Walter de Langton

Walter de Langton

Walter Langton († 9. November 1321) war Bischof von Coventry und Lichfield (1296–1321) und Lord High Treasurer (1295–1307 und 1312).

Leben

Walter Langton stammt vermutlich aus dem Ort Langton-West der Grafschaft Leicestershire. Im dortigen Register gibt er seinen Familiennamen mit Peverel, Sohn von Simon Peverel an.[1] Sein Leben war stark beeinflusst durch seine Familie, insbesonder seinen Onkel William Langton, Abt in St Mary's Abtei, wo er aufwuchs.

Im Jahr 1272 wurde er Rektor der St Andrew’s Church in Keighley. Der Bischof von Bath and Wells, Lordkanzler Robert Brunell lernte in den folgenden Jahren Walter Langton kennen und stellte ihn dem König Eduard I. von England vor. Dieser entsandte ihn unter anderem auf diplomatische Reisen nach Frankreich, betraute ihn mit dem Amt des Lord High Treasurer (1295)[2] und schlug ihn als Bischof von Lichfield (1296) vor. Die Wahl fand am 20. Februar statt, das Amt übernahm er am 23. Dezember[3].

Walter Langton wurde unpopulärer, die Barone ersuchten Edward I. 1301 vergeblich, ihn zu entlassen. In dieser Zeit wurde er auch des Mordes, Ehebruchs und der Simonie beschuldigt. Er wurde von seinen Ämtern beurlaubt, um nach Rom zu reisen, damit dies von Papst Bonifatius VIII. untersucht werden konnte. Dieser wiederum übergab den Fall an den Erzbischof von Canterbury, Robert Winchelsey. Obwohl der Erzbischof ein Widersacher Edwards I. war, befand er Walter Langton 1303 für unschuldig. Gegen die Beschuldigung der Hexerei musste er sich bei einem Tribunal des Vatikans zwei Jahre lang verteidigen. Während dieser Streitigkeiten und weiteren, wie mit dem Prince of Wales, später Eduard II. von England, wurde er von Edward unterstützt. Bei einer dienstlichen Reise zu Clemens V. überzeugte Langton den Papst, den Widersacher Winchelsey zu suspendieren.

Seine Lage änderte sich jedoch mit dem Tod Edwards I. Es erfolgte die Enthebung Langton von seinen Ämtern, seine Arrestierung und Inhaftierung in London.[2] Sein Land und seine umfangreichen beweglichen Besitztümer wurden geschätzt, und er wurde der Veruntreuung angeklagt. Seine Lage verschlimmerte sich mit der Wiedereinsetzung Winchelsey, er blieb arrestiert bis zum Januar 1312, und wurde zudem von Winchelsey exkommuniziert. Langton ersuchte darauf den Papst in Avignon um Revision, und kehrte nach England erst nach dem Tode Winchelseys, im Mai 1313, zurück. Dort bleib er ein Mitglied der königlichen Berater bis zu seiner Entlassung durch das Parlament 1315.

Er starb am 9. November 1321[3] und wurde in der Lichfield-Kathedrale beigesetzt, die und deren Ausstattung er zu Lebzeiten erweitert hat.

Quellen

  1. Es wird unter en:Walter Langton vermutet, dass er von William Peverel abstammt.
  2. a b Powicke Handbook of British Chronology p. 100
  3. a b Powicke Handbook of British Chronology p. 234
  • Jill Hughes, Walter Langton, bishop of Coventry and Lichfield 1296-1321: his family background, Nottingham Medieval Studies XXXV (1991).
  • Powicke, F. Maurice and E. B. Fryde Handbook of British Chronology 2nd. ed. London:Royal Historical Society 1961



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