Walter Helmut Fritz

Walter Helmut Fritz

Walter Helmut Fritz (* 26. August 1929 in Karlsruhe; † 20. November 2010 in Heidelberg) war ein deutscher Lyriker, Essayist und Romancier.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Walter Helmut Fritz stammte aus einer Architektenfamilie. Er wuchs in Waldprechtsweier, Rastatt und Karlsruhe auf. Nachdem er im Jahre 1949 das Abitur abgelegt hatte, studierte er bis 1954 Literaturwissenschaft, Philosophie und neuere Sprachen an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Anschließend war er als Gymnasiallehrer in Karlsruhe tätig. Seit 1964 war er freier Schriftsteller. Anfangs lehrte er daneben zeitweise als Dozent an der Technischen Hochschule Karlsruhe, und von 1968 bis 1970 war er Lektor im S. Fischer Verlag in Frankfurt am Main.

Walter Helmut Fritz hat neben einigen Romanen und gelegentlichen Essays in erster Linie Lyrik veröffentlicht. Er galt als Vertreter einer „stillen“, lakonischen Form des Gedichts; im Mittelpunkt steht dabei die nüchterne Schilderung von Natur- und Alltagsbeobachtungen, die häufig zur Illustration psychischer Zusammenhänge und Entwicklungen dient.

Walter Helmut Fritz war Mitglied des P.E.N.-Zentrums Deutschland, der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München, der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz sowie der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt.

Werke

Einzeltitel und Anthologien

  • Achtsam sein, Biel 1956
  • Bild Zeichen, Hamburg 1958
  • Veränderte Jahre, Gedichte, Stuttgart 1963
  • Gedichte, Darmstadt 1964
  • Grenzland, Darmstadt 1964
  • Treibholz, Frankfurt am Main 1964
  • Umwege, Prosa, Stuttgart 1964
  • Zwischenbemerkungen, (Aufzeichnungen) Stuttgart 1964
  • Augenblicke, (Prosa) Stuttgart 1964
  • Abweichung, Roman, Stuttgart 1965
  • Die Zuverlässigkeit der Unruhe – Neue Gedichte, Hamburg 1966
  • Jean Cayrols „lazarenische“ Prosa, Mainz 1967
  • Bemerkungen zu einer Gegend, Frankfurt am Main 1969
  • Möglichkeiten des Prosagedichts anhand einiger französischer Beispiele, Mainz 1969
  • Die Verwechslung, Roman, Frankfurt am Main 1970 (NA Karlsruhe 1985 ISBN 3-86059-058-8)
  • Friedrich Bentmann (Hrsg.): Teilstrecken, Karlsruhe 1971
  • Aus der Nähe – Gedichte 1967–1971, Hamburg 1972
  • Die Beschaffenheit solcher Tage, Roman, Hamburg 1972
  • Bevor uns Hören und Sehen vergeht, Roman, Hamburg 1975 ISBN 3-455-02257-X
  • Kein Alibi. Mit Radierungen von Johannes Schreiter, Duisburg 1975
  • Der Tag wächst über den Weg, Zürich 1975
  • Bäume, Recke 1975
  • Die Besucher, Frankfurt am Main 1976
  • Schwierige Überfahrt – Gedichte, Hamburg 1976 ISBN 3-455-02259-6
  • Sehnsucht – Gedichte und Prosagedichte, Hamburg 1978 ISBN 3-455-02261-8
  • Auch jetzt und morgen – Gedichte, Pfaffenweiler 1979 ISBN 3-921365-26-0
  • Gesammelte Gedichte, Hamburg 1979 ISBN 3-455-02262-6
  • Einen Felsen durchbohren – Neun Gedichte, Leonberg 1980
  • Liebesgedichte aus Goethes „West-östlichem Divan“, Mainz 1980
  • Wer hat sich nicht getäuscht? – Gedichte, Zürich 1980
  • Wunschtraum Alptraum – Gedichte und Prosagedichte 1979–1981, Hamburg 1981 ISBN 3-455-02263-4
  • Werkzeuge der Freiheit – Gedichte, Hamburg 1983 ISBN 3-455-02264-2
  • Gespräch über Gedichte, Stuttgart 1984
  • 'Cornelias Traum' und andere Aufzeichnungen, Hamburg 1985 ISBN 3-455-02266-9
  • Wie nie zuvor – Gedichte. Mit Holzschnitten von Alfred Pohl Pfaffenweiler 1986 ISBN 3-921365-83-X
  • Immer einfacher, immer schwieriger – Gedichte und Prosagedichte 1983–1986, Hamburg 1987 ISBN 3-455-01880-7
  • Linien, Bonn 1988 (zusammen mit Franz Bernhard)
  • Unaufhaltbar – Gedichte, Warmbronn 1988 ISBN 3-924316-26-0
  • Mit einer Feder aus den Flügeln des Ikarus – Ausgewählte Gedichte und Prosagedichte, Frankfurt am Main 1989
  • Zeit des Sehens – Prosa, Hamburg 1989 ISBN 3-455-02267-7
  • Kein Aufschub, Bergen, Holland 1990
  • Die Schlüssel sind vertauscht – Gedichte und Prosagedichte 1987–1991, Hamburg 1992 ISBN 3-455-02268-5
  • Teil der Dunkelheit, Gedichte mit Zeichnungen von Heidelore Goldammer, Warmbronn 1993 ISBN 3-924316-63-5
  • Schon ein gleichgültiger Blick sei ein Totschlag, Gedichtzyklus, in: Karl Bohrmann – Zeichnungen, Stuttgart 1993 ISBN 3-87173-998-7
  • Gesammelte Gedichte 1979–1994, Hamburg 1994 ISBN 3-455-02269-3
  • Klaus Isele (Hrsg.): Pulsschlag – Gedichte, Eggingen 1996
  • Das offene Fenster – Prosagedichte, Hamburg 1997 ISBN 3-455-02312-6
  • … als beginne eine Erzählung, Karlsruhe 1999 (zusammen mit Franz Bernhard)
  • Rainer Malkowski (Hrsg.): Ausgewählte Gedichte und Prosa. Mit Beiträgen zu Fritz von Hans Bender, Elisabeth Borchers, Hugo Dittberner, Tankred Dorst, Peter Härtling, Ludwig Harig, Harald Hartung, Bruno Hillebrand, Dieter Hoffmann, Wulf Kirsten, Eckart Kleßmann, Michael Krüger, Barbara König, Paul Michael Lützeler, Rainer Malkowski, Uwe Pörksen, Herbert Rosendorfer, Helga Schütz, Arnold Stadler, Guntram Vesper, Dieter Wellershoff, Erwin Wickert, Bernhard Zeller u. Gerda Zeltner. Darmstadt: Wiss. Buchgesellschaft 1999. (= Mainzer Reihe. 89. Autoren sehen einen Autor.) ISBN 3-534-14772-3 bzw. ISBN 3-89244-845-0.
  • Was einmal im Geist gelebt hat – Aufzeichnungen, Heidelberg 1999 ISBN 3-88423-159-6
  • Zugelassen im Leben – Gedichte, Hamburg 1999 ISBN 3-455-02242-1
  • Matthias Kussmann (Hrsg.): Die Liebesgedichte, Darmstadt 2002, Neuauflage Göttingen 2004 ISBN 3-89244-852-3
  • Maskenzug – Gedichte, Hamburg 2003 ISBN 3-455-02243-X
  • Unterwegs – Materialbilder, Aufzeichnungen, Stuttgart 2003 (zusammen mit Franz Bernhard) ISBN 3-87173-273-7
  • Mein Lesezeichen, Gedicht mit einer Rede von Harald Hartung, Hauzenberg 2004 ISBN 3-931883-37-X
  • Matthias Kußmann (Hrsg.): Offene Augen – Gedichte und Aufzeichnungen, Hamburg 2007
  • Matthias Kußmann (Hrsg.): Herzschlag – Die Liebesgedichte, mit einem Vorwort von Michael Krüger, Hamburg 2008
  • Matthias Kußmann (Hrsg.): Werke in drei Bänden, Band 1: Gedichte, Prosagedichte, Band 2: Romane, Prosa, Band 3: Hörspiel, Theaterstück, Aufsätze, Hamburg 2009

Herausgabe

  • Romanfiguren, Mainz 1971
  • Über Karl Krolow, Frankfurt (Main) 1972
  • Karl Krolow: Ein Lesebuch, Frankfurt am Main 1975

Übersetzung

  • Alain Bosquet: J'écrirai ce poème, Darmstadt 1965
  • Jean Follain: Gedichte, Ebenhausen bei München 1962
  • Philippe Jaccottet: Fin d'hiver, Darmstadt 1965
  • René Ménard: Entre deux Pierres, Darmstadt 1964
  • Claude Vigée: Netz des Windes, Frankfurt 1968

Auszeichnungen

Literatur

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Fritz — ist ein männlicher Vorname und Familienname. Es ist die Kurzform von Friedrich. Inhaltsverzeichnis 1 Varianten 2 Verbreitung 3 Bekannte Namensträger 3.1 …   Deutsch Wikipedia

  • Helmut — – mit den Varianten Hellmut, Helmuth, Hellmuth – ist ein fast ausschließlich in Deutschland und Österreich verbreiteter, männlicher Vorname, der ab dem 16. Jahrhundert aber auch als Familienname nachweisbar ist. Die weibliche Form Helmute ist… …   Deutsch Wikipedia

  • Walter Fritz — ist der Name folgender Personen: Walter Fritz (Filmwissenschaftler) (* 1941), österreichischer Filmwissenschaftler Walter Helmut Fritz (1929–2010), deutscher Schriftsteller Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unt …   Deutsch Wikipedia

  • Fritz Walter — im Jahr 1956 Spielerinformationen Voller Name Friedrich Walter Geburtstag 31. Oktober 1920 …   Deutsch Wikipedia

  • Fritz Mauthner — (* 22. November 1849 in Horschitz, Böhmen, Österreich Ungarn; † 29. Juni 1923 in Meersburg) war ein deutschsprachiger Philosoph und Schriftsteller …   Deutsch Wikipedia

  • Fritz — I Frịtz,   männlicher Vorname, Kurzform von Friedrich; wegen seiner Häufigkeit seit Anfang des 20. Jahrhunderts bei Briten und Franzosen Bezeichnung für den deutschen Soldaten, bei den Russen Spitzname für den Deutschen schlechthin. II Frịtz,   …   Universal-Lexikon

  • Helmut Lent — Naissance 13 juin 1918 Pyrehne, Landsberg Décès 7 o …   Wikipédia en Français

  • Walter Model — Nickname Hitler s fireman, Frontline Pig Born …   Wikipedia

  • Walter Model — Walther Model Surnom Le pompier du Führer Naissance 24 janvier 1891 Genthin, Allemagne …   Wikipédia en Français

  • Walter Hörnlein — Walter Hoernlein Walter Hörnlein (centre de la photo) Surnom …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”