, Dichter (u. a. von Lili Marleen) und Maler, lebte in den 1950er Jahren in Wangen.
  • Jean-Paul Schmitz (1899–1970), Maler, lebte von 1949 bis zu seinem Tode als einer der „Höri-Maler“ in Wangen.

Einzelnachweise

  1. Quelle: Vorarlberger Landesmuseum Bregenz, in: Aufgelistet! Funde von Pfahlbauten am Untersee In: Südkurier vom 9. September 2011
  2. Alemannia Judaica: Text- und Bild-Informationen zum jüdischen Leben in Wangen bis zu seiner Auslöschung 1938/40

Weblinks

 Commons: Öhningen-Wangen am Untersee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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