Wadern

Wadern
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Wadern
Wadern
Deutschlandkarte, Position der Stadt Wadern hervorgehoben
49.5394444444446.89275
Basisdaten
Bundesland: Saarland
Landkreis: Merzig-Wadern
Höhe: 275 m ü. NN
Fläche: 111,17 km²
Einwohner:

16.406 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 148 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 66680–66687
Vorwahlen: 06871, 06874 (Büschfeld + Nunkirchen)
Kfz-Kennzeichen: MZG
Gemeindeschlüssel: 10 0 42 116
Stadtgliederung: 14 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 13
66687 Wadern
Webpräsenz: www.wadern.de
Bürgermeister: Fredi Dewald (SPD)
Lage der Stadt Wadern im Landkreis Merzig-Wadern
Luxemburg Perl (Mosel) Mettlach Losheim am See Merzig Beckingen Frankreich Weiskirchen Wadern Rheinland-Pfalz Landkreis Saarlouis Regionalverband Saarbrücken Landkreis Neunkirchen Landkreis St. WendelKarte
Über dieses Bild

Wadern ist eine saarländische Stadt im Landkreis Merzig-Wadern zwischen Saarbrücken und Trier. Sie ist mit rund 17.000 Einwohnern dünn besiedelt, flächenmäßig aber nach Saarbrücken und St. Wendel die drittgrößte Stadt des Saarlandes. Obwohl Wadern den Gemeindestatus „Stadt“ führen darf, sind weder historische Stadtrechte noch aktuelle Merkmale einer Stadt vorhanden. Außnahmen bilden die Ansiedlung von Discountern und Verbrauchermärkten im Ort Wadern, die Außenstellen einiger Abteilungen der Kreisverwaltung und verteilter Schulstandort mit einem Berufsbildungszentrum in Nunkirchen und einem Gymnasium in Wadern, sowie eine kleine Akutklinik mit Chirurgie und innerer Abteilung der Marienhaus GmbH, daran räumlich und funktional angeschlossen ein Seniorenheim.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Wadern befindet sich am Fuße des Schwarzwälder Hochwaldes. Die 14 Stadtteile liegen in einer Höhenlage von 250 m bis 600 m über dem Meeresspiegel und sind eingebettet in Talmulden des Flusses Prims und der Bäche Löster, Wahnbach und Wadrill.

Klima

Der Jahresniederschlag beträgt 1114 mm. Der Niederschlag liegt im oberen Drittel der Messstellen des Deutschen Wetterdienstes. Über 90 % zeigen niedrigere Werte an. Der trockenste Monat ist der April; am meisten regnet es im Dezember. Im niederschlagreichsten Monat fällt etwa 1,9mal mehr Regen, als im trockensten Monat. Die jahreszeitlichen Niederschlagschwankungen liegen im oberen Zehntel. In über 90 % aller Orte schwankt der monatliche Niederschlag weniger.

Geschichte

Wadern wurde erstmals 950 in Zusammenhang mit der Abtei Mettlach urkundlich genannt. Nach 1751 residierte hier Graf Josef Anton von Öttingen-Sötern, der seine Hofhaltung von Hohenbaldern im Nördlinger Ries in seine Herrschaft Dagstuhl und hier nach Wadern verlegte. Seine prekäre Finanzlage erlaubte ihm jedoch nur eine bescheidene Bautätigkeit, immerhin erhielt Wadern das Marktrecht.

Wadern war nach der Abtrennung des Saargebietes im Jahre 1920 nach den Bestimmungen des Friedensvertrags von Versailles Verwaltungssitz des sogenannten Restkreises Merzig-Wadern.

Die Gemeinde erreichte ihre jetzige Größe im Zuge der Verwaltungs- und Gebietsreform im Jahr 1974 durch die Vereinigung des heutigen Stadtteils Wadern mit umliegenden Orten. Im Jahre 1978 wurden der Gemeinde Wadern die Stadtrechte verliehen.

Stadtteile

Bardenbach, Büschfeld, Überlosheim, Dagstuhl, Gehweiler, Krettnich, Lockweiler, Löstertal, Morscholz, Niederlöstern, Noswendel, Nunkirchen, Steinberg, Wadern, Wadrill, Wedern.

Büschfeld

Büschfeld wurde erstmals am 1. September 802 in einer Grenzbeschreibung von Karl dem Großen als „Byschofsvelt“ in einer Schenkungsurkunde Karls des Großen an den Trierer Erzbischof Weomad als Grenzpunkt erwähnt. Für das wohl schon in schlechtem Zustand befindliche Schloss Büschfeld kam durch die sich bis 1805 hinziehenden Erbstreitigkeiten das baldige bauliche Ende. Die letzten Reste der Burg wurden 1897 beim Bau der Staatsbahn Lebach – Nonnweiler und 1903 beim Bau der Merzig–Büschfelder Eisenbahn beseitigt. Ortsvorsteher ist seit März 2003 Armin Fuchs.

Buttnich

Dagstuhl

1290 wurde Burg Dagstuhl von Ritter Boemund von Saarbrücken erbaut. 1720 wurde die Burg zerstört. Das Schloss Dagstuhl wurde 1757 von Graf Joseph Anton von Öttingen-Sötern als Familiensitz erbaut, die Schlosskapelle folgte 1763. Seit 1989 beherbergt das Schloss das Leibniz-Zentrum für Informatik (LZI).

Krettnich

Lockweiler

Morscholz

Erste urkundliche Erwähnung von Morscholz im Jahre 1098, als Kaiser Heinrich IV. dem Stift St. Simeon seine Besitzungen bestätigte. Prähistorische Funde belegen, dass der Ort wesentlich früher besiedelt war. Am 1. Oktober 1937 wurden die damaligen Gemeinden Ober- und Untermorscholz vereint. Politisch gehörte Morscholz seit dem Mittelalter zu zwei verschiedenen Territorialherrschaften: Untermorscholz zu Kurtrier, Obermorscholz zu Dagstuhl.

Die Kirche „St. Wolfgang“ mit mittelalterlichem Turm hat eine Marienglocke, die 1491 gegossen wurde. Die Filialkirche wurde zuletzt 1934 umgebaut und erweitert. Beachtenswert ist auch die kleine Wallfahrtskapelle „Bildchen“, erbaut um 1840. Kirchlich gehört Morscholz zur Pfarrei Steinberg.

Durch Morscholz fließt der Wahnbach. Ortsvorsteher ist seit 2009 Markus Wollscheid.

Noswendel

→ siehe Hauptartikel Noswendel

Nuhweiler

Nunkirchen

→ siehe Hauptartikel Nunkirchen

Steinberg

→ siehe Hauptartikel Steinberg

Wadrill

→ siehe Hauptartikel Wadrill

Wadern

Der heutige Stadtteil Wadern findet im Jahre 950 erstmals urkundliche Erwähnung. Kultstein-Menhire im Fundament des Kirchturms sowie der Ursprung des Ortsnamens sind Zeugnisse für eine Besiedlung in der Keltenzeit. Ab dem Mittelalter bildeten zwölf freie Stockbauern die Grundlage für den späteren Ort. Die Geschichte des Ortes ist eng verbunden mit der Geschichte der Geschlechter von Burg und Schloss Dagstuhl. Sehenswert ist in Wadern die nachbarocke Saalkirche „Allerheiligen“. Sie wurde 1817 erbaut. Die evangelische Kirche wurde 1896 eingeweiht und 1965 erweitert. 1920 wurde Wadern Sitz des Restkreises Wadern. Der Stadtteil Wadern ist heute Sitz der Verwaltung der Stadt Wadern. Die bis 1974 selbstständige Gemeinde Wadern ging 1974 in der Großgemeinde Wadern auf.

Sport

Fußball

Fußballvereine und Sportplätze gibt es in Wadern und fast allen Stadtteilen.

Aushängeschild des Fußballs in der Stadt Wadern ist die SG Noswendel-Wadern, die aus dem Zusammenschluss der Spielbetriebe der Vereine SV Noswendel und TuS 09 Wadern im Jahre 1998 hervorging. Die SG spielt derzeit (Saison 2011/2012) in der Verbandsliga Saar.

In Morscholz gibt es einen Tischfußballclub.

Reiten

Die Möglichkeit zum Reiten besteht in Wadern und Umgebung am Lindenhof Nuhweiler sowie in Lockweiler.

Tennis

Tennisplätze und Tennisclubs sind in Wadern häufig vertreten u. a. in Wadern, Lockweiler, Steinberg, Bardenbach, Löstertal, Wadrill, Morscholz und Nunkirchen.

Sonstige

In Wadern und den 14 Ortsteilen gibt es außerdem noch Angelsportvereine, einen Badmintonclub, Dartclubs, einen Judo-und Kampfsportverein, einen Kickboxclub, Schützenvereine, Tischtennis-, Turn- und Wandervereine.

Freizeit und Erholung

Freizeitzentrum Noswendel

Mittelpunkt des Naherholungs- und Freizeitzentrums Noswendel ist ein 6,6 ha großer See. Die gesamte Anlage umfasst etwa 20 ha. Man kann mit dem Tretboot den See erkunden und Schwäne und Enten aus der Nähe beobachten. Es gibt zwei Spielplätze samt Basketballfeld. Beim Spaziergang um den See kann man einen Blick in das außergewöhnliche Naturschutzgebiet „Noswendeler Bruch“, das größte Feuchtbiotop des Saarlandes, werfen.

Politik

Stadtrat

Die Kommunalwahlen vom 7. Juni 2009 brachten folgendes Ergebnis:

  • CDU: 35,1 (-8,1): 12 Sitze
  • SPD: 32,3 % (-2,8): 11 Sitze
  • ProHochwald: 14,1 (+3,6): 5 Sitze
  • FWG/FBL: 5,5 (-2,2): 2 Sitze
  • Die Linke: 5,0 (+5,0): 1 Sitz
  • FDP: 4,4 (+0,9): 1 Sitz
  • Grüne: 3,5 (+3,5): 1 Sitz

Bürgermeister

  • 1958–1984: Herbert Klein, CDU
  • 1984–1998: Berthold Müller, CDU
  • 1998–heute: Fredi Dewald, SPD

Städtepartnerschaften

Es bestehen Partnerschaften mit Montmorillon und Jeumont in Frankreich sowie mit Sobotka (Tschechische Republik) und Wahrenbrück (Brandenburg).

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Wadern selbst verfügt über keine Anbindung an eine Fern- oder Bundesstraße, jedoch verläuft die B 268 SaarbrückenTrier durch den nahegelegenen Stadtteil Nunkirchen, und die Autobahn A1 (E422) über die Anschlussstellen Nonnweiler-Primstal bzw. Nonnweiler-Braunshausen in Richtung Saarbrücken oder Trier ist ebenfalls vom Stadtzentrum nur wenige Kilometer entfernt.

Vom Dezember 1897 bis zum Mai 1980 (Personenverkehr) bzw. bis Anfang 1988 (Güterverkehr) war Wadern mit einem Bahnhof in Dagstuhl an die Hochwaldeisenbahnstrecke WemmetsweilerHermeskeil (Primstalbahn) angebunden. Mit der Schließung des Bahnabschnittes Nonnweiler – Wadern im Jahre 1968 wurde Wadern zum Endbahnhof, weshalb 1980 (1988) aufgrund des Bedeutungsverlusts die Stilllegung des Streckenabschnittes Wadern – Büschfeld folgte. [2]

Gerichte

Wadern verfügt über ein Amtsgericht.

Bildung

In Wadern können alle Schulabschlüsse erworben werden. Die Stadt verfügt neben mehreren Grundschulen über eine Sonderschule, eine Erweiterte Realschule, ein Gymnasium, das Hochwald Gymnasium Wadern (HWG), und ein Berufsbildungszentrum für technische, kaufmännische und sozialpflegerische Berufe.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Schloss Dagstuhl

Museen

Im Öttinger Schlösschen in der Ortsmitte von Wadern befindet sich das Heimatmuseum.

Bauwerke

Sehenswert ist die Schlosskapelle im Stadtteil Dagstuhl, die noch heute kirchlich genutzt wird. Das Barockschloss Münchweiler ist die einzige noch erhaltene Anlage dieser Art im Saarland. Die Innenausstattung der Pfarrkirche Nunkirchen entspricht bis auf wenige Ausnahmen der Originalausstattung von 1896 und hat damit Seltenheitswert im Saarland.

siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Wadern

Naturdenkmäler

Wadern liegt im Naturpark Saar-Hunsrück.

Archäologische Funde

Beim Ortsteil Oberlöstern befinden sich zwei römische Monumentalgräber aus dem 2. Jahrhundert n. Chr.

Persönlichkeiten

In Wadern geboren

Mit Wadern verbunden

  • Hans Kasper (* 1939), ehemaliger Landtagspräsident und Finanzminister des Saarlandes, lebt seit 1947 im Waderner Stadtteil Büschfeld. Kasper war lange Jahre in Wadern auch kommunalpolitisch tätig.
  • Josef Schmitt (1921–1996), Politiker, Mitbegründer des CDU-Kreisverbands Wadern, starb in Wadern.
  • Hermann Wedekind (1910–1998), Heldentenor, Schauspieler, Regisseur und Theaterintendant, starb in Wadern.
  • Heinz G. Schwärtzel (* 1936), Mathematiker und Informatiker, auf seine Initiative hin wurde das Leibniz-Zentrum für Informatik (LZI) seinerzeit unter dem Namen Internationales Begegnungs- und Forschungszentrum für Informatik (IBFI) in Schloss Dagstuhl eingerichtet.

Weblinks

 Commons: Wadern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Saarland.de – Fläche, Bevölkerung in den Gemeinden am 31.12.2010 nach Geschlecht, Einwohner je km² und Anteil an der Gesamtbevölkerung (PDF) (Hilfe dazu)
  2. Theo Schäfer: Eisenbahnen im Hochwald. 2002, S. 148, S.278.

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