Wandersmann-Süd-Tunnel

Wandersmann-Süd-Tunnel
Wandersmann-Süd-Tunnel
Offizieller Name Wandersmann Süd
Nutzung Eisenbahntunnel
Verkehrsverbindung Abzw Breckenheim–Wiesbaden
Ort Hofheim am Taunus
Länge 799 m
Anzahl der Röhren 2
Größte Überdeckung 5,2dep1
Bau
Baubeginn 1998
Betrieb
Freigabe 2002
Lage
Wandersmann-Süd-Tunnel (Hessen)
Red pog.svg
Red pog.svg
Koordinaten
Nordportal 50° 3′ 28,5″ N, 8° 22′ 47″ O50.0579178.379728133
Südportal 50° 3′ 15,7″ N, 8° 22′ 13,8″ O50.0543668.3705133

Der Wandersmann-Süd-Tunnel (auch: Tunnel Wandersmann Süd) ist ein 799 m[1] langer Tunnel der Bahnstrecke Abzweig Breckenheim–Wiesbaden am südlichen Rand von Wallau (Gemeinde Hofheim am Taunus) zur Anbindung von Wiesbaden an die Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main (aus und nach Richtung Köln).

Er liegt im nordöstlichen Bereich der 13 km[2] langen Strecke, die die Landeshauptstadt Wiesbaden an die Schnellfahrstrecke Richtung Köln anbindet. Dabei unterfährt, in der Nähe von Wiesbaden, auch die Bundesautobahn 66, in nordöstlicher Richtung.

Der Tunnel nimmt zwei Gleise mit Linienzugbeeinflussung auf, die planmäßig mit 160 km/h befahren werden können.

Inhaltsverzeichnis

Namensgebung

Die Röhren tragen den Namen Wandersmann nach einem Sandsteinobelisk, der als Denkmal an die unter Friedrich Augustus Herzog von Nassau zwischen Wiesbaden und Frankfurt 1813 erbaute Straße erinnert. Nachdem während der Bauphase eine Bauhütte an diesem Standort gelegen war, wurde danach ein Wirtshaus eröffnet, das 1850 in Zum Wandersmann umbenannt worden war. Das Gebäude wurde 1958 abgerissen. Der Obelisk Wandersmann liegt heute, nachdem er zweimal (zuletzt 1982) versetzt worden war, zwischen der A66 und A3 auf der Wallauer Seite.[3]

Verlauf

Das Nordportal liegt bei Strecken-Kilometer 1,9, das Südportal bei 2,7. An beiden Seiten schließen sich Trogbauwerke an die Röhre an. Die Überdeckung bei Unterfahrung der Autobahn 66 liegt bei 5,2 m[4] Die Unterfahrung der Autobahn erfolgt etwa an der Stelle östlich des Wickerbachs, an der das erwähnte Wirtshaus Zum Wandersmann gestanden hatte.

Nordöstlich schließt sich der Wandersmann-Nord-Tunnel an die Röhre an, an dessen Nordportal die Verbindungsstrecke über Weichen in die Hochgeschwindigkeitsstrecke eingeht.

Geschichte

Planung

Ende 1995 lag die geplante Länge des Bauwerks bei 850 m.[5]

1998 lag die geplante Länge es Tunnels bei 925 m.[6]

Bau

Der Tunnel wurde in offener Bauweise erstellt.[4]

Mitte 1998 waren die Baugruben für den Tunnel in Bau.[7]

Für den Bau des Tunnels sollte die Trasse der angrenzenden Autobahn auf einer Länge von 400 m für 21 Monate verlegt werden.[8]

Die Baugrube wurde zur Hälfte, in wasserführenden Schichten von steifem Ton, an abgeböschten Seitenwänden in wasserführenden Schichten, angelegt. Straßen und Wasserläufe wurden im Schutz einer Bohrpfahlwand unterfahren. Der Grundwasserpegel wurde teilweise durch Spundwände abgeschottet, teils entspannt. Ausschalung und Betonage erfolgten in Blocklängen von zehn Metern.[4]

Das flachgegründete Bauwerk wurde zur Aufftriebssicherung mit Spornen versehen.[4]

Während der Bauphase wurden die Fahrspuren der A 66 sowie der Landesstraße L 3017 mehrfach verändert.[4]

Im Rahmen eines Tag des offenen Tunnels besuchten mehr als 2500 Menschen die Baustellen der Tunnel Wandersmann Nord und Süd.[9]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Laut Portalschild: Siehe Foto.
  2. Trassenpreis-Software 2011 (Stand: Oktober 2010) der DB Netz AG: 13.039 m Streckenlänge zwischen Breckenheim und Wiesbaden Hbf.
  3. Adolf Metzler: Aus der Geschichte des Dorfes Wallau/Taunus, 1982
  4. a b c d e G. Blaasch: Die Neubaustrecke zwischen Köln und Frankfurt. In: Tiefbau, 2000, Heft 7, S. 396–406 (PDF-Datei, 6,6 MB)
  5. Deutsche Bahn AG, Geschäftsbereich Netz, Projektleitung NBS Köln–Rhein/Main (Hrsg.): Streckenkarte Neubaustrecke Köln-Rhein/Main. Karte mit Stand von November 1995, Frankfurt 1995
  6. DBProjekt GmbH Köln–Rhein/Main, Projektleitung (Hrsg.): Sonderdruck aus Zum Thema 2/98: Sicher durch den Berg – Grundzüge des Tunnelbaus. Gefaltete Broschüre, sechs A4-Seiten, Frankfurt am Main 1998
  7. Ein Konzept gewinnt Konturen. In: Zum Thema, ZDB-ID 2115698-0, Heft Juli 1998, S. 4–7
  8. Autobahnverlegung für enge Trassenbündelung. In: Zum Thema, ZDB-ID 2115698-0, Heft April 1998, S. 10 f.
  9. Inbetriebnahme und Spatenstich in Montabaur; Altholz als wertvoller Lebensraum; 3.500 Besucher in Idstein und Wallau. In: Zum Thema, ZDB-ID 2115698-0, Ausgabe 4/2000, August 2000, S. 8 f.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wandersmann-Nord-Tunnel — Offizieller Name Wandersmann Nord Nutzung Eisenbahntunnel Verkehrsverbindung Abzw Breckenheim–Wiesbaden Ort Hofheim am Taunus Länge …   Deutsch Wikipedia

  • Tunnel Wandersmann Süd — Der Wandersmann Süd Tunnel (auch: Tunnel Wandersmann Süd) ist ein 795 m[1] langer Tunnel der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main am südlichen Rand von Wallau (Gemeinde Hofheim am Taunus). Er liegt im nordöstlichen Bereich der 13 km[2] langen… …   Deutsch Wikipedia

  • Wandersmann — Denkmal mit Sockelinschrift und Brunnentrog; der bronzene Löwenkopf als Wasserspeier wurde aus Verankerung gebrochen und fehlt …   Deutsch Wikipedia

  • Wandersmann (Begriffsklärung) — Wandersmann steht für Wandersmann, Sandsteinobelisk Wandersmann Süd Tunnel Wandersmann Nord Tunnel Buchtitel Der botanische Wandersmann, Alfred Meebold, 1920 Cherubinischer Wandersmann, Angelus Silesius, 1657 Thüringer Wandersmann, Schriftenreihe …   Deutsch Wikipedia

  • Tunnel Wandersmann Nord — Der Wandersmann Nord Tunnel (auch: Tunnel Wandersmann Nord) ist ein 1,1 km langer, doppelröhriger, Tunnel der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main. Er markiert das nördliche Ende der 13 km[1] langen Strecke, die die Landeshauptstadt Wiesbaden an… …   Deutsch Wikipedia

  • Tunnel Wandersmann — Als Wandersmanntunnel (auch: Tunnel Wandersmann) werden zwei Tunnel der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main bezeichnet: Wandersmann Nord Tunnel Wandersmann Süd Tunnel …   Deutsch Wikipedia

  • Frankfurt-Köln — Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main Kursbuchstrecke (DB): 472 Streckennummer: 2651 Köln Deutz (h)–Köln Steinstr 2660 Köln Deutz (t)–Köln Gummersbacher Str 2690 Köln Steinstr–Frankfurt (Mai …   Deutsch Wikipedia

  • ICE-Strecke Köln-Frankfurt — Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main Kursbuchstrecke (DB): 472 Streckennummer: 2651 Köln Deutz (h)–Köln Steinstr 2660 Köln Deutz (t)–Köln Gummersbacher Str 2690 Köln Steinstr–Frankfurt (Mai …   Deutsch Wikipedia

  • ICE-Trasse Köln-Frankfurt — Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main Kursbuchstrecke (DB): 472 Streckennummer: 2651 Köln Deutz (h)–Köln Steinstr 2660 Köln Deutz (t)–Köln Gummersbacher Str 2690 Köln Steinstr–Frankfurt (Mai …   Deutsch Wikipedia

  • Köln-Frankfurt — Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main Kursbuchstrecke (DB): 472 Streckennummer: 2651 Köln Deutz (h)–Köln Steinstr 2660 Köln Deutz (t)–Köln Gummersbacher Str 2690 Köln Steinstr–Frankfurt (Mai …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”