Walter Krämer (Ökonom)

Walter Krämer (Ökonom)
Walter Krämer zwischen von ihm geschriebenen Büchern

Walter Krämer (* 21. November 1948 in Ormont) ist Professor für Wirtschafts- und Sozialstatistik an der Technischen Universität Dortmund. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Krämer studierte Mathematik und Wirtschaftswissenschaften in Mainz und habilitierte in Ökonometrie an der Technischen Universität Wien. Seit 1988 ist er Professor für Wirtschafts- und Sozialstatistik an der Technischen Universität Dortmund. Außerdem war er als Gastprofessor am Management Institut der Fudan-Universität in Shanghai tätig.

1997 gründete er den Verein Deutsche Sprache, als dessen Vorsitzender er sich besonders gegen die Verwendung von „Denglisch“ einsetzt. Daneben ist Krämer Sprecher des Stiftungsvorstands der Stiftung Deutsche Sprache. Bekannt wurde sein 1996 erschienenes Buch Lexikon der populären Irrtümer. Es löste eine Welle weiterer Irrtumslexika aus.

Krämer ist Mitglied der Gesellschaft der Freunde der Hebräischen Universität Jerusalem, der Ruhr Graduate School in Economics und der Schweizer Orthographischen Konferenz. Er ist außerdem Mitglied der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften und im Wissenschaftsrat dieses Vereins tätig.

Parteimitgliedschaften

Krämer ist seit 1969 Mitglied der FDP. Dazwischen war er von 1974 bis 1982 zusätzlich Mitglied der SPD.[1]

Plagiatsvorwurf

Nach einem Vorwurf der taz, im 2002 erschienenen Buch Lexikon der Städtebeschimpfungen plagiiert zu haben, beantragte Krämer im Jahr 2003 gegen die taz eine einstweilige Verfügung gegen diese Behauptung. Das Berliner Landgericht wies diesen Antrag zurück. Ebenso lehnte der Presserat den Antrag Krämers ab, eine Rüge gegen die taz auszusprechen.[2] Ebenso scheiterten in dieser Sache Krämers Unterlassungsklagen und Strafanzeigen wegen übler Nachrede gegen zwei weitere Journalisten, darunter ein Student. [3]

Kritiker werfen Krämer einen „Hang zur Rechthaberei“ vor.[4] So nannte die Wochenzeitung Die Zeit Krämer einen „Professor Besserwisser“.[1] Außerdem stehe er gerne im Rampenlicht und verwende zu oft Kraftausdrücke.

Auszeichnung

Schriften

  • Wir können alles, sogar besser. Wo Deutschland wirklich gut ist. Piper, München,Zürich, ISBN 978-3-492-05187-3.
  • Die Ganzjahrestomate und anderes Plastikdeutsch. Ein Lexikon der Sprachverirrungen. Piper, München,Zürich 2007, ISBN 3-492-04972-9 (Mit Roland Kaehlbrandt).
  • Modern Talking auf deutsch. Ein populäres Lexikon. Piper, München,Zürich 2000, ISBN 3-492-04211-2 (261 S.).
  • Lexikon der Städtebeschimpfungen. 2002 (Mit Eva Krämer).
  • Die Panik-Macher. 2001 (Mit Gerald Mackenthun).
  • Armut in der Bundesrepublik. Zur Theorie und Praxis eines überforderten Begriffs. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-593-36490-5.
  • Lexikon der populären Irrtümer. 500 kapitale Missverständnisse, Vorurteile und Denkfehler von Abendrot bis Zeppelin. Eichborn, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-8218-0479-3 (Mit Götz Trenkler).
  • Lexikon der populären Listen. (Mit Michael Schmidt).
  • So lügt man mit Statistik. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-593-35689-9.
  • Statistik verstehen.
  • Denkste! Trugschlüsse aus der Welt des Zufalls und der Zahlen. 2., durchges. Aufl. Auflage. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-593-35349-0.
  • Das Beste aus dem Lexikon der populären Irrtümer. (Mit Götz Trenkler).
  • Die besten Geschichten für Besserwisser. (Mit Götz Trenkler).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Urs Willmann: Prof. Besserwisser. Walter Krämer hat eine Mission: Er schreibt gegen populäre Irrtümer an und wettert gegen Sprachpanscher, in: Die Zeit, 17. Juli 2003
  2. Der Plagiatsvorwurf: Michael Ringel: Im Eintopf faule Fische, in: taz, 26. Oktober 2002; siehe auch: dpa/taz: Rügen und Verfügungen, in: taz, 21. Februar 2003 und taz: los prozesswochos in der wahrheit: faule fische werfen handtuch, in: taz, 21. Mai 2003
  3. „Ich vermisse die Fairness“, in: Indopendent. Dortmunder Campus-Zeitung, 10. Dezember 2002, Seite 3
  4. Johannes Eberhorn: Vielschreiber Walter Krämer: Ein Sprachwächter und seine Mission, in: Spiegel-Online, 13. August 2004

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