Votivmesse

Votivmesse

Eine Votivmesse ist in der Liturgie der katholischen Kirche eine Heilige Messe, die aus besonderem Anlass und mit eigens dafür vorgesehenen Texten gefeiert wird. Der Name leitet sich aus dem Lateinischen votum (Gelübde, Wunsch) ab. [1] In der Votivmesse werden nicht die für diesen Tag des Kirchenjahres vorgesehenen liturgischen Texte genommen, sondern eigene. Der Bezeichnung Votiv bedeutet in diesem Zusammenhang so viel wie Intention. Typische Anlässe einer Votivmesse sind Messen, die ein bestimmtes Glaubensgeheimnis hervorheben - etwa zu Ehren des Heiligen Geistes oder zum Herzen Jesu oder die (Votivmesse für Brautleute). Darüber hinaus gibt es auch Votivmessen von Heiligen außerhalb ihres Gedenktages, Brautmessen, Seelenmessen, Heilige Messen zur Feier der Ablegung der ewigen Profess oder beim Empfang der Jungfrauenweihe.

Bereits in der Spätantike belegt (Formulare für Votivmessen finden sich schon im Sacramentarium Leonianum aus dem 7. Jahrhundert[2]), gewannen die Votivmessen ab dem Frühmittelalter an Bedeutung. Der Volksglaube schrieb diesen Gottesdiensten eine besondere „Wirksamkeit“ zu; sie waren daher bei den Gläubigen beliebt. Genaue Regeln zur Abhaltung der Feier bildeten sich erst seit dem Ende des Mittelalters heraus, während zuvor noch große Freiheit hinsichtlich des Ablaufs der Votivmesse herrschte. Im Spätmittelalter wurden Pestmessen zelebriert, die ebenfalls als Votivmessen gelten können.

Literatur

  • Anselm Ricker: Leitfaden der Pastoraltheologie. Heinrich Kirsch Verlag, 1878. S. 244–246.

Einzelnachweise

  1. Lexikon des Kirchenrechts, S. 530.
  2. VW-Forschungsgruppe „Kulturgeschichte und Theologie des Bildes im Christentum“ der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster: Glossar

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