Volkspark Marienberg

Volkspark Marienberg
Volkspark Marienberg

Der Volkspark Marienberg ist ein Landschaftsgarten englischen Stils im Norden Nürnbergs.

Inhaltsverzeichnis

Die Lage

Der Park liegt im Stadtteil Ziegelstein, südlich vom Flughafen, zwischen Marienberg- und Kilianstraße und zwischen Herrenhütte im Osten und Kleinreuth h.d.V. im Westen.

Geschichte

Im 19. Jahrhundert war das Gelände noch bewaldet, bis 1845 ein Nürnberger Fabrikbesitzer einen Gutshof anlegte. Dazu gehörte auch eine Gastwirtschaft, an deren Stelle sich heute der „Tucherhof-Biergarten“ befindet. Die Familie Tucher übernahm den Besitz und legte Weiher zur Eisgewinnung an. Der größte von ihnen wurde ein Ausflugsziel, 1926 zur Badeanstalt ausgebaut und war bis in die jüngste Vergangenheit als „Frankenbad“ in Betrieb. Östlich davon wurde 1888 der landwirtschaftliche Musterbetrieb „Mooshof“ errichtet.[1]

Flugplatz

Als Nachfolger des Fürther Flugplatzes in Atzenhof wurde 1929 der neue Flughafen „Nürnberg-Marienberg“ auf 140 ha beschlossen. Wirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit und politisch unruhige Zeiten verzögerten den Bau, bis er im August 1933 – nun als Prestigeobjekt der Nationalsozialisten – eröffnet wurde.

Im September 1939 wurde er dem Luftgaukommando XIII unterstellt und 1943 durch einen Luftangriff fast vollständig zerstört. Heute sind vom Flugplatz nur noch wenige Spuren zu entdecken. Die Gebäude der Nürnberger Abfallwirtschaft und Stadtreinigung befinden sich an der Stelle des ehemaligen Terminals, die ehemaligen Flugzeughallen dienen jetzt der Reparatur und Wartung der Fahrzeuge und die „alte Wache“, ein kleines Haus, ist zum Wohnhaus für den Hausmeister geworden. Aus dem Flugfeld sind Gartenkolonien und Park geworden.

Nur wer genau hinschaut, kann noch Reste der Rollbahn entdecken.[2] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Flugplatz weiter in den Norden an seinen heutigen Standort verlegt. Aus dem Schutt der Ruinen wurde der Marienbuck aufgeschüttet.

Park

Zwischen 1959 und 1973 wurde auf 120 Hektar ein englischer Landschaftspark mit vielfältigen Sport- und Spielmöglichkeiten geschaffen und ein Teich angelegt. Kleingartenkolonien fanden hier ebenfalls Platz. Der Marienbuck wurde als Rodel- und Aussichtshügel gestaltet. Vom Bund Naturschutz wurde für die sehr seltene "Knoblauchkröte" ein Laichtümpel angelegt.[3] Zum Jubiläumsjahr 2000 wurde ein kleines Arboretum angelegt: um den Teich wurden seltene Bäume angepflanzt.

Literatur

Weblinks

 Commons: Volkspark Marienberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Wiltrud Fischer-Pache: Marienberg. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 670 (Gesamtausgabe online).
  2. http://intelligent-mobil.nuernberg.de/v01/de/pub/index.html?navID=17&navID2=143&poolID=80&print=1&IDS=RNGdMeMr Text zum Flughafen
  3. Bund Naturschutz Nürnberg: Naturspaziergänge in Nürnberg, Nürnberg 1998, Rundgang 6
49.480311.0913

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