Vërsèj

Vërsèj
Vercelli
Vercelli (Italien)
DMS
Vercelli
Staat: Italien
Region: Piemont
Provinz: Vercelli (VC)
Koordinaten: 45° 19′ N, 8° 25′ O45.3166666666678.4166666666667130Koordinaten: 45° 19′ 0″ N, 8° 25′ 0″ O
Höhe: 130 m s.l.m.
Fläche: 79 km²
Einwohner: 44.500 (2007)
Bevölkerungsdichte: 569 Einw./km²
Postleitzahl: 13100
Vorwahl: 0161
ISTAT-Nummer: 002158
Demonym: Vercellesi
Schutzpatron: Sant'Eusebio
Website: Vercelli
Piazza Cavour
Reisfeld in der Nähe von Vercelli

Vercelli (Piemontesisch Vërsèj) ist eine Stadt in der italienischen Region Piemont mit 44.500 Einwohnern[1]. Sie ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Stadt liegt auf einer Höhe von 130 Meter über dem Meeresspiegel und dehnt sich über eine Fläche von 79 km² aus. Die Einwohnerdichte beträgt circa 569 Einwohner/km².

Geschichte

Ursprünge - Antike

In der Zeit des römischen Reiches hieß die Stadt Vercellae. Bereits im 10. Jahrhundert v. Chr. bestand eine keltische Siedlung. Südlich der heutigen Stadt gewann Gaius Marius die Schlacht von Vercellae gegen die Kimbern im Jahre 101 v. Chr. auf den Raudischen Feldern.

Mittelalter

Schon früh war Vercelli Bistum. Der erste Bischof war der sagenumwobene Eusebius von Vercelli. Im Mittelalter war Vercelli auch aufgrund seiner strategischen Lage im Vorfeld eines wichtigen Alpenpasses bedeutender Bischofssitz. Während der Zeit der Langobarden war V. Sitz eines Herzogs und besaß das Recht, Goldmünzen zu prägen. Die Bischöfe Atto von Vercelli und Leo von Vercelli konnten im 10. und 11. Jahrhundert die Machtstellung ihrer Stadt durch königliche Privilegien weiter ausbauen und gegen diverse Angriffe ihrer Gegner (unter Führung des Markgrafen Arduin von Ivrea) erfolgreich verteidigen. Machtkämpfe innerhalb des Klerus in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts schwächten die Position der Kirche in der Stadt. In der Mitte des 12. Jahrhunderts wurde Vercelli in eine eigenständige Republik umgewandelt, die sich im Lombardischen Städtebund engagierte. In Vercelli wurde 1228 die erste Universität des Piemont errichtet. Machtkämpfe innerhalb der städtischen Fraktionen beendeten in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts die Blüte der Stadt. Im 14. Jahrhundert stand die Stadt unter der Macht der Familie Visconti, die sie jedoch 1427 endgültig an das Herzogtum Savoyen abtreten musste. Aus der Zeit ist noch die romanische Zisterzienserkirche erhalten.

Neuzeit

Vercelli gilt als größter Umschlagsplatz für Reis in Europa. Dort hatte auch das Istituto Sperimentale di Risicoltura di Vercelli seinen Sitz, welches etwa 50 Jahre lang von 1912 bis 1952 monatlich die Besonderheit der Baraggia und des dort angebauten Reises in der Zeitschrift „Giornale di Risicoltura“ beschrieb. Im Jahr 1952 wurde dieses Journal durch die Publikation „Il Riso“ ersetzt, die von der italienischen Reisbehörde (Ente Nazionale Risi) herausgegeben wird. In Vercelli befindet sich ein bekanntes Frauengefängnis. Der Fußballverein US Pro Vercelli ist siebenfacher italienischer Meister.

Baudenkmäler

  • Basilica Sant’Andrea, um 1224, bedeutendstes Werk des romanisch-gotischen Übergangsstils in Norditalien.

Der Bau ist außen romanisch, innen frühgotisch. Die Grundsteinlegung fand am 12. Februar 1219 statt, bereits 1227 war die Kirche vollendet. Diese Baugeschwindigkeit verdankt die Gemeinde ihren hohen finanziellen Mitteln. Der Baumeister ist leider unbekannt. Es ist eine der ersten gotischen Raumkonzeptionen auf italienischem Boden. Kreuzgang: Vom Bau des 13. Jahrhunderts stammen noch die Crochet-Kapitelle; die runden Bögen und Gewölbe wurden zu Beginn des 16. Jahrhunderts in Renaissanceformen ersetzt. Der freistehende Campanile stammt aus dem 15. Jahrhundert.

  • Duomo S. Eusebio, um 1572. Überdimensionierte klassizistische Vorhalle. Vom romanischen Bau nichts mehr erhalten. Kalte Herrschaftsarchitektur.

Literatur

  • Pippke, Walter / Ida Pallhuber: Piemont und Aosta-Tal. Köln 1989. (DuMont Kunst-Reiseführer), S. 114, Abb. 14,20, Farbtafel 29

Söhne und Töchter der Stadt

Bedeutend für die Stadt

Einzelnachweise

  1. ISTAT, Stand am 31. August 2007

Weblinks


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