Všeruby u Kdyně

Všeruby u Kdyně
Všeruby
Wappen von ????
Všeruby u Kdyně (Tschechien)
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Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Plzeňský kraj
Bezirk: Domažlice
Fläche: 3847 ha
Geographische Lage: 49° 21′ N, 12° 59′ O49.34277777777812.986666666667437Koordinaten: 49° 20′ 34″ N, 12° 59′ 12″ O
Höhe: 437 m n.m.
Einwohner: 852 (1. Jan. 2011) [1]
Postleitzahl: 345 07
Kfz-Kennzeichen: P
Verkehr
Straße: Česká Kubice - Nýrsko
Kdyně - Eschlkam
Struktur
Status: Městys
Ortsteile: 10
Verwaltung
Bürgermeister: Ludmila Rousová (Stand: 2007)
Adresse: Všeruby 77
345 07 Všeruby u Kdyně
Gemeindenummer: 554456
Website: www.vseruby.info

Všeruby (deutsch Neumark) ist ein Městys in Tschechien. Er liegt elf Kilometer südlich von Domažlice an der Grenze zu Bayern und gehört dem Okres Domažlice an.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Všeruby befindet sich in der Neumarker Senke zwischen dem Oberpfälzer Wald (Český les) und dem Böhmerwald. Nordöstlich liegt der Neumarker Pass. Im Osten erhebt sich der 562 m hohe Všerubský vrch (Steinriegel) und dahinter im Südosten der Jezvinec (Gewintzyberg, 739 m). Všeruby liegt am Hájecký potok, der am östlichen Ortsrand im Všerubský rybník gestaut wird und südlich des Ortes in den Chamb (Kouba) mündet. Zur bayerischen Marktgemeinde Eschlkam besteht ein Grenzübergang.

Nachbarorte sind Štítovky, Nový Klíčov und Studánky im Norden, Hájek und Nová Ves im Nordosten, Hyršov und Chalupy im Osten, Pomezí im Südosten, Warzenried und Seugenhof im Süden, Schachten im Südwesten, Gaishof und Maxov im Westen sowie Mlýneček im Nordwesten.

Geschichte

Über den Neumarker Pass führte der Regensburger Steig, eine wichtige mittelalterliche Verkehrsverbindung, die Prag mit Regensburg verband. 1040 fand hier die Schlacht zwischen Herzog Břetislav I. und Heinrich III. statt.

An der Straße entstand eine Ansiedlung, die nach dem dort angelegten Všerubský rybník im 15. Jahrhundert als Weyer, Rybník oder Böhmischer Weiher bezeichnet wurde. 1570 wurde der Ort durch Maximilian II. zum Städtchen erhoben und Neumarkt bzw. Nový Trh genannt. Im Laufe der Zeit trug er auch die Namen Neimarck vorn Waldl, nowe Neymark und Najmark. Der tschechische Ortsname Všeruby ist seit 1789 nachweisbar. Im 18. und 19. Jahrhundert lebten die Bewohner von Neumark hauptsächlich von der Korbflechterei, Töpferei und der Fertigung von Zündholzschachteln. 1832 entstand die Porzellanfabrik A. Fischer. Nach dem Brand von 1852, der 34 Anwesen und die Kirche zerstörte hatte, wurde das Zentrum der Marktgemeinde neu gestaltet.

Im Jahre 1930 bestand Neumark aus 196 Häusern, in denen 1087 Menschen lebten. Nach dem Münchner Abkommen wurde Neumark dem Deutschen Reich angegliedert und gehörte von 1939 bis 1945 zum Landkreis Markt Eisenstein. 1945 kam der Ort zur Tschechoslowakei zurück. Die deutschen Bewohner wurden vertrieben und die Einwohnerzahl sank drastisch. Der Status als Markgemeinde wurde nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr erneuert. Durch die Errichtung des Eisernen Vorhangs geriet Všeruby in eine Randlage an der abgeschotteten Grenze. Einige der umliegenden Dörfer im Grenzgebiet wurden ganz oder teilweise devastiert, die verbliebenen nach Všeruby eingemeindet. Nach der Samtenen Revolution erfolgte am 1. Juli 1990 die Wiedereröffnung des Straßengrenzüberganges Všeruby-Eschlkam. Seit 2008 besitzt der Ort wieder den Status eines Městys.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Všeruby besteht aus den Ortsteilen Brůdek (Fürthel), Chalupy (Friedrichsthal), Hájek (Donau), Hyršov (Hirschau), Kosteliště (Johanneskirchl), Maxov (Maxberg), Pláně (Plöß), Pomezí (Springenberg), Studánky (Kaltenbrunn) und Všeruby (Neumark) sowie der Ortslage Sruby (Heuhof). Auf den Fluren von Všeruby liegt das im Jahre 1955 aufgelassene Dorf Myslív (Schneiderhof).

Sehenswürdigkeiten

Všeruby von K. Liebscher (1851 - 1906)
  • Kirche des Erzengels Michael, errichtet zwischen 1628 und 1650. Das Bauwerk wurde 1852 nach einem Brand wiederhergestellt und zwischen 1990 und 1991 saniert.
  • Kirche St. Wenzel in Brůdek
  • Kirche St. Anna auf dem Berg Svatá Anna (Tannaberg) bei Hájek

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)

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