Vulgärlatein

Vulgärlatein

Mit Vulgärlatein wird das gesprochene Latein im Unterschied zum literarischen Latein bezeichnet. Die Bezeichnung geht auf das lateinische Adjektiv vulgaris („zum Volke gehörig, gemein“) zurück (sermo vulgarisVolkssprache“). Aus den etwas moderneren Bezeichnungen „Sprechlatein“ oder „Volkslatein“ wird aber deutlich, dass damit nicht zwangsläufig eine niedere Sprachform gemeint ist. Auch die Gebildeten haben Vulgärlatein gesprochen. Das Vulgärlatein ist nicht einfach mit „spätem“ Latein gleichzusetzen und als historische Sprachstufe aufzufassen, da es als Varietät des Lateinischen schon in den frühen Komödien des Plautus und des Terentius bezeugt ist und somit von einer frühen, bereits in altlateinischer Zeit einsetzenden Trennung von gesprochenem und geschriebenem Latein auszugehen ist, die später durch die Sprechgewohnheiten latinisierter Kelten und Germanen noch weiter vertieft wurde und im frühen Mittelalter schließlich zur Herausbildung der romanischen Sprachen führte.

Vulgärlatein, wie in diesem politischen Graffito in Pompeji, war die Sprache des Volkes im Römischen Reich, die sich vom klassischen Latein der Literatur unterschied.

Inhaltsverzeichnis

Erschließen des gesprochenen Lateins

Da es aus alter Zeit keine Sprachaufnahmen geben kann, muss das gesprochene Latein erschlossen werden; dazu dienen folgende Quellen:

  • Die schriftliche und onomastische Überlieferung zu den frühen romanischen Sprachen, aus deren Entwicklung man durch Rekonstruktion erschließen kann, wie das Sprechlatein, aus dem sie hervorgegangen sind, ursprünglich gesprochen wurde.
  • Angaben klassischer Autoren zum gesprochenen Latein wie in Ciceros De oratore = „Über den Redner“ oder (spätere) Angaben bei lateinischen Grammatikern, beispielsweise Appendix Probi.
  • Schreibfehler in Inschriften oder Graffiti (beispielsweise in Pompeji) sowie auf – zumindest fragmentarisch – original erhaltenen Papyri, etwa „HEC PVGNABET CONTRA ORSOM …“ statt „HIC PVGNABIT CONTRA VRSVM …“ = „Hier wird … gegen einen Bären kämpfen“
  • Normabweichungen in erhaltener Privatkorrespondenz, beispielsweise Ciceros Atticus-Briefe.
  • Literarische Werke, in denen bewusst gesprochenes Latein wiedergegeben werden soll; außer den genannten Komödien etwa der Schelmenroman Satyricon des Titus Petronius Arbiter.
  • Christliche Texte, die literarisch-grammatische Eleganz als Ausdruck weltlicher Eitelkeit vermeiden und stattdessen einen „stilus humilis“ und Nähe zum gesprochenen Latein suchen, beispielsweise die Vulgata des Hieronymus.
  • Entlehnungen aus dem gesprochenen Latein in andere Sprachen, beispielsweise „Kaiser“ aus „Caesar“, oder Transkriptionen in einem anderen Alphabet, „Kikero[n]“ in griechisch für Cicero.
  • Glossen zu erläuterungsbedürftig gewordenen klassisch-lateinischen Wörtern oder Wortformen.

Die Erschließung des Sprechlateinischen hängt ab von der Möglichkeit, die in solchen Quellen belegten Einzelphänomene unter dem Gesichtspunkt ihrer Lautgesetzlichkeit anhand von Regeln zu beschreiben und unter Berücksichtigung anderssprachiger Einflüsse sowie außersprachlicher (geschichtlicher, sozialer und geographischer) Faktoren zu erklären.

Was war Vulgärlatein?

„Vulgärlatein“ kann in der Sprachwissenschaft je nach Kontext unterschiedliche Bedeutungen haben:

  1. das gesprochene Latein des Römischen Reiches.
  2. der erschließbare Vorgänger der romanischen Sprachen
  3. in einem eingeschränkteren Sinn das erschließbare Proto-Romanisch der Westromania, d.h. der Sprachen nördlich und westlich der La-Spezia-Rimini-Linie, in Frankreich und auf der Iberischen Halbinsel, außerdem, soweit als romanisch oder protoromanisch überhaupt belegbar, in Nordafrika.
  4. im weitesten, eigentlich nicht mehr sprachwissenschaftlichen Sinn, die vom klassischen Sprachgebrauch abweichenden Innovationen in spätlateinischen Texten (ab dem 2. Jahrhundert n. Chr.)

In altlateinischer Zeit ist der Unterschied zwischen Sprech- und Schriftlatein noch vergleichsweise geringfügig. In klassischer Zeit, seit dem 3. Jahrhundert v. Chr., wird er durch die Normierung des Schriftlateinischen unter dem Einfluss des Griechischen – vermittelt durch griechische Sprach- und Rhetorik-Lehrer in Rom und durch die Nachahmung griechischer Literatur – verstärkt. Mit dem Wachstum und dem Zerfall (ab dem 3. Jahrhundert n. Chr.) des römischen Reiches und der Entstehung keltischer und germanischer Oberschichten intensiviert sich diese Entwicklung, die in der latinisierten Bevölkerung zu einer irreversiblen Zweisprachigkeit – Sprechlatein als Mutter- oder Erstsprache gegenüber Schriftlatein als sekundär erworbener Verkehrs-, Amts- und Literatursprache sowie Sprache des Kultus – und damit zur Herausbildung selbständiger romanischer Sprachen aus dem regional diversifizierten Sprechlatein führt. Die entscheidenden Übergänge in dieser Entwicklung sind zuerst für Nordfrankreich, und zwar für die Zweisprachigkeit spätestens durch das Konzil von Tours (813) und für die Selbständigkeit des Romanischen durch die Straßburger Eide (842) dokumentiert.

Die erstmalige wissenschaftliche Bestimmung des Begriffs Vulgärlatein wurde durch den Romanisten Friedrich Diez vorgenommen.

Phonologie

Vokale

So verschwand die klassisch lateinische Unterscheidung zwischen langen und kurzen Vokalen (Quantitätenkollaps). Wegen dieser Veränderung wurde die Betonung auf betonten Silben viel ausgeprägter als im klassischen Latein.

In der Folge entwickelten sich die Vokale bereits regional unterschiedlich weiter.

Aussprache (IPA)
Buchstabe Klassisch Vulgär
kurzes A ă /a/ /a/
langes A ā /aː/ /a/
kurzes E ĕ /e/ /ɛ/
langes E ē /eː/ /e/
kurzes I ĭ /i/ /ɪ/
langes I ī /iː/ /i/
kurzes O ŏ /o/ /ɔ/
langes O ō /oː/ /o/
kurzes V ŭ /u/ /ʊ/
langes V ū /uː/ /u/
AE æ /ai/ /ɛ/
OE œ /oi/ /e/
AV au /au/ /au/, /o/

Vokabular

Einige dieser Wörter, die im Romanischen verloren gingen, wurden später als lateinische Fremdwörter wieder aufgenommen. Die Vokabularveränderungen betrafen auch wichtige Partikeln wie an, at, autem, donec, enim, ergo, etiam, haud, igitur, ita, nam, postquam, quidem, quin, quoque, sed, utrum, und vel.

Hin und wieder findet man lateinische Fremdwörter in romanischen Sprachen, die mit ihren natürlich weiterentwickelten Formen koexistieren. Beispielsweise wurde das vulgärlateinische fungus auf spanisch zu hongo, mit dem für Spanisch üblichen Wandel von f zu h. Zusätzlich gibt es noch fungo, das im Mittelalter neu aus dem Lateinischen übernommen wurde.

Vokabular Latein
Klassisch Vulgär Deutsch
sidus stella Stern
pulcher bellus, formosus schön
ferre portare tragen
edere comedere, manducare essen
loqui fabulari, parabolare sprechen
ludere iocare spielen
os bucca Mund
res causa Sache
magnus grandis groß
emere comparare kaufen
equus caballus Pferd
esse essere sein
posse potere können

Grammatik

Der Verlust der Fälle

Kasus Klassisch Vulgär Vulgär mit Präpositionen
Nominativ: rosa rosa rosa
Genitiv: rosae rose de rosa
Dativ: rosae rose ad/pro rosa
Akkusativ: rosam rosa rosa
Ablativ: rosā rosa de/cum rosa

Da die Lautveränderungen im Vulgärlatein zu Missverständnissen bei den Fällen führen konnten, wurde es von einer synthetischen zu einer analytischen Sprache, bei welcher der Satzbau ein notwendiges Element der Syntax ist, da eine vulgärlateinische Deklination allein nicht zu verstehen war. Die Funktionen der Kasusendungen übernahmen nun Präpositionen wie z. B. de (von) oder ad (zu), sodass man nur noch einen Kasus benötigte (eine Ausnahme in dieser Hinsicht bildet das Rumänische). Von dieser Entwicklung waren jedoch eher die Substantive betroffen, die Pronomina behielten oft ihre eigenständigen Formen bei (bspw. wurde der Ablativ mēcum mit mir im Spanischen zu conmigo).

Auch die Pluralbildung veränderte sich. Im Portugiesischen, Spanischen, Sardischen und Französischen wurde der Singular vom Plural mit einem -s am Schluss unterschieden, wie im Plural des Akkusativs im klassischem Latein. Im Italienischen und Rumänischen wurde die lateinische Pluralbildung beibehalten: -i maskulin, -e feminin, -a neutrum. Jedoch ist anzumerken, dass auch im klassischen Latein eine Pluralbildung mit -s erfolgt, nämlich bei allen Deklinationen außer der A- und O-Deklination. So lautet der Plural im klassischen Latein von Wörtern wie z. B. "frater" (konsonantische Deklination) "fratres" und keinesfalls "fratri".

Verlust des Neutrums

Typische italienische Endungen
Substantive Adjektive
Sg. Pl. Sg. Pl.
m uomo uomini buono buoni
f donna donne buona buone
n uovo uova buono buone

Da das Neutrum durch lautliche Entwicklungen meist nur noch im Nominativ und Akkusativ Plural vom Maskulinum zu unterscheiden war (vgl. n. nova, m. novi die Neuen), verschwand es bzw. ging ins Maskulinum über.

Im Italienischen haben sich Reste des lateinischen Neutrums erhalten. Formen wie l'uovo fresco (das frische Ei) / le uova fresche (die frischen Eier) deutet die eine Anschauung als maskulines "uovo" mit einem unregelmäßigen Plural. Die andere Sicht beschreibt "uovo" als ein regelmäßiges Substantiv im Neutrum. (< ovum, Plural ova).

Auch das Spanische hat noch Reste eines Neutrums. Abstrakte Substantivierungen von Adjektiven flektieren zwar wie Maskulina, verlangen jedoch an Stelle des maskulinen Artikels el den neutralen Artikel lo:

  • Lo bueno = das Gute.

Außer im Rumänischen gibt es in anderen großen romanischen Sprachen keine Substantive im Neutrum mehr, aber alle haben noch Pronomina im Neutrum. Französisch: celui-ci, celle-ci, ceci; Spanisch: éste, ésta, esto ("dieses"); Italienisch: gli, le, ci ("ihm", "ihr", "ihm"); Katalanisch: el, la, ho ("ihn", "sie", "es"); Portugiesisch: todo, toda, tudo ("alles" m., "alles" f., "alles" n.).

Adverbien

Das klassische Latein hatte verschiedene Suffixe, um Adverbien aus Adjektiven zu bilden: carus, "lieb, teuer", wurde zu care; acriter, "scharf", aus acer; crebro, "oft", aus creber. Alle diese Formen gingen im Vulgärlateinischen verloren und wurden durch einen Ablativ und die Form mente, den Ablativ von mens, ersetzt, was "im ... Sinne" "auf ... Art/Weise" bedeutete . So wurde velox ("schnell") statt zu velociter zu veloce mente ("im schnellen Sinne", "auf schnelle Art/Weise", vgl. engl.: "in a ... way/sense") Diese Veränderung fand schon im ersten Jahrhundert vor Christus statt und findet sich beispielsweise bei Catullus:

Nunc iam illa non vult; tu, quoque, impotens, noli
Nec quae fugit sectare, nec miser vive,
Sed obstinata mente perfer, obdura.
(„Nun will sie nicht mehr, du solltest auch nicht wollen und ihr nicht folgen, als sie flieht, noch vergrämt leben, statt dessen mache hartnäckig [auf hartnäckige Art/Weise] weiter: komme darüber hinweg!“)

Verben

Entwicklung

Einige Tochtersprachen, wie Altfranzösisch, entwickelten durch die Lautverschiebungen neue grammatikalische Unterscheidungen. Beispielsweise gab es auf Latein ámo, amámus, (Ich liebe, wir lieben); weil ein betontes A auf altfranzösisch zu einem Diphthong wurde, konjugierte man j'aime ("Ich liebe") aber nous amons ("wir lieben") (Neufranzösisch: nous aimons). Viele dieser "starken" Verben haben heute vereinheitlichte Formen, doch manche behielten die Diphthongierung: je viens ("Ich komme") aber nous venons ("wir kommen").

Das Futur wurde in den romanischen Sprachen ursprünglich über Hilfsverben ausgedrückt. Das war deswegen der Fall, weil /b/ zwischen Vokalen zu /v/ wurde, das Futur "amabit" war so vom Perfekt "amavit" nicht mehr unterscheidbar. Ein neues Futur wurde entwickelt, ursprünglich mit dem Hilfsverb habere: *amare habeo, wörtlich "ich habe zu lieben". Wie aus folgenden Beispielen ersichtlich, wurde aus habeo ein Futursuffix:

  • Französisch: j'aimerai (je + aimer + ai) < aimer ["lieben"] + j'ai ["Ich habe"].
  • Portugiesisch: amarei (amar + [h]ei) < amar ["lieben"] + eu hei ["Ich habe"].
  • Spanisch: amaré (amar + [h]e) < amar ["lieben"] + yo he ["Ich habe"].
  • Italienisch: amerò (amar + [h]o) < amare ["lieben"] + io ho ["Ich habe"].

Das Futur in der sardischen Sprache wird weiterhin mit app'a (appo a) (lat.habeo) + Infinitiv gebildet.

Konjugation

Ein Vergleich von klassischem Latein, Vulgärlatein und vier romanischen Sprachen in der Konjugation des regelmäßigen Verbs "amare" und des Hilfsverbs "esse":

amare
Latein Vulgärlatein Spanisch Portugiesisch Italienisch Französisch
Indikativ
Infinitiv amare amare amar amar amare aimer
Präsens amo
amas
amat
amamus
amatis
amant
amo
amas
ama
amamos
amates
aman
amo
amas
ama
amamos
amáis
aman
amo
amas
ama
amamos
amais
amam
amo
ami
ama
amiamo
amate
amano
aime
aimes
aime
aimons
aimez
aiment
Futur amabo
amabis
amabit
amabimus
amabitis
amabunt
amare habo
amare habes
amare habe
amare habemos
amare habetes
amare haben

amaré
amarás
amará
amaremos
amaréis
amarán
amarei
amarás
amará
amaremos
amareis
amarão
amerò
amerai
amerà
ameremo
amerete
ameranno
aimerai
aimeras
aimera
aimerons
aimerez
aimeront
Imperfekt amabam
amabas
amabat
amabamus
amabatis
amabant
amaba
amabas
amaba
amabamos
amabates
amaban
amaba
amabas
amaba
amábamos
amabais
amaban
amava
amavas
amava
amávamos
amávais
amávam
amavo
amavi
amava
amavamo
amavate
amavano
aimais
aimais
aimait
aimions
aimiez
aimaient
Perfekt amavi
ama(vi)sti
amavit
amavimus
ama(vi)stis
amaverunt
amai
amasti
amaut
amammos
amastes
amaront
amé
amaste
amó
amamos
amasteis
amaron
amei
amaste
amou
amámos
amastes
amaram
amai
amasti
amò
amammo
amaste
amarono
aimai
aimas
aima
aimâmes
aimâtes
aimèrent
Zusammengesetztes Perfekt -
-
-
-
-
-
amatum habo
amatum habes
amatum habe
amatum habemos
amatum habetes
amatum haben

he amado
has amado
ha amado
hemos amado
habéis amado
han amado
tenho amado
tens amado
tem amado
temos amado
tendes amado
têm amado
ho amato
hai amato
ha amato
abbiamo amato
avete amato
hanno amato
ai aimé
as aimé
a aimé
avons aimé
avez aimé
ont aimé
Konjunktiv Latein Vulgärlatein Spanisch Portugiesisch Italienisch Französisch
Präsens amem
ames
amet
amemus
ametis
ament
ame
ames
ame
amemos
ametes
amen
ame
ames
ame
amemos
améis
amen
ame
ames
ame
amemos
ameis
amem
ami
ami
ami
amiamo
amiate
amino
aime
aimes
aime
aimions
aimiez
aiment
Futur (lat. Konj. Perfekt) amaverim
amaveris
amaverit
amaverimus
amaveritis
amaverint
amare
amares
amare
amáremos
amareis
amaren
amar
amares
amar
amarmos
amáreis
amarem
-
-
-
-
-
-
Imperfekt amarem
amares
amaret
amaremus
amaretis
amarent
amare
amares
amare
amaremos
amaretes
amaren
amara/amase
amaras/amases
amara/amase
amáramos/amásemos
amarais/amaseis
amaran/amasen
amasse
amasses
amasse
amássemos
amásseis
amassem
amassi
amassi
amasse
amassimo
amaste
amassero
aimasse
aimasses
aimât
aimassions
aimassiez
aimassent
Zusammengesetztes Perfekt -
-
-
-
-
-
haya amado
hayas amado
haya amado
hayamos amado
hayais amado
hayan amado
abbia amato
abbia amato
abbia amato
abbiamo amato
abiate amato
abbiano amato
aie aimé
aies aimé
ait aimé
ayons aimé
ayez aimé
aient aimé
Plusquamperfekt ama(vi)ssem
ama(vi)sses
ama(vi)sset
ama(vi)ssemus
ama(vi)ssetis
ama(vi)ssent
amasse
amasses
amasse
amassemos
amassetes
amassen
hubiera/hubiese amado
hubieras/hubieses amado
hubiera/hubiese amado
hubiéramos/hubiéseis amado
hubierais/hubieseis amado
hubieran/hubieseis amado
avessi amato
avessi amato
avesse amato
avessimo amato
avesti amato
avessero amato
eusse aimé
eusses aimé
eût aimé
eussions aimé
eussiez aimé
eussent aimé
Imperativ -
ama
-
-
amate
-
-
ama
ame
amemos
amad
amen
-
aime
-
aimons
aimez
-
esse
Latein Vulgärlatein Spanisch Portugiesisch Italienisch Französisch
Indikativ
Infinitiv esse essere ser ser essere être
Präsens sum
es
est
sumus
estis
sunt
soi
es
es
somos
estes
sun
soy
eres
es
somos
sois
son
sou
és
é
somos
sois
são
sono
sei
è
siamo
siete
sono
suis
es
est
sommes
êtes
sont
Futur ero
eris
erit
erimus
eritis
erunt
essere habo
essere habes
essere habe
essere habemos
essere habetes
essere haben

seré
serás
será
seremos
seréis
serán
serei
serás
será
seremos
sereis
serão
sarò
sarai
sarà
saremo
sarete
saranno
serai
seras
sera
serons
serez
seront
Imperfekt eram
eras
erat
eramus
eratis
erant
era
eras
era
eramos
erates
eran
era
eras
era
éramos
erais
eran
era
eras
era
éramos
érais
eram
ero
eri
era
eravamo
eravate
erano
étais
étais
était
étions
étiez
étaient
Perfekt fui
fuisti
fuit
fuimus
fuistis
fuerunt
fui
fuisti
fuiut
fummos
fostes
fueront
fui
fuiste
fue
fuimos
fuisteis
fueron
fui
foste
foi
fomos
fostes
foram
fui
fosti
fu
fummo
foste
furono
fus
fus
fut
fûmes
fûtes
furent
Zusammengesetztes Perfekt -
-
-
-
-
-
statum habo
statum habes
statum habe
statum habemos
statum habetes
statum haben
he sido
has sido
ha sido
hemos sido
habéis sido
han sido
tenho sido
tens sido
tem sido
temos sido
tendes sido
têm sido
sono stato
sei stato
è stato
siamo stati
siete stati
sono stati
ai été
as été
a été
avons été
avez été
ont été
Konjunktiv Latein Vulgärlatein Spanisch Portugiesisch Italienisch Französisch
Präsens sim
sis
sit
simus
sitis
sint
seia
seias
seia
seiamos
sites
sin
sea
seas
sea
seamos
seáis
sean
seja
sejas
seja
sejamos
sejais
sejam
sia
sia
sia
siamo
siate
siano
sois
sois
soit
soyons
soyez
soient
Futur (lat. Konj. Perfekt) fuerim
fueris
fuerit
fuerimus
fueritis
fuerint
fuere
fueres
fuere
fuéremos
fuereis
fueren
for
fores
for
formos
fordes
forem
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
Imperfekt essem
esses
esset
essemus
essetis
essent
esse
esses
esse
essemos
essetes
essen
fuera/fuese
fueras/fueses
fuera/fuese
fuéramos/fuésemos
fuerais/fueseis
fueran/fuesen
fosse
fosses
fosses
fôssemos
fôsseis
fossem
fossi
fossi
fosse
fossimo
foste
fossero
fusse/
fusses/
fût
fussions
fussiez
fussent
Zusammengesetztes Perfekt -
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
sia stato
sia stato
sia stato
siamo stati
siate stati
siano stati
aie été
aies été
ait été
ayons été
ayez été
aient été
Plusquamperfekt fuissem
fuisses
fuisset
fuissemus
fuissetis
fuissent
fosse
fosses
fosse
fossemos
fossetes
fossen
hubiera/hubiese sido
hubieras/hubieses sido
hubiera/hubiese sido
hubiéramos/hubiéseis sido
hubierais/hubieseis sido
hubieran/hubieseis sido
tivesse sido
tivesses sido
tivesse sido
tivéssemos sido
tivésseis sido
tivessem sido
fossi stato
fossi stato
fosse stato
fossimo stati
foste stati
fossero stati
eusse été
eusses été
eût été
eussions été
eussiez été
eussent été
Imperativ -
es
esto
-
este/estote
sunto
-

sea
seamos
sed
sean
-

seja
sejamos
sede
sejam
-
sois
-
soyons
soyez
-

Literatur

  • Frederick Bodmer: Die Sprachen der Welt. Geschichte – Grammatik – Wortschatz in vergleichender Darstellung. Parkland-Verlag, Köln 1997, ISBN 3-88059-880-0.
  • Eugenio Coseriu: Das sogenannte „Vulgärlatein“ und die ersten Differenzierungen in der Romania. Eine kurze Einführung in die romanische Sprachwissenschaft. In: Reinhold Kontzi (Hrsg.): Zur Entstehung der romanischen Sprachen. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1978, ISBN 3-534-04073-2, S. 257–291.
  • Reinhard Kiesler: Einführung in die Problematik des Vulgärlateins. Niemeyer, Tübingen 2006, ISBN 3-484-54048-6 (Romanistische Arbeitshefte 48).
  • Dag Norberg: Manuel pratique de latin médiéval. Picard, Paris 1968 (Connaissance des langues 4, ZDB-ID 1111263-3).
  • Gerhard Rohlfs: Vom Vulgärlatein zum Altfranzösischen. Einführung in das Studium der altfranzösischen Sprache. 3. verbesserte Auflage. Niemeyer, Tübingen 1968 (Sammlung kurzer Lehrbücher der romanischen Sprachen und Literaturen 15, ZDB-ID 517267-6).
  • Karl Vossler: Einführung ins Vulgärlatein. Schmeck, München 1953.

Siehe auch

Weblinks


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