Volvo Trucks

Volvo Trucks
Frontgrill eines Haubers Typ Volvo NH
Volvo NH 12
Volvo Sattelzug Typ FH
Fahrerplatz eines Volvo FH

Volvo Trucks (schwedisch Volvo Lastvagnar AB) ist ein schwedischer Lastwagenhersteller und gleichzeitig ein bedeutender Teil der Volvo AB. Das Unternehmen (ohne Konzernschwestern) ist gegenwärtig der weltweit zweitgrößte Hersteller schwerer Lastwagen. Volvo Trucks ist in über 130 Märkten auf der ganzen Welt vertreten.Die Unternehmenszentrale befindet sich im schwedischen Göteborg. Die heutige Volvo Lastvagnar AB besteht seit mehreren Jahrzehnten als rechtlich eigenständiger Teil des Volvo-Konzerns. Das Unternehmen verfügt weltweit über 16 Standorte zur Produktion seiner unterschiedlichen Modellfamilien. In Europa sind dies die Baureihen Volvo FL, Volvo FE, Volvo FM, Volvo FMX, Volvo FH und Volvo FH16.

Der Unternehmensteil Volvo PKW wurde im Jahre 1999 an Ford und Anfang 2010 an das chinesische Unternehmen Geely verkauft und ist seitdem nicht mehr Teil der AB Volvo.

Inhaltsverzeichnis

Aktuelles Programm

Gegenwärtig beginnt das europäische Lastwagenprogramm bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 12 Tonnen. Domäne von Volvo Trucks ist heute der Bau von Schwerlastwagen. Das aktuelle europäische Programm besteht aus:

Volvo FL

Der Volvo FL ist der leichteste Truck von Volvo und wird für den Verteilerverkehr von 12 bis 18 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht angeboten; d.h. für lokale und regionale Transporte, wie z.B. die innerstädtische Verteilung und Müllentsorgung.
Einstatzgebiete: Städtischer Liefer- und Kommunalverkehr
Motorvarianten: D7E-Motor mit 240, 260 oder 290 PS
Fahrerhausvarianten: kurzes Fahrerhaus, Komfortfahrerhaus, Mannschaftsfahrerhaus
Der Volvo FL ist erhältlich als Fahrgestell mit Fahrerhaus.

Volvo FE

Der Volvo FE wurde für die Gewichtsklasse von 18 bis 26 Tonnen konzipiert und deckt den unteren Teil des Schwerlastsegments ab.
Einstatzgebiete: Güternahverkehr, Abfallentsorgung, leichte Baustelleneinsätze und Kühltransporte
Motorvarianten: D7E-Motor mit 240, 260, 300 oder 340 PS
Fahrerhausvarianten: kurzes Fahrerhaus, Komfortfahrerhaus, langes Fahrerhaus
Der Volvo FE ist erhältlich als Fahrgestell mit Fahrerhaus oder Sattelzugmaschine.

Volvo FM

Der Volvo FM wurde für den schwereren Nah- und leichter Fernverkehr konzipiert.
Einsatzgebiete: Bereich ab 18 Tonnen Gesamtgewicht lokaler Verteilerverkehr, Entsorgung, Baustellen oder Güterfernverkehr.
Motorvarianten: D11C-Motor: 330, 370, 410 oder 450 PS; D13C-Motor: 380, 420, 460 oder 500 PS
Fahrerhausvarianten: kurzes Fahrerhaus, langes Fahrerhaus, Globetrotter-Fahrerhaus
Er ist erhältlich als Fahrgestell mit Fahrerhaus oder Sattelzugmaschine.

Volvo FMX

Der Volvo FMX ist speziell für den Einsatz im Baubereich geeignet.
Einsatzgebiete: Baustellenverkehr
Motorvarianten: D11C-Motor: 330, 370, 410 oder 450 PS; D13C-Motor: 380, 420, 460 oder 500 PS
Fahrerhausvarianten: kurzes Fahrerhaus, langes Fahrerhaus, Globetrotter-Fahrerhaus
Er ist erhältlich als Fahrgestell mit Fahrerhaus oder Sattelzugmaschine.

Volvo FH

Der Volvo FH ist geeignet für den schweren Nah- und vor allem Fernverkehr.
Einsatzgebiete: Transporte über 18 Tonnen als Fahrgestell oder Sattelzugmaschine
Motorvarianten: D13C: 420, 460, 500 oder 540 PS
Fahrerhausvarianten: kurzes Fahrerhaus, langes Fahrerhaus, Globetrotter-Fahrerhaus, Globetrotter XL-Fahrerhaus
Er ist erhältlich als Fahrgestell mit Fahrerhaus oder Sattelzugmaschine.

Volvo FH16

Der Volvo FH16 ist für den schweren Fernverkehr und Schwertransport geeignet.
Einsatzgebiete: Forsteinsätze oder Schwerlastverkehr über große Entfernungen
Motorvarianten: D16E-Motor mit 540, 600, 700 und seit 2011 mit 750 PS
Fahrerhausvarianten: langes Fahrerhaus, Globetrotter-Fahrerhaus, Globetrotter XL-Fahrerhaus
Den FH16 gibt es als Fahrgestell mit Fahrerhaus oder Sattelzugmaschine.

Zuletzt ausgelaufen sind im Jahr 2005, mit dem Übergang der FL-Baureihe zu einem neuen Modell, die kleineren Baumuster ab 7,5 bis unter 12 t Gesamtgewicht. Nachdem es seit Ende der 1980er Jahre keinen Hauben-Lkw mehr im europäischen Volvo-LKW-Programm gab, wurde mit dem Volvo NH12/NH16 im Jahr 2000 wieder ein solches Modell, in diesem Fall aus brasilianischer Fertigung, auf den Markt gebracht. Es basierte technisch weitgehend auf den vergleichbaren Frontlenkermodellen. Das Fahrzeug war zwar prestigeträchtig für die Marke, da es an die Anmutung amerikanischer Trucks erinnerte, kam jedoch bspw. in Deutschland über 20 bis 30 verkaufte Einheiten im Jahr nicht hinaus. Wegen einer neuen gesetzlichen Regelung für den vorderen Unterfahrschutz wurde es seit Ende 2003 nicht mehr in Europa angeboten. Man hätte größere Änderungen am Fahrgestell vornehmen müssen. Wegen der geringen Stückzahlen für den Verkauf innerhalb der EU lohnte dies jedoch nicht.

Volvo-interne Nomenklatur

Volvo-Lastwagen tragen seit Jahrzehnten standardmäßig alphanumerische Bezeichnungen, die fallweise um verbale Zusätze ergänzt wurden (wie Titan, Tiptop, Globetrotter). Die Buchstaben der Typbezeichnungen lassen dabei Rückschlüsse auf die Bauart des Fahrzeuges zu:

  • L = Lastwagen (Mitte der 1960er Jahre entfallen, durch F oder N ersetzt)
  • N = Normallenker (Hauber)
  • F = Frontlenker
  • FL = Frontlenker mit niedrig angeordneter Kabine (low)
  • FM = Frontlenker mit mittelhoch angeordneter Kabine (medium)
  • FH = Frontlenker mit hoch angeordneter Kabine (high)
  • NH = Hauber mit hoch angeordneter Kabine (Import inzwischen eingestellt)

Zahlenangaben hinter den Modellbezeichnungen beziehen sich seit 1978 auf den Dieselmotor und geben den ungefähren Hubraum in Litern an (vgl. Scania). In der Anfangszeit der damaligen Modellreihe waren für kurze Zeit vierstellige Typennummern in Gebrauch, bei diesen gilt die Literangabe für die ersten beiden Ziffern der vier Stellen. Die letzten beiden Ziffern geben das zulässige Gesamtgewicht in Tonnen an. Ebenfalls bei der 1978 vorgestellten Generation wurde optional erstmals ein werkseitig lieferbares Fahrerhaus mit Hochdach angeboten, damals ein Novum im europäischen Lastwagenbau. Über viele Jahre wurde dieses Hochdach als Globetrotter bezeichnet, was durch eine breite Aufschrift auf der Frontseite der Fahrerkabine kommuniziert wurde und viel zum positiven Image der Marke im LKW-Bereich beitrug.

Frühere Modelle (Auswahl)

Von besonderer Bedeutung für die Marke waren schon in den vergangenen Jahrzehnten die schweren LKW-Baureihen. Über die Grenzen Schwedens und der angrenzenden skandinavischen Länder hinaus wurden seit den 1960er Jahren auch in anderen europäischen Märkten die jeweils aktuellen Frontlenker-Modelle vertrieben, angefangen beim 1964 vorgestellten Volvo Titan Tiptop. Titan war bereits zuvor die Bezeichnung der schweren Haubenwagen gewesen. Der Typ Tiptop war ein Frontlenker mit kippbarem Führerhaus, einer damals neuen Errungenschaft. Zum großen LKW-Modell wurde 1965 der F 88 mit 260 PS. Im Jahr 1970 kam, weitgehend baugleich, die stärkere Version F 89 hinzu, erkennbar am breiteren Kühlergrill. Beide international sehr erfolgreichen Typen wurden 1977 durch die neu entwickelten, optisch ähnlichen und sehr kantig wirkenden F 10 und F 12 ersetzt, die leicht überarbeitet bis 1992 im Programm blieben. Ab 1971 war Volvo zusammen mit DAF, Magirus-Deutz und Saviem Teil des Vierer-Clubs. Ab 1993 kam als Nachfolger der FH 12 heraus, dazu kam eine Mittelklassebaureihe FL 10, die das Angebot nach unten abrundete. Der FH 12 erhielt ein völlig neues Fahrerhaus, welches strömungsgünstiger geformt war und in seinem Grundkonzept bis heute verwendet wird. Diese erste FH-12- und FH-16-Baureihe wurden 2002 gründlich überarbeitet. Seit 2006 sind die aktuellen Modelle mit neuen Motoren im Programm, die optisch weitgehend dem Vorgänger gleichen.

Weblinks

 Commons: Volvo trucks – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1000 Trucks, Seite 169. Naumann & Göbel-Verlag, ~2004 ISBN 3-625-10767-8
  2. Trucks Modelle aus der ganzen Welt, Seite 241. Parragon Books, ~2003, ISBN 978-1-40547-901-1

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