Walter Arnold (Künstler)

Walter Arnold (Künstler)
Walter Arnold, 1953

Walter Arnold (* 27. August 1909 in Leipzig; † 11. Juli 1979 in Dresden) war ein deutscher Bildhauer und Vorsitzender des Verbandes Bildender Künstler der DDR.

Grab Walter Arnolds auf dem Loschwitzer Friedhof

Inhaltsverzeichnis

Leben

Walter Arnold war der Sohn eines Steinmetzen aus Leipzig.[1] Er absolvierte 1924 bis 1928 eine Ausbildung als Holz- und Steinbildhauer. Bis 1932 studierte Arnold unter Alfred Thiele an der Leipziger Kunstgewerbeschule die Ausformung von Plastiken und Keramiken.[1] Bis 1933 war er Assistent bei Thiele, danach bis 1940 freischaffender Künstler. In dieser Zeit sicherte er sein Einkommen vor allem durch Auftragsarbeiten für Grabmafirmen oder bei Fassadensanierungen. Danach war er Soldat der Wehrmacht und kam im Zweiten Weltkriegs in Kriegsgefangenschaft in ein Lager nach Bad Kreuznach.[1]

1946 nahm er eine Tätigkeit als Lehrer an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig auf und trat der SED bei. 1949 folgte er dem Ruf an die Hochschule für Bildende Künste Dresden, an der er bis 1970 als Professor tätig war. Danach war er erneut Professor an der Hochschule für Grafik und Buchkunst und ab seiner Emeritierung 1974 betreute er noch eine Meisterklasse an der Hochschule für Bildende Künste.

Arnold war seit 1952 Mitglied der Deutschen Akademie der Künste. Von 1954 bis 1962 war er Kandidat des Zentralkomitees der SED. Von 1958 bis 1961 war er Mitglied des ZK der SED. Von 1958 bis 1964 war er Nachfolger von Otto Nagel als Vorsitzender des Verbandes Bildender Künstler.

Walter Arnold starb 1979 in Dresden, sein Grab befindet sich auf dem Loschwitzer Friedhof. Die Grabplastik Es gibt kein fremdes Leid schuf Arnold selbst.

Werke

Bronzeplastiken

Inge auf der Freundschaftsinsel in Potsdam
  • Wäscherin, 1947
  • Bauarbeiter, 1947
  • Tanzpause, 1947
  • ein frühes Denkmal für Opfer des Faschismus auf dem Südfriedhof (Leipzig), 1949[1]
  • Jugend - Baumeister der DDR, 1951: Ausgangspunkt für den ersten Nationalpreis der DDR an einen Künstler
  • Traktoristin, 1953
  • Befreite Arbeit - schöneres Leben, 1961
  • Bäuerin - Jahr unbekannt, von 1975 bis Frühjahr 2008 vor dem Agrarmuseum Wandlitz aufgestellt; nun eingelagert
  • Clara-Zetkin-Denkmal in Leipzig, 1967 im Leipziger Johannapark (ehemals Clara-Zetkin-Park)[2]

Holzplastiken

  • Das Grauen 1934[1]
  • Das Leid 1946: aus einer gespaltenen Bohle gearbeitet, erinnert an seine Kriegsgefangenschaft
  • Vietnam klagt an, 1966
  • Vorwärts und nicht vergessen - die Solidarität, 1967
  • Venceremos, 1974
  • Anette
  • Es gibt kein fremdes Leid

Porträtbüsten und -statuetten

  • Felix Mendelssohn Bartholdy, 1947 im Leipziger Musikviertel[3]
  • Carl Maria von Weber, 1952
  • Ernst Thälmann, 1956[4]
  • Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, 1957
  • Otto Buchwitz, 1962

Akte

  • Inge, 1949
  • Badende, 1961
  • Aphrodite, 1971

Ausstellungen und Wettbewerbe

  • Teilnahme an der Ausstellung „Gegen den Krieg“ in Majdanek mit der Plastik Geschlagene (2. Preis)[1]

Auszeichnungen

Weblinks

 Commons: Walter Arnold – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Peter H. Feist: Anmut und Appell; Beitrag zum 100. Geburtstag von Walter Arnold in der Tageszeitung Neues Deutschland vom 27. August 2009
  2. Leipzig-Lexikon, online
  3. Leipzig-Lexikon, online
  4. Objekt in der Deutschen Fotothek

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Walter Arnold — ist der Name folgender Personen: Walter Arnold (Kommunalpolitiker) (1882–1933), parteiloser Kommunalpolitiker und Oberbürgermeister der Stadt Gera Walter Arnold (Künstler) (1909–1979), deutscher Bildhauer Walter Arnold (Politiker) (* 1949),… …   Deutsch Wikipedia

  • Walter Pichler (Künstler) — Walter Pichler (* 1. Oktober 1936 in Deutschnofen, Südtirol; lebt und arbeitet in Sankt Martin an der Raab im Burgenland und in Wien, Österreich) ist ein österreichischer Bildhauer, Architekt, Zeichner und Objektkünstler. Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

  • Arnold (Familienname) — Arnold ist (vom Vornamen Arnold stammend) der Familienname folgender Personen: Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

  • Verband Bildender Künstler — Der Verband Bildender Künstler der DDR (VBK) war eine Berufsorganisation der Bildenden Künstler in der DDR. Er existierte als eigenständige Künstlerorganistion von 1952 bis 1990 und hatte seinen Sitz in Berlin. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2… …   Deutsch Wikipedia

  • Verband Bildender Künstler Deutschlands — Der Verband Bildender Künstler der DDR (VBK) war eine Berufsorganisation der Bildenden Künstler in der DDR. Er existierte als eigenständige Künstlerorganistion von 1952 bis 1990 und hatte seinen Sitz in Berlin. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2… …   Deutsch Wikipedia

  • Walter (Familienname) — Walter ist der 37. häufigste Familienname in Deutschland. Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y …   Deutsch Wikipedia

  • Walter Bruno Iltz — Walter Bruno Iltz, 1938 Walter Bruno Iltz (* 17. November 1886 in Praust bei Danzig; † 5. November 1965 in Tegernsee) war ein deutscher Theaterdirektor, Regisseur und Schauspieler. Inhaltsverzeichni …   Deutsch Wikipedia

  • Walter Eucken — auf einer bundesdeutschen Briefmarke zu seinem 100. Geburtstag (1991) Walter Eucken (* 17. Januar 1891 in Jena; † 20. März 1950 in London) war ein deutscher Ökonom, Vordenker der Sozialen Marktwirtschaft und Begründer der Freiburger Schule des Or …   Deutsch Wikipedia

  • Walter Held — (* 26. Dezember 1910 in Remscheid; † 28. Oktober 1942; eigentlich Heinz Epe) war in den dreißiger Jahren einer der Führer der deutschen Trotzkisten, Mitarbeiter Leo Trotzkis und später ein Opfer des Stalin Terrors. Leben Epe studierte in Köln –… …   Deutsch Wikipedia

  • Walter Harnisch — 1979 Walter Harnisch (* 30. Mai 1906 in Wien; † 21. September 1988 ebenda) war ein österreichischer Künstler der Malerei und Gebrauchsgraphik …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”