Völkerkunde

Völkerkunde

Ethnologie (aus griech.: ethnos (ἔθνος): Volk, Stamm, und logos (λόγος): Wort, Sinn), ältere Bezeichnung Völkerkunde, ist eine stark gegenwartsbezogene Kultur- und Sozialwissenschaft, die seit Ende des 19. Jahrhunderts (zunächst in Deutschland, dann in Großbritannien, und schließlich in den USA) als eigenständiges Fach an Universitäten gelehrt wird.[1] Lange Zeit standen hauptsächlich außereuropäische, als schriftlos und nicht-staatenbildend angesehene Gesellschaften und ethnische Gruppen in ihrem Fokus – dieses traditionelle Feld wurde aber längst bedeutend ausgedehnt. Heute können alle Formen kollektiver menschlicher Lebensbewältigung, -führung und -gestaltung Gegenstand ethnologischer Forschung und Lehre sein. Das Fachgebiet beschränkt sich nicht auf bestimmte Regionen der Welt, auch die stark industrialisierten Länder, sowie urbane Räume[2], sind Teile des Feldes geworden. Allerdings werden historische Studien kaum mehr als Zweck in sich betrieben, sondern dienen meist als Vehikel des Verstehens zeitgenössischer Phänomene.[3] So umfasst das Spektrum heutiger ethnologischer Projekte nach wie vor z. B. die Ethnografie nordamerikanischer Indianer[4], aber eben auch die Finnlands[5], dazu kommen relativ junge Bereiche wie etwa die Erforschung transnational zusammengesetzter Online-Gemeinschaften[6], und Themen wie die technische Erweiterung des menschlichen Körpers[7].

Inhaltsverzeichnis

Begriff

Die klassische Völkerkunde wandte ihr Augenmerk vornehmlich der Kultur außereuropäischer und schriftloser Völker zu, die überwiegend in die Gruppe der indigene Völker fallen oder sich selbst als solche verstehen. Heute widmet die Ethnologie sich allen Kulturen. In anderen Ländern haben sich andere Bezeichnungen für das Fach entwickelt. Das Feld der ethnologischen Forschung wird vor allem in der angelsächsischen Sprache mit den Begriffen cultural anthropology (USA) und social anthropology (Vereinigtes Königreich) beschrieben. Der bedeutende französische Ethnologe Claude Lévi-Strauss nannte sein Programm auch strukturale Anthropologie.

Eine deutsche Besonderheit ist die Volkskunde (Europäische Ethnologie). Die Volkskunde untersucht das Andere in der eigenen (deutschen bzw. europäischen) Kultur.

Definitionen einzelner Wissenschaftler:

  • Thomas H. Eriksen: „Anthropologie ist das vergleichende Studium des kulturellen und sozialen Lebens. Ihre wichtigste Methode ist die teilnehmende Beobachtung, welche aus lange andauernder Feldforschung in einem besonderen sozialen Umfeld besteht.“
  • Clifford Geertz: „Wenn wir entdecken wollen, was den Menschen ausmacht, können wir das nur finden in dem, was die Menschen sind: Und was die Menschen sind, ist höchst unterschiedlich. Indem wir die Verschiedenheiten verstehen – ihr Ausmaß, ihre Natur, ihre Basis und ihre Implikationen – können wir ein Konzept der menschlichen Natur erstellen, mehr ein statistischer Schatten als ein primitivistischer Traum, das beides beinhaltet: Substanz und Wahrheit.“
  • Tim Ingold: „Anthropologie ist Philosophie mit den Menschen darinnen.“
  • Claude Lévi-Strauss: „Die Anthropologie hat die Menschheit zum Subjekt ihrer Forschung, aber anders als andere Wissenschaften vom Menschen, versucht sie ihr Objekt mittels unterschiedlichster Manifestationen zu erfassen.“

Gegenstand

Zentraler Gegenstand der Ethnologie ist Kultur. Die Völkerkunde untersucht in erster Linie sowohl die allgemeine menschliche Kulturfähigkeit als auch einzelne Kulturen mit ihren Eigentümlichkeiten. Darüber hinaus erforschen Völkerkundler auch Gliederungen und Aufgabe von Gesellschaftssystemen und versucht sie in Modellen darzustellen. Ethnologen beobachten die gesamte Vielfalt des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens. Darunter fallen z. B. Volksgruppen in städtischen Gesellschaften, Geschlechterunterschiede, sozialer Schichtung, internationalen Beziehungen und Spezialdisziplinen wie Medizin-, Wissenschafts-, oder Musikethnologie. Ihr Gebiet reicht vom Studium der Verwandtschaft und der Wirtschaft bis hin zu Religionen und zur Sozial- und Individualpsychologie. Zumeist wenden sich Ethnologen in ihren Monographien besonders solchen Sonderaspekten zu – allerdings immer in Bezug auf andere Gesichtspunkte und unter Berücksichtigung des gesamtkulturellen Rahmens. Aus ethnologischer Sicht spielen biologische Faktoren durchaus eine wichtige Rolle, allerdings vor allem als Erzeugnis kulturgebundenen (in der Regel abendländischen) Denkens und Ordnens. Insofern stellen auch Genetik und Soziobiologie Gegenstände dar, über deren Wirkungsmächtigkeit, Bedingungen, Ausformung und Auswirkungen in der Völkerkunde gearbeitet wird.

Methoden

Bis in das frühe 20. Jahrhundert ließen Ethnologen ihre Daten auf Expeditionen durch Reisende, Kolonialbeamte oder Missionare erheben, seit den 1920er Jahren erheben sie diese Daten zumeist selbst. Die Ethnologie gewann früher vor allem materielle Daten, es wurden ethnographische Objekte und Felsbildzeichnungen und weniger die orale Kultur (Erzählungen, Mythen) ausgewertet. Der materielle Schwerpunkt ergab sich aus der Tatsache, dass die meisten Ethnologen nicht wie heute an Universitäten tätig waren, sondern an Museen.

Heute ist das bedeutendste Verfahren zur Datenerhebung die ethnologische Feldforschung. Die charakteristischste Methode während des Feldaufenthaltes ist die teilnehmende Beobachtung, worunter die Integration des Forschers in das Leben einer Gruppe gefasst wird, um ihren Alltag wirklich zu verstehen. In dieser Zeit lebte er eng mit der örtlichen Bevölkerung zusammen und lernte ihren Alltag kennen. Die Besonderheit dieser Methode ist das kommunikationsgeleitete Vorgehen, um sich bei der Arbeit von den Begegnungen vor Ort leiten zu lassen. Neben dieser sehr zeitaufwändigen Forschung kommen verschiedene weitere qualitative Methoden der Datengewinnung zum Einsatz: ethnographische Interviews, die strukturiert, halbstrukturiert und offen sein können, Experten- und Fokusgruppengespräche, systematische Beobachtungen, biographische Methoden. Das Erlernen der im Forschungsgebiet gesprochenen Sprache(n) wird als unabdingbar angesehen. Entsprechend der Ausrichtung aktueller Fragestellungen auf die Verbindungen und Verflechtungen zwischen unterschiedlichen Orten hat sich auch die Forschung an mehreren Orten (multi-sited ethnography) als eine mögliche Vorgehensweise etabliert.

Perspektiven

Das Fach pflegt bestimmte Perspektiven, mit denen es sich von anderen Disziplinen unterscheidet. Klassischerweise spielte vor allem der Blickwinkel von unten (d. h. der Machtlosen und Unterprivilegierten) eine wesentliche Rolle (etwa von Minderheitengruppen, Kolonisierten oder Marginalisierten). Heute werden dagegen zunehmend auch vorherrschende Gruppen (z. B. gesellschaftliche Eliten) untersucht.

Ein weiterer wichtiger Blickwinkel ist die Perspektive von innen (auch emische Perspektive), d. h. der Versuch, die innere Wirklichkeit einer Kultur und ihrer Mitglieder zu würdigen, zu verstehen und zu erklären.

Drittens wird klassischer Weise v. a. das Fremde untersucht, während das Eigene erst langsam ins Blickfeld der Völkerkunde rückt. Dabei wurde häufig angenommen, dass das Fremde wie das Eigene und die Grenze dazwischen als gegeben und als selbstverständlich vorliegen. Heute wird, in Anlehnung an Fredrik Barths Ethnizitätstheorie, zunehmend auch auf den Grenzziehungsprozess zwischen dem Eigenen und dem Fremden hingewiesen.

Theorien

Die Ethnologie arbeitet heute eher theorieexplorierend und -generierend als theorieprüfend: während die meisten anderen Disziplinen Theorien entwickeln und diese dann auf die empirische Realität anwenden, geht die Ethnologie den entgegengesetzten Weg und entwickelt ihre Theorien aus dem empirischen Material heraus. Bedeutende Theorien sind Funktionalismus, Strukturfunktionalismus, Strukturalismus, Neoevolutionismus, Kulturrelativismus, Kulturmaterialismus, Kognitive Ethnologie, Kulturökologie, Psychoanalyse

Forschungsbereiche

Visuelle Anthropologie, Verwandtschaftsethnologie, Ethnosoziologie, Religionsethnologie, Friedens- & Konfliktforschung, Action Anthropology, Wirtschaftsethnologie, Genderforschung, Rechtsethnologie, Interkulturelle Kommunikation

Bekannte Ethnologen

Adolf Bastian, Franz Boas, Mary Douglas, Edward E. Evans-Pritchard, Leo Frobenius, Clifford Geertz, Claude Lévi-Strauss, Bronisław Malinowski, Marcel Mauss, Margaret Mead, Alfred Radcliffe-Brown, Victor Turner
(Liste von Ethnologen)

Geschichte

Antike bis frühe Neuzeit

Ethnologie – in einem weiteren Sinn Ethnographie (d. h. die Beschreibung fremder Völker) – wurde schon in der griechischen und römischen Antike betrieben. Im 5. Jahrhundert v. Chr. gab Herodot von Halikarnassos bereits eine ausführliche und empirisch gestützte Darstellung der Völker der damals bekannten Welt und ihrer Sitten. Beschreibungen anderer Kulturen finden sich auch bei Platon, Aristoteles und anderen.

Herodot (490–425 v. Chr.) war ein Geschichtsschreiber, der Reisen in den anatolischen, syrisch- irakischen und arabischen Raum unternahm. Seine Schriften gelten als wichtige Quelle der Antike. Herodot schrieb im fünften Jahrhundert vor Christus in den Historiai über die „barbarischen“ Stämme im Norden und Osten der griechischen Halbinsel, im Vergleich zu den Gewohnheiten und Vorstellungen der Athener.

Cornelius Tacitus (ca. 56- ca. 120): De origine et situ Germanorum

Marco Polo (1254–1324): Le divisament dou monde/ Il Milione

Ibn Khaldun (1332–1406): Muqaddima

Zwei theologische Schulen prägten Universalideen:

a. Die augustinische Schule: Augustinus (354–430) setzt alle Probleme des Lebens in Rückverbundenheit zu Gott in Beziehung. Die unmittelbare Macht der Kirche – „deus et anima“ – schafft einen Weg zur theokratischen Gesellschaftsordnung. Aegidius Humanus denkt, jeder Ungläubige lebe in Feindschaft mit Gott. Dieses „Heidenproblem“ spricht Ungläubigen jeden Besitz ab, weil alles „von Gott“ sei. Papst Innozenz IV. legitimiert Gewalt gegen „Heiden“, erkennt den Nicht-Christen die Staatenbildung ab, meint aber, dass der freie Wille ein Naturgesetz sei. Durch die Unterordnung unter die Gewalt des Papstes sei den Menschen Wille und Menschsein zuerkannt. So verlasen die Entdecker entsprechende Texte, die für indigene Kulturen als Handlungsvorlage dienen sollten. Wenn die Entdeckten nicht nach christlichen Vorgaben handelten, war Gewalt legitimiert.

b. Die thomistische Schule: Thomas von Aquin (1225–1274) sah Gott als Ursache der Welt, die Macht der Kirche als mittelbar. Gott existiere im aristotelischen Denken, das auf Erfahrung beruht, aufgrund der Existenz der Welt. Die Bewegung der Welt und die Rechtsordnung fußten auf Erfahrung. Persönliche Freiheit, Eigentumsrecht und Eigenstaatlichkeit galten ihm als Naturrechte.

1537: Die Bulle des Papstes Paul III. bezeichnet die Entdeckten als „veri homines“, als Menschen also, die für die Christenheit gewonnen und missioniert werden können. Die absolute Stellung der Kirche, die alle Entdeckungen sowie herrschaftliche Entscheidungen für sich beansprucht, führt nach dem Investiturstreit zu einer Konfrontation der kirchlichen und weltlichen Macht.

José de Acosta (1540–1600): Auf der Grundlage einer umfassenden humanistischen Bildung schuf der Jesuit José de Acosta mit seiner Historia natural y mortal de las Indias ein herausragendes Werk, das unvoreingenommen über die „neue Welt“ und ihre Bewohner informiert und die amerikanischen Kulturen mit den europäischen vergleicht und in Beziehung setzt.

frühe Neuzeit bis heute

15. bis 17. Jahrhundert

Europa war eine religiöse, aber keine politische Einheit. Die Wertegemeinschaft des Christentums wirkte der politischen Uneinigkeit Europas entgegen. Daher hat Glaube auch heute noch politische Bedeutung. Die spanische Inquisition stellte das Christentum als den rechten Glauben dar und hoffte auf diese Weise das Maurenproblem zu lösen. 1492 wurde das letzte maurische Königreich zerstört, Amerika von Christoph Kolumbus wiederentdeckt, und 1610 erfolgten die letzten Vertreibungen von Mauren aus Spanien. Spanier und Portugiesen reisten nach Afrika, Indien, Mittel- und Südamerika, um Rohstoffe, Gold und Reichtümer zu rauben. Das Christentum sollte verbreitet werden. Nach den Entdeckungen überwog eine eurozentristische Sichtweise, die bis ins 20. Jahrhundert von Forschern und Kolonialisten nur wenig hinterfragt wurde.

Bernardino de Sahagún (1499–1590) thematisiert in der Historia general de las cosas de Nueva Espana Bräuche, Praktiken, Promiskuität und Kannibalismus.

Hans Staden (ca. 1525 – ca. 1576) schrieb 1557 die Wahrhaftige Historia und unterstützte das feindliche Verhalten gegenüber Wilden, die mit brutaler Härte als Nicht-Menschen angesehen wurden. Staden stand auf Seiten der Kirche. Verzerrte Darstellungen aus dieser Zeit schilderten Nacktheit, Kannibalismus und Promiskuität. Aus Vermutungen und Phantasien entstanden nachteilige Darstellungen, zum Beispiel auch auf Stichen. Kannibalen in Naturvölkern seien nicht missionierbar, Wilde nicht für das Christentum gewinnbar. Die weltanschauliche Botschaft verhinderte eine gegenseitige Achtung und überwand die Tötungshemmung.

Thomas Hobbes (1588–1679) Leviathan (1649/1651), Antonio de Oliveira de Cadornega (1610–1690), Joseph-Francois Lafiteau (1681–1746), Jean-Jacques Rousseau über den Contrat Social (1762).

19. bis 21. Jahrhundert

Für die Neuzeit hat zunächst die Epoche der großen Entdeckungsreisen zu neuen Kontakten mit fremden Völkern geführt, die sich vielfältig in Reiseliteratur und anderen Texten widerspiegeln (z. B. bei Montaigne (Über Kannibalen), bei Montesquieu und vielen anderen).

Im 19. Jahrhundert war die Völkerkunde vom Evolutionismus bestimmt, dessen Anliegen der Entwurf einer kulturellen Abfolge war. Oftmals stützten sich die Theorien nicht auf eigene Forschungen, sondern auf Berichte von Missionaren (Lehnstuhlethnologie).

In Deutschland arbeiteten die meisten Ethnologen des späten 19ten und frühen 20sten Jahrhunderts kulturhistorisch, d.h. man versuchte, die Geschichte der schriftlosen Völker zu rekonstruieren. Dieses Interesse wurde in anderen akademischen Nationen nicht geteilt - so fragten die britischen Social Anthropologists, die das Interesse an Geschichtlichem unwissenschaftlich empfanden, eher nach der Funktionsweise von Gesellschaften.

Neben den Kulturhistorikern (insbesondere die Wiener Schule um Pater Wilhelm Schmidt, aber auch weniger dogmatische, an Geschichte ausgerichtete Forscher) arbeiteten in Deutschland bis in die 50er Jahre hinein v.a. kulturmorphologisch ausgerichtete Ethnologen (in der Tradition von Leo Frobenius). Die ethnosoziologische Ausrichtung Richard Thurnwalds, die seit den 60er Jahren durch seinen Schüler Wilhelm Emil Mühlmann so einflussreich geworden ist, spielte bis dahin in Deutschland eher eine geringe Rolle.

Die Geburt der Ethnologie als wissenschaftliche Disziplin ist im Schatten des Kolonialismus geschehen, und zwar seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Häufig wird die Entstehung aber pauschal auf diesen kolonialen Bezug beschränkt (andere Wurzeln des Faches liegen etwa im Humanismus). Insofern ist es nicht falsch, wenn man sie auch als eine Art verwissenschaftlichten schlechten Gewissens der Kolonialpolitik der europäischen Staaten bezeichnet – aber darin erschöpft sich die Fachgeschichte nicht. Immerhin haben nicht alle Ethnologen für die Kolonialregierungen gearbeitet, genauso tragend sind jene Fachtraditionen, die gerade den Unterdrückten und Ausgebeuteten (auch der Kolonien) eine Stimme und damit eine Ermächtigung zu verleihen beabsichtigten und sich einer rein beschreibenden Forschungstradition verpflichtet fühlten. Die Ethnologie war lange eine westeuropäisch geprägte Wissenschaft und hat ihre wichtigsten Exponenten in einigen jener Staaten gefunden, die rund um die Welt Macht beansprucht haben, vor allem England und Frankreich. Somit trägt sie beispielhaft den Vorwurf des Eurozentrismus aus. Dieser Vorwurf erscheint heute aus mehreren Gründen veraltet: zum einen wird das Fach mittlerweile maßgeblich von der amerikanischen Kulturanthropologie beeinflusst, so dass man eher von einem Amerozentrismus sprechen könnte; zum anderen haben sich auch in den unterschiedlichsten Ländern außerhalb Europas (z. B. in Indien, Brasilien und Japan) z. T. starke Ethnologien entwickelt; und schließlich werden auch Völkerkundler aus der Dritten Welt in der weltweiten fachlichen Auseinandersetzung immer gegenwärtiger.

Obwohl schon frühere Ethnologen feldforschend tätig waren, begründete erst Bronisław Malinowski (1884–1942) die Forschungsmethode der teilnehmenden Beobachtung, die auch heute noch für das Fach wesentlich ist, als zentrale Zugangsweise des Faches.

Literatur

  • Antweiler, Christoph: Ethnologie lesen. Ein Führer durch den Bücher-Dschungel. Mit CD-ROM Bd. 1, LIT Verlag, 3. überarb. u. erg. Aufl. 2004, ISBN 3-8258-5608-9
  • Eriksen, Thomas Hylland: Small Places, Large Issues. Pluto Press, London 2001
  • Fischer, Hans/Beer, Bettina: Ethnologie. Einführung und Überblick. Reimer, Berlin 2003, ISBN 3-496-02757-6
  • Haller, Dieter: dtv-Atlas Ethnologie. 320 Seiten mit 125 Farbtafeln von Bernd Rodekohr, Deutscher Taschenbuch Verlag, 2005, ISBN 3-423-03259-6
  • Harris, Marvin: Kulturanthropologie. Ein Lehrbuch. Campus Verlag, Frankfurt am Main und New York 1989, ISBN 3-593-33976-5 (Engl. Cultural Anthropology, mehrere Auflagen)
  • Kohl, Karl-Heinz: Ethnologie – die Wissenschaft vom kulturell Fremden. Eine Einführung. Beck, München 1993, ISBN 3-406-37733-5
  • Ratzel, Friedrich: Völkerkunde. (1885)

Zur Geschichte und theoretischen Strömungen:

  • Alsayad, Sibylle / Adelheid Seyler (Hgg.): Ethnologen-Lexikon: Biographien, Werke, Theorien, Berlin 2005
  • Barnard, Alan: History and Theory in Anthropology. Cambridge University Press, 2000
  • Barnard, Alan / Spencer, Jonathan: Encyclopaedia of Social and Cultural Anthropology, London / New York: Routledge, 2003
  • Barth, Fredrik / Gingrich, Andre / Parkin, Robert / Silverman, Sydel: One Discipline, Four Ways: British, German, French, and American Anthropology, University of Chicago Press, 2005
  • Borofsky, Robert: Assessing Cultural Anthropology, McGraw- Hill, Inc., 1994
  • Feest, Christian / Kohl, Karl-Heinz (Hgg.): Hauptwerke der Ethnologie, Stuttgart, Alfred Kroener Verlag, 2001
  • Gingrich, Andre: Erkundungen, Wien, Boehlau Verlag, 1999
  • Harris, Marvin: The Rise of Anthropological Theory. A History of Theories of Culture. Updated Edition, USA: Alta Mira Press, 2001 (1968)
  • Hildebrandt, Hans-Jürgen: Bausteine zu einer wissenschaftlichen Erforschung der Geschichte der Ethnologie. Zugleich eine exemplarische Anleitung für die Historiographie wissenschaftlicher Disziplinen. Mit einem ausführlichen bibliographischen Anhang, München: Utz 2003, ISBN 3-8316-0298-0
  • Jensen, Jürgen: Die Geschichte der Ethnologie – eine Serie von Lehrmeinungen einiger weniger Fachvertreter? Ein Literaturbericht zu Rössler (2007). Hamburg 2008 ([1])
  • Kuper, Adam: Anthropology & Anthropologists. GB: Routledge, 2002
  • Moebius, Stephan: Marcel Mauss. UVK, Konstanz 2006, ISBN 3-89669-546-0
  • Müller, Klaus E.: Geschichte der antiken Ethnographie und ethnologischen Theoriebildung, 2 Bde., Wiesbaden 1972–1980.
  • Petermann, Werner: Die Geschichte der Ethnologie, Wuppertal 2004
  • Rössler, Martin: Die deutschsprachige Ethnologie bis ca. 1960. Ein historischer Abriss. (= Kölner Arbeitspapiere zur Ethnologie; 1). Institut für Völkerkunde, Köln 2007 (Volltext)

Siehe auch

Portal
 Portal: Ethnologie – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Ethnologie

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Martin Rössler: Die deutschsprachige Ethnologie bis ca. 1960: Ein historischer Abriss, Kölner Arbeitspapiere zur Ethnologie 1, 2007, Köln: Institut für Völkerkunde, S. 5–6.
  2. Christoph Antweiler: Urbanität und Ethnologie: aktuelle Theorietrends und die Methodik ethnologischer Stadtforschung, in Zeitschrift für Ethnologie 129(2), 2004, S. 285–307.
  3. Arjun Appadurai: Modernity at large: Cultural dimensions of globalization. University of Minnesota Press, London, Minneapolis, 1996, S. 17–18.
  4. Pauline Turner Strong: Recent ethnographic research on North American indigenous peoples, in Annual Review of Anthropology 34, 2005, S. 253–268.
  5. Juuka Siikala: The ethnography of Finland, in Annual Review of Anthropology 35, 2006, S. 153–170.
  6. Samuel M. Wilson und Leighton C. Peterson: The anthropology of online communities, Annual Review of Anthropology 31, 2002, S. 449–467.
  7. Linda F. Hogle: Enhancement technologies and the body, in Annual Review of Anthropology 34, 2005, S. 695–716.

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