Waldorf Synthesizer

Waldorf Synthesizer

Die Waldorf Music GmbH ist ein deutscher Hersteller von Synthesizern. Gegründet wurde die Firma am 1. Januar 2003 als Nachfolger der insolventen Waldorf Electronics GmbH. Die bekanntesten Produkte, die den Namen Waldorf tragen, sind der Microwave Wavetable-Synthesizer und der Q, ein virtuell-analoger Synthesizer.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Waldorf Electronics GmbH wurde 1988 durch Wolfgang Düren, dem Geschäftsführer der TSi GmbH, einem erfolgreichen und innovativen Vertrieb elektronischer Musikprodukte, gegründet. Zuvor hatte Wolfgang Düren die Distribution von Palm Products Germany inne. Die Firma steht in keiner Weise mit den Waldorfschulen in Verbindung, sondern ist vom Gründungsort Waldorf (Rheinland-Pfalz) abgeleitet. Die Waldorf Electronics GmbH hatte ihren Unternehmenssitz zunächst im kleinen Eifelörtchen Waldorf, später im Schloss Ahrenthal. Derzeit ist die neue Waldorf Music GmbH wieder in den Räumen in Waldorf, in denen die erste Waldorf GmbH einst arbeitete. In diesen Räumen war schon vor der Gründung von Waldorf der PPG-Vertrieb und die angesprochene TSi GmbH von Düren.

Im Sommer 2006 wurde die neue Waldorf Music GmbH offiziell gegründet. Zur Gründungszeit bestand die Geschäftsleitung aus Kurt Wangard (ehemaliger Mitarbeiter des Waldorf Distributors in Deutschland, TSI) und Stefan Stenzel (ehemaliger Leiter der Forschung und Entwicklung bei Waldorf).

Produkte

1989

Von oben nach unten: Pulse, 4-Pole, EQ-27
  • Microwave, ein Rack-Wavetable-Synthesizer. Der Synthesizer wurde in verschiedenen Hardware-Ausführungen gebaut: Die erste Generation wurde mit hintergrundbeleuchteter LC-Anzeige geliefert (grün), die späteren Modelle mit grün leuchtenden Ziffern (auch LCD). Die verschiedenen Modelle benutzen auch unterschiedliche Curtis CEM analoge Tiefpass–FilterICs. Nachträglich wurde dieser Synth „Microwave I“ genannt, um ihn vom 1997 vorgestellten Nachfolger „Microwave II“ zu unterscheiden.
  • EQ-27: Kompakter, programmierbarer und per MIDI steuerbarer 7-Band Stereo-Equalizer im Pultgehäuse[1]

1990

1991

  • Microwave Waveslave. 1-HE-Stimmerweiterung für den Microwave, die ihm acht Stimmen hinzufügt[3]

1993

  • WAVE. Ein Wavetable-Synthesizer mit Klaviatur. Dieses Gerät war eine erweiterte Luxus-Ausführung der Microwave-Technik mit zusätzlichen Features zur Wavetable-Erstellung und Re-Synthese. Es wurden verschiedene Versionen produziert: 4 Farben, 61 oder 76 Klaviertasten, mit 16, 32 oder 48 Stimmen.[4]
  • 4-pole. Analogfilter im Pultgehäuse [5]

1994

  • Microwave I V2.0 ROM-Upgrade, fügt zusätzliche Wavetables und die Möglichkeit, algorithmisch eigene Wavetables zu erstellen, hinzu. Bietet auch einen Sprachsynthesizer und zahlreiche weitere Verbesserungen. Der Waveslave konnte nicht mit dem V2.0-Upgrade verwendet werden, deshalb gab es eine Umtauschaktion, bei der man den Waveslave gegen eine geringe Gebühr gegen einen vollwertigen Microwave tauschen konnte.
  • Die limitierte Ausgabe Mean Green Machine wurde zur gleichen Zeit wie das ROM-Upgrade vorgestellt. Es handelte sich um ein Microwave mit neuer gummierter 3M-„Nextel“-Oberfläche in auffälliger grüner Farbe, einer „certificate of authenticity“-Urkunde, speziellen konusförmigen Metallfüßen und witzigem Beschriftungsdruck (der Einschaltknopf heißt „Life“, und der Speicherkarteneinschub heißt „Food“). Die normalen Microwave-Geräte wurden von diesem Zeitpunkt an auch mit Nextel-Oberfläche hergestellt, in der üblichen blauen Farbgebung.

1995

1997

  • Gekko Arpeggiator, sehr kompaktes passiv versorgtes MIDI-Tool
  • Microwave II, Motorola-DSP-basierter Wavetable-Rack-Synthesizer. Enthält viele der Eigenschaften des originalen Microwave bei verbesserter Leistung beim Mixen, Modulieren, der Effektverarbeitung und bei den Multimode-Filtern.
  • Pulse+, Monophoner analoger Rack-Synthesizer mit zusätzlichem Audio-Eingang und MIDI- / CV-Interface

1998

  • x-pole, programmierbarer Stereo- (in/out) Analogfilter in einem 2HE-Rackmodul. Mit voller MIDI-, CV/Gate- und ACM-Unterstützung.
  • Microwave XT, Microwave II mit 44 Knöpfen und Audio-Eingang, 5HE-Gehäuse in grellem Orange.
  • Microwave XT Limited Edition, Microwave XT mit kohlegrau/schwarzer Farbgebung, limitierte Auflage von 666 Geräten.
  • d-pole, VST Filter-Plug-In[7]
  • Terratec Microwave PC, Synthesizer-Modul für die TerraTec EWS Soundkarten. Ein vollwertiger Microwave II, passt in einen 5,25"-Laufwerksschacht mit halber Bauhöhe (1.75").
  • Wavetable Oszillator für Creamware Modular

1999

  • Q, DSP-basierter virtuell-analoger Synthesizer. 58 Drehregler. Farben: helles Gelb und WAVE-Blau. [8]
  • XTk, Ein Microwave XT als Keyboard mit 49-Tasten.
  • Q rack, Rack-Version des Q Synthesizers. Weniger Drehregler. Nur in Gelb erhältlich.

2000

oben im Keyboardständer WAVE, dadrunter gelber Q. MicroQ keyboard links
  • PPG 2.V VST Plug-In-Synthesizer, der den blauen PPG-Wave 2.x Wavetable-Synthesizer emuliert. [9]
  • microQ, eine noch kleinere und kostengünstigere Rackversion des Q-Synthesizers. Leicht reduzierter Leistungsumfang gegenüber dem Q. Weniger gleichzeitige Effekte im Multimode, Filterrouting nur parallel oder seriell schaltbar, nicht so dichter Hall-Effekt, kein PPG-Filter. Bietet nur sieben Drehregler und einen anderen DSP. Der microQ hat keinen Step-Sequencer. [10]

2001

  • Attack, VST Drum-Synthesizer Plugin[11]
  • Die Farbe des Q, Q Rack und des microQ wird auf das klassische (Microwave-) Blau geändert.
  • microQ keyboard, Keyboardversion des microQ mit 37 Tasten (gleich 3 Oktaven). Klassisches (Microwave-) Blau.

2002

  • D-coder, ein TC Powercore Synthesizer und Vocoder Plug-In
  • RackAttack, das VST Plug-in in einem microQ-Gehäuse.
  • Q+, ein rubinroter Q mit bis zu 100 dynamisch vergebenen Stimmen und 16 analogen Tiefpassfiltern[12]
  • A1, VSTi Software-Synthesizer für Steinbergs Cubase SX und Nuendo
  • Waldorf Filter für Halion

2003

  • AFB-16, 16 analoge Filter, die via USB für VST-Instrumente (PPG Red) und Effekte (Rot Analog Filter Step Sequencer, Messing) benutzt werden. Läuft nur zusammen mit bestimmten USB-Chipsätzen auf Windows-Rechnern.

2004

  • 5.Februar 2004: Insolvenzantrag der Waldorf Electronics GmbH.

2006

  • Ab April 2006 übernimmt die neue Waldorf Music GmbH das Tagesgeschäft. Auf der Website hieß es: „The new Waldorf Music GmbH is currently being founded“.[13] Ab August 2006 kursieren Gerüchte über ein mögliches Ableben der neuen Waldorf weil die Webseite nur temporär erreichbar ist. Ab November 2006 sind die Gerüchte Geschichte: die Webseite wird mit regelmäßigen News gepflegt und das Waldorf-User-Forum ist reaktiviert.
  • Juni 2006: Waldorf Nano Synth, ein für CME UF Masterkeyboards entwickelter Synthesizer-Einschub mit der Klangerzeugung des MicroQ. Enthält 1000 Preset-Sounds, unter anderem die microQ Werks-Presets. Es fehlt die Möglichkeit, Parameter zu editieren und Setups zu speichern. „Made in Germany“, aber nur von CME vertrieben.

2007

Ab Beginn 2007 stellt Waldorf ihre neuen Synthesizer und Digitalpianos vor:

  • Q und Q+ als „Phoenix Edition“. Die Konnotation zur Auferstehung des Phönix ist erwünscht und wird auf der Webseite erwähnt („Auferstanden aus der Asche“)[14]
  • Micro Q Phoenix Edition Wiederauflage des Micro-Q-Racksynthesizers[15]
  • Blofeld[16], vorgestellt im Januar 2007 auf der US Musikmesse NAMM, erhältlich seit Dezember 2007. Dieser Synthesizer im Pultgehäuse integriert die Klangerzeugung des microQ mit den Wavetables des Microwave II. Der Name bezieht sich auf eine Figur der James-Bond-Filme, den Bösewicht Ernst Stavro Blofeld.
  • Stromberg, Produktankündigung für einen gemischt (echt) analogen und virtuell analogen Synthesizer mit Tastatur über 5 Oktaven (anschlagdynamisch mit aftertouch). Die Klangerzeugung ist ähnlich der des „Blofeld“ virtuell analog. Es sollen analoge Filterbänke und ein Röhrenmodul zugeschaltet werden können. Wie auch beim Blofeld bezieht sich der Name auf eine Figur der James-Bond-Filme, hier auf den Bösewicht Karl Stromberg, im Film gespielt von Curd Jürgens.
  • Mit dem Modell Zarenbourg betritt Waldorf zum ersten Mal in der Firmengeschichte den Bereich der Digitalpianos. Der Zarenbourg modelliert 5 elektrische Pianos und integriert ein eigenes Lautsprechersystem der Firma EMES im tischförmigen Chassis. Audio-Signale von extern können über das Lautsprechersystem wiedergegeben werden. Er bietet 76 Tasten mit Hammermechanik, wahlweise sind die Tasten aus Holz. Das Gerät ist in farblich ausgefallenen Lackierungen erhältlich (z.B. orange oder als Union Jack)

2008

Waldorf war 2008 auf der Musikmesse in Frankfurt vertreten und zeigte dort den Blofeld in der Serienversion.

2009

  • Der Waldorf Blofeld wird in einer Version mit einer 4 Oktaven Tastatur und Sampling auf der Winter NAMM vorgestellt. Auslieferung ab Januar.
  • Der Waldorf Largo wird veröffentlicht, ein virtuelles Instrument für VST und AU, welches auf der Syntheseengine des Blofeld basiert.

nur Vertrieb

  • EMES Studio-Monitorlautsprecher wurden aus Marketing-Gründen in den späten 1990er Jahren zusätzlich mit dem Waldorf-Logo versehen, um deren Bekanntheit zu erhöhen. Seit 2001 baut der deutsche Hersteller EMES wieder ausschließlich unter eigenem Namen Lautsprecher.

Produkte für Steinberg

  • SMP 24 (für Atari ST)
  • SMP II (für Atari ST)
  • Midex+ (für Atari ST)
  • Topaz (Harddisk-Recording, in Zusammenarbeit mit Wolfgang Palm von PPG)

Einzelnachweise

  1. http://till-kopper.de/eq27.html
  2. http://till-kopper.de/midibay.html
  3. [1]
  4. http://unofficial.waldorf-wave.de
  5. [2]
  6. [3]
  7. http://waldorfmusic.de/en/products/d-pole
  8. [4]
  9. [5]
  10. [6]
  11. [7]
  12. [8]
  13. http://www.waldorf-music.de/
  14. http://waldorfmusic.de/de/produkte/q_phoenix
  15. http://waldorfmusic.de/de/produkte/micro_q_phoenix
  16. http://www.waldorfmusic.de/de/produkte/blofeld/blofeld_uebersicht

Weblinks


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