Walther Schulz (Prähistoriker)

Walther Schulz (Prähistoriker)

Walther Schulz (* 20. November 1887 in Bromberg; † 12. März 1982 in Weimar) war ein deutscher Prähistoriker. Der Name erscheint gelegentlich auch in der Schreibweise Walter Schulz.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Walther Schulz bestand 1907 in Minden sein Abitur. Er studierte Geschichte, Germanistik und Vorgeschichte an den Universitäten Göttingen, Münster und Berlin und promovierte 1912 mit einer Arbeit über Das germanische Haus in vorgeschichtlicher Zeit bei Gustaf Kossinna. Nach einer kurzen Tätigkeit als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am Museum in Posen bekam er eine Stelle an der Landesanstalt für Vorgeschichte (Provinzialmuseum) in Halle.

Von 1911 bis 1914 war er Mitglied des Deutschvölkischen Studentenverbands. Am 1. Weltkrieg nahm er als Offizier teil. 1925 wurde er Kustos des Provinzialmuseums, 1928 habilitierte er im Fach „Nordeuropäische Vorgeschichte“. Ab 1932 war er Mitglied im Kampfbund für Deutsche Kultur und im „Opferring der NSDAP“, ab 1933 der NSDAP und der SA.

1935 wurde er apl. Professor und Nachfolger seines Mentors, Hans Hahne, als Direktor der Landesanstalt für Volkheitskunde, 1936 ordentlicher Professor und 1937/38 Prorektor der Universität Halle bis zu einem Zerwürfnis mit dem Rektor Johannes Weigelt.

Schulz versuchte als Museumspfleger der Provinz Sachsen die zahlreichen, ideologisch motivierten Laien-Ausgrabungen (teilweise durch die SS veranlasst) zu verhindern. 1944/45 wurde er zum Volkssturm eingezogen, 1945 entlassen, worauf er als Hilfsarbeiter in einer Druckerei arbeitete. 1947 erstellte er eine Bibliographie zur Vorgeschichte Mitteldeutschlands, ab 1951 nahm er an einer Grabung in Wahlitz (Kreis Burg) teil, beides beauftragt durch die Akademie der Wissenschaften in Leipzig. 1953 bekam er wieder einen Lehrauftrag an der Universität in Halle, bis zu seiner Pensionierung.

Literatur

Weblinks

Notizen

  1. Jung war einer der Gründer des Klubs im Juli 1926 in München

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