Walter Seifert

Walter Seifert

Walter Seifert (* 1922; † 11. Juni 1964 in Köln) ist als „Feuerteufel von Köln“ bekannt geworden.

Beim Attentat von Volkhoven, einem Amoklauf in der Volksschule Volkhoven am 11. Juni 1964 um 9.10 Uhr tötete er sieben Schülerinnen, einen Schüler und zwei Lehrerinnen mit einem aus einer Unkrautspritze selbst gefertigten Flammenwerfer sowie einer Lanze.[1] Viele weitere wurden verletzt und leiden bis heute an den Folgen der zum Teil sehr starken Verbrennungen. Nach dem Amoklauf vergiftete sich Seifert mit einer Kapsel des Pflanzenschutzgiftes E605. Er starb noch am selben Tag in der Kölner Universitätsklinik.

Biografie

Seifert wurde 1922 geboren. Er diente als Soldat in der Wehrmacht, nachdem er zuvor eine Ausbildung in einer Wehrmachtswaffenschule absolviert hatte. Er geriet im Laufe des Krieges in Kriegsgefangenschaft und zog sich wahrscheinlich im Kriegsgefangenenlager nach dem Krieg eine Tuberkuloseerkrankung zu.

Nach der Gefangenschaft verbrachte Seifert ein Jahr im Polizeidienst, wurde allerdings als „untauglich“ entlassen. Im Jahr 1961 starb seine Frau bei einer Geburt. Drei Jahre darauf folgte sein Amoklauf mit anschließendem Selbstmord.

Seifert versuchte in seinen letzten Lebensjahren seine Tuberkuloseerkrankung als Kriegsleiden anerkennen zu lassen. Dieses misslang ihm. Er wurde mehrfach untersucht und sein Geisteszustand zum Teil als paranoid beschrieben. Als gewalttätig galt er allerdings nicht. Eine Behandlung oder betreute Unterbringung erfolgte nicht.

Quellen und Einzelnachweise

  1. Anja Bach: Das Attentat von Köln-Volkhoven. In: Heimersdorf - Vom Hof zum Kölner Stadtteil, hrsg. von der Geschichtswerkstatt des Bürgerzentrums Chorweiler, Köln 1997

Weblinks


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