Vitali Klitschko

Vitali Klitschko
Vitali Klitschko Boxing pictogram.svg
Vitali Klitschko 2009 01 27.jpg
Daten
Geburtsname Vitali Wladimirowitsch Klitschko
Kampfname Dr. Eisenfaust
Gewichtsklasse Schwergewicht
Nationalität UkraineUkraine Ukraine
Geburtstag 19. Juli 1971
Geburtsort Belowodskoje
Stil Linksauslage
Größe 2,00 m[1]
Kampfstatistik
Kämpfe 45
Siege 43
K.-o.-Siege 40
Niederlagen 2
Profil in der BoxRec-Datenbank

Vitali Klitschko (ukrainisch Віталій Володимирович Кличко / Witalij Wolodymyrowytsch Klytschko; * 19. Juli 1971 in Belowodskoje bei Frunse, Kirgisische SSR) ist ein ukrainischer Profiboxer, Politiker, ehemaliger Weltmeister der WBO im Schwergewicht, aktueller und zweimaliger Weltmeister nach Version der WBC.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft / Ausbildung

Vitali Klitschko wurde als Sohn des ukrainischen Offiziers der Sowjetarmee Wladimir Rodionowitsch Klitschko und der ukrainischen Pädagogin Nadeschda Uljanowna Klitschko geboren. Der Vater starb am 13. Juli 2011 in Kiew. Sein jüngerer Bruder ist Wladimir Klitschko. Seit April 1996 ist er verheiratet. Mit seiner Frau Natalia hat er drei Kinder: (* 16. Mai 2000, * 24. November 2002 und * 1. April 2005).

Klitschko schloss ein Sportlehrerstudium an der Pädagogischen Universität „Hryhorij Skoworoda“ in Perejaslaw-Chmelnyzkyj (Ukraine) mit Auszeichnung ab. Im Jahre 2000 erfolgte seine Promotion in Sportwissenschaften. Thema seiner Dissertation war „Sportbegabung und Talentförderung“.

1985 bis 1992: Kickboxen

Erste Erfahrungen im Boxen machte Vitali Klitschko im Alter von dreizehn Jahren auf einem sowjetischen Militärstützpunkt in Hradčany, Tschechoslowakei, wo die Familie Klitschko seit der Versetzung des Vaters lebte. Dort war eine Boxsektion eingerichtet worden, um den Kindern der Soldaten eine Freizeitbeschäftigung bieten zu können. 1985 zog die Familie nach Kiew. Während Klitschko den Boxsport auch weiterhin ausübte, galt seine Aufmerksamkeit nun verstärkt dem Kickboxen, das er unter Andrei Schistow zu trainieren begann. Innerhalb der nächsten drei Jahre gewann er erst die Stadtmeisterschaft, dann die Republikmeisterschaft der Ukraine und anschließend die Spartakiade. Er wurde in die sowjetische Junioren-Nationalmannschaft der Kickboxer aufgenommen. Diese reiste im Frühjahr 1989 auf Einladung nach West Palm Beach, USA, zum Wettkampf gegen die US-amerikanische Jugendnationalmannschaft. Der 17-jährige Klitschko verlor dort seinen Kampf.

Der Antritt des Armeedienstes erzwang vorübergehend eine Unterbrechung seiner sportlichen Karriere. Im ZSKA nahm Klitschko bei Wladimir Solotarew das Training wieder auf. Klitschko betrieb schwerpunktmäßig Kickboxen und parallel dazu Boxen. Als Armeesportler gewann er 1991 die Kickbox-Weltmeisterschaft in Paris. Insgesamt beläuft sich die Zahl seiner Weltmeisterschaftstitel im Kickboxen auf sechs; zwei bei den Amateuren, vier bei den Profis. Während seiner Kickboxkarriere erlitt er den einzigen K.o. seiner sportlichen Laufbahn. Bei den Kickbox-Europameisterschaften 1992 in Warna, Bulgarien traf er im Finale auf den Briten Pele Reid und ging nach einem Tritt ans Kinn in der zweiten Runde zu Boden. Da es bei dieser Leichtkontaktvariante des Kickboxens kein Anzählen gibt, wurde der Kampf vom Ringrichter sofort abgebrochen.

1992 bis 1996: Amateurboxen

Als Amateur war Klitschko auch im Boxen erfolgreich, er siegte in 195 Kämpfen (80 Siege vorzeitig) bei nur 15 Niederlagen. Unter anderem gewann er drei ukrainische Meisterschaften. Mit Punktsiegen über Willi Fischer, René Monse und einem kampflosen Erfolg über Georgi Kandelaki siegte er beim 23. Chemiepokal in Halle. Außerdem gewann er die Militärweltmeisterschaft 1995 in Rom, dabei schlug er im Finale den Russen Alexei Lesin nach Punkten. Bei der Amateurweltmeisterschaft 1995 in Berlin schlug er Attila Levin vorzeitig sowie Monse erneut nach Punkten und belegte den zweiten Platz, da er im Finale Lesin unterlag.

Danach bereitete er sich auf die Olympischen Spiele 1996 von Atlanta vor. Da ihm in einer Dopingprobe jedoch die Einnahme des Steroids Nandrolon nachgewiesen wurde, blieb ihm aufgrund der folgenden einjährigen Sperre die Teilnahme versagt. Sein Bruder wurde für ihn nachnominiert und errang daraufhin die Goldmedaille.

Profiboxer seit 1996

Nach den Olympischen Spielen wechselten die Klitschko-Brüder gemeinsam in das Profilager und schlossen einen Vertrag mit dem deutschen Boxstall Universum Box-Promotion. Sein Debüt im Profiboxen entschied Vitali Klitschko am 16. November 1996 für sich, als er in Hamburg Tony Bradham in der zweiten Runde K.o. schlug.

1998: Europameister im Schwergewicht

Sein erster bedeutender Titelgewinn gelang ihm am 24. Oktober 1998 in seinem 22. Profikampf, als er Mario Schießer im Kampf um die Europameisterschaft vorzeitig besiegte.

1999: Erster Weltmeistertitel der WBO

Nach einer Serie von 24 K.o.-Siegen in Folge gewann Klitschko am 26. Mai 1999 gegen Herbie Hide den Weltmeistertitel der WBO durch K.o. in der zweiten Runde. Klitschko wurde damit der erste Schwergewichtsweltmeister aus der ehemaligen Sowjetunion sowie der erste, der promoviert wurde. Den WBO-Gürtel verteidigte er in zwei Kämpfen erfolgreich.

2000: WBO-Niederlage gegen Chris Byrd

Überraschend verlor er am 1. April 2000 gegen den US-Amerikaner Chris Byrd den WBO-Gürtel. Byrd war nur 1,5 Wochen vor dem Kampf als Ersatzgegner für den ursprünglich vorgesehenen, aber kurzfristig erkrankten Donovan Ruddock verpflichtet worden. Nach der neunten Runde gab Klitschko den Kampf wegen eines Sehnenrisses in der linken Schulter auf. Er lag zu diesem Zeitpunkt auf allen drei Punktzetteln vorn (zweimal mit 7:2, einmal mit 8:1 Runden); besonders in den USA wurde ihm jedoch mangelnder Kampfgeist vorgeworfen.

Nach der verletzungsbedingten Pause gab Klitschko am 25. November 2000 mit einem Kampf um den vakanten Europameistertitel gegen Timo Hoffmann sein Comeback. Es war der erste Kampf seiner Profikarriere, den Klitschko nach Punkten gewann. In der Folgezeit kämpfte er sich mit mehreren Siegen, unter anderem gegen Orlin Norris, Ross Puritty, Vaughn Bean und Larry Donald an die Spitze der Ranglisten der Boxverbände zurück und stieg dadurch zum Herausforderer des damaligen WBC-Weltmeisters Lennox Lewis auf.

2003: Kampfabbruch gegen WBC-Weltmeister Lennox Lewis

Ursprünglich sollte Klitschko bei einer freiwilligen Titelverteidigung von Lewis gegen den Kanadier Kirk Johnson in einem Vorkampf gegen den ungeschlagenen US-Amerikaner Cedric Boswell boxen. Durch die verletzungsbedingte Absage Johnsons bekam Klitschko allerdings die Chance, selbst gegen Lewis anzutreten. Am 21. Juni 2003 verlor er im Staples Center von Los Angeles gegen Lewis durch technischen K.o. Nach der sechsten Runde wurde der Kampf vom Ringrichter auf Empfehlung des Ringarztes wegen mehrerer stark blutender Platzwunden im Augenbereich Klitschkos abgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt hatte er auf allen drei Punktzetteln der Punktrichter vier der sechs Runden gewonnen.

2004: WBC-Weltmeister durch Sieg über Corrie Sanders

Wegen der unglücklichen Art der Niederlage blieb Klitschko allerdings weiterhin hoch in den Ranglisten platziert. Noch im Dezember desselben Jahres konnte er sich durch einen K.o.-Sieg über Kirk Johnson für einen weiteren Titelkampf der WBC qualifizieren. Nachdem der erwartete und vom WBC-Verband angesetzte Rückkampf gegen Lewis aufgrund des Rücktritts des amtierenden Weltmeisters nicht zustande kam, boxte Klitschko am 24. April 2004 in Los Angeles gegen den Südafrikaner Corrie Sanders, der im März 2003 Klitschkos Bruder Wladimir bei dessen WBO-Titelverteidigung überraschend geschlagen hatte, um den nunmehr vakanten Titel. Er gewann in einem mit hoher Intensität geführten Kampf durch technischen K.o. in der achten Runde. Vitali Klitschko zeigte sich in diesem Kampf, wie bereits im Kampf gegen Lewis, als kompletter Boxer auf der Höhe seines Könnens. Er verdiente sich durch seine spektakuläre Kampfesführung den Respekt der US-amerikanischen Boxszene sowie den Ruf als zu diesem Zeitpunkt bester Schwergewichtsweltmeister.

Ein anschließend angestrebtes prestigeträchtiges Duell mit Mike Tyson ließ sich nicht realisieren, da der gealterte Tyson in der Zwischenzeit überraschend gegen den Briten Danny Williams verlor. Klitschko verteidigte seinen Titel daraufhin am 11. Dezember 2004 gegen Williams durch technischen K.o. in der achten Runde. Es war der vorerst letzte Kampf in der Karriere des Ukrainers, was zu diesem Zeitpunkt noch nicht abzusehen war.

Zwangspause bis 2008

Nächster Gegner sollte der US-Amerikaner Hasim Rahman sein. Rahman hatte sich 2001 mit einem sensationellen K.o.-Sieg über Lennox Lewis einen Namen gemacht, war im direkten Rückkampf allerdings selbst schwer K.o. gegangen und hatte auch anschließend in einigen anderen Kämpfen seiner weiteren sportlichen Laufbahn enttäuscht. Klitschko musste diese Pflichtverteidigung mehrmals verletzungsbedingt verschieben. Am 30. April war ein Muskelfaserriss der Grund, am 18. Juni und am 23. Juli eine Rücken-OP und kurz vor dem 12. November dann ein Meniskusriss im rechten Knie. Neben dem Meniskusschaden wurde bei ihm zusätzlich noch ein Riss des Kreuzbandes im rechten Knie diagnostiziert. Da durch diese Verletzungen der Kampf erneut abgesagt werden musste, kündigte der WBC an, Klitschko den Titel abzuerkennen, falls er seiner Verpflichtung zur Titelverteidigung nicht innerhalb von sechzig Tagen nachkomme. Daraufhin entschied sich der damals 34-Jährige zum überraschenden Rücktritt. Am 9. November 2005 gab Klitschko offiziell das Ende seiner Profiboxkarriere bekannt. Er wurde daraufhin vom WBC zum so genannten „World Champion Emeritus“ ernannt, ein Status, der es ihm ermöglichte, bei einem Comeback sofort wieder um den WBC-Titel boxen zu dürfen.

Nachdem er ein derartiges Comeback lange ausgeschlossen hatte, wurde am 24. Januar 2007 seine Absicht zur Rückkehr in den Boxring publik. Er legte dem WBC einen Antrag auf einen Kampf gegen den aktuellen Weltmeister des Verbandes Oleg Maskajew vor. Der Kampf war zunächst für Juni 2007 in Moskau geplant, konnte aber nicht realisiert werden, da die Verhandlungen zwischen Klitschko, Maskajew und dessen Pflichtherausforderer Samuel Peter scheiterten und entschieden wurde, dass zunächst Peter gegen Maskajew antreten sollte. Der Gewinner dieses Duells sollte den WBC-Titel danach gegen Klitschko verteidigen. In der Zwischenzeit plante Vitali Klitschko für den 22. September 2007 einen Kampf in München gegen Jameel McCline, musste dieses Duell allerdings aufgrund eines Bandscheibenvorfalls, den er während der Vorbereitung in Kitzbühel erlitt, zwei Wochen vor dem Kampftermin absagen. Die erneute Trainingsverletzung erforderte eine Notoperation in Innsbruck mit anschließender sechswöchiger Rehabilitation. Er beschloss, danach keinen Aufbaukampf mehr zu bestreiten und gleich gegen den WBC-Weltmeister Samuel Peter anzutreten, der inzwischen Oleg Maskajew entthront hatte.

2008: Comeback und erneute WBC-Weltmeisterschaft

Vitali Klitschko trat am 11. Oktober 2008, drei Jahre und zehn Monate (1400 Tage) nach seinem vorläufigen Rücktritt, in der Berliner O₂ World gegen den Nigerianer Samuel Peter an. Er beherrschte den Kampf deutlich und nutzte dabei den Vorteil seiner wesentlich größeren Reichweite. Nachdem Peter alle acht vorangegangenen Runden klar verloren hatte und im Gesicht bereits schwer gezeichnet war, kam er zur neunten Runde nicht mehr aus seiner Ecke und gab den Kampf auf. Durch den Gewinn des WBC-Titels durch Vitali Klitschko gelang den Klitschko-Brüdern zudem ein boxhistorisches Novum, da erstmals zwei Brüder gleichzeitig Weltmeistertitel im Schwergewicht hielten. Zudem gelang es ihm als erst viertem Boxer nach Muhammad Ali, Evander Holyfield und Lennox Lewis, ein drittes Mal eine Weltmeisterschaft im Schwergewicht zu gewinnen.

Gemäß der Vereinbarung mit dem WBC-Verband, die ihm trotz der langen Inaktivität den Weltmeisterschaftskampf ermöglichte, musste Klitschko den Titel gegen den ehemaligen Cruisergewichtsweltmeister Juan Carlos Gómez verteidigen. Gómez, ein früherer Sparringspartner der Klitschkos, als sie gemeinsam beim Hamburger Universum-Boxstall unter Vertrag standen, erwarb sich das Recht auf den Titelkampf mit einem Sieg über Klitschkos Landsmann Wolodymyr Wirtschis. Im Dezember 2008 wurde zudem von der WBC angeordnet, dass der Gewinner des Kampfes zwischen Klitschko und Gómez seinen Titel innerhalb von 120 Tagen gegen den Ex-Weltmeister Oleg Maskajew verteidigen sollte, wogegen Klitschko allerdings beim internationalen Sportgerichtshof (CAS) Beschwerde einlegte. Die Pflichtverteidigung gegen den Exilkubaner Gómez fand am 21. März 2009 in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle statt. Klitschko gewann den Kampf durch technischen K.o. in der neunten Runde. Im Juni 2009 wurde von der CAS zugunsten Klitschkos geurteilt, so dass er nicht gegen Maskajew antreten musste und stattdessen seinen nächsten Gegner im Rahmen der Verbandsbestimmungen für eine freiwilligen Titelverteidigung selbst bestimmen konnte. Kurz nach dem Sieg gegen Gómez erklärte der World Boxing Council WBC den zu diesem Zeitpunkt 37-jährigen Ukrainer zum größten Knockouter aller Zeiten. „Die Quote von 36 K.o.s bei 37 Siegen (97,3 Prozent) hat noch nie ein Boxer in der Geschichte des Schwergewichts erreicht.“

Nachdem der ehemalige britische Cruisergewichtsweltmeister David Haye einen Kampf gegen Vitalis Bruder Wladimir Klitschko wegen einer umstrittenen Rückenverletzung abgesagt hatte, einigte man sich kurz darauf auf einen Kampf Vitali Klitschkos gegen Haye.[2] Der Kampf sollte am 12. September 2009 in der Commerzbank-Arena in Frankfurt stattfinden, aber auch dieser Kampf kam nicht zu stande, da Haye den Kampf wegen Meinungsverschiedenheiten bezüglich des Vertrages absagte.[3] Klitschkos nächster Gegner wurde stattdessen der in 27 Profikämpfen unbesiegte US-Amerikaner Chris Arreola. Der Kampf fand am 26. September 2009 im Staples Center in Los Angeles statt. Klitschko traf seinen Kontrahenten von Beginn an häufig, nutzte seine Reichweitenvorteile optimal und boxte den ganzen Kampf aus der Rückwärtsbewegung heraus. Arreola gelang es nicht, an Klitschkos starker Führhand vorbeizukommen, und wurde oft ausgekontert. Nach insgesamt 301 Treffern, die Klitschko platzieren konnte, siegte er nach Abbruch durch den Ringrichter in der Pause zur elften Runde vorzeitig.[4]

Vitali Klitschko gegen Albert Sosnowski in der Veltins-Arena Gelsenkirchen am 29. Mai 2010

In seiner dritten Verteidigung des WBC-Titels innerhalb eines Jahres trat Klitschko weniger als drei Monate nach seinen Sieg gegen Arreola am 12. Dezember 2009 in der Berner PostFinance-Arena gegen den US-Amerikaner Kevin Johnson an. Da sein Bruder Wladimir diesen ursprünglich für ihn geplanten Kampftermin (mit dem Sender RTL waren für das Jahr 2009 vier Kampfabende mit Beteiligung der Klitschkos vereinbart worden) wegen einer Schulterverletzung, die eine Operation erforderte, nicht wahrnehmen konnte, übernahm Vitali Klitschko den Termin und bestritt damit erstmals seit 1999 mehr als zwei Kämpfe in einem Kalenderjahr. Den Kampf gegen Johnson, der in der WBC-Rangliste auf Rang sechs platziert und in 23 Profikämpfen ungeschlagen war, gewann Klitschko einstimmig nach Punkten und dadurch erstmals seit 2000 nicht vorzeitig, da der weitgehend passiv und defensiv agierende Johnson durch Pendel- und Meidbewegungen nur wenige klare Treffer zuließ. Nach Ende der zwölf Runden werteten zwei der drei Punktrichter alle Runden zugunsten Vitali Klitschkos, während der dritte Punktrichter dem Herausforderer eine Runde gutschrieb. In diesem Kampf schlug Klitschko insgesamt 1013 mal, davon 749 Jabs, was laut Compubox einen Rekord im Schwergewicht darstellt.[5] Nachdem zu Beginn des Jahres 2010 langwierige Verhandlungen für einen Kampf gegen den ehemaligen WBA-Weltmeister Nikolai Walujew insbesondere an den hohen finanziellen Forderungen von Walujews Co-Promoter Don King scheiterten, wurde als nächster Gegner der in Großbritannien lebende, in Deutschland zuvor eher unbekannte Pole Albert Sosnowski verpflichtet. Sosnowski gewann im Dezember 2009 die Europameisterschaft im Schwergewicht. Das Duell zwischen Klitschko und Sosnowski, zu diesem Zeitpunkt die Nummer elf der WBC-Rangliste, fand am 29. Mai 2010 in der Arena auf Schalke in Gelsenkirchen statt, in der im Jahr zuvor Wladimir Klitschko gegen Ruslan Tschagajew kämpfte und gewann. Klitschko besiegte den Polen durch K.o. in der zehnten Runde.

Anschließend wurde die Verhandlungen mit Haye und Walujew wieder aufgenommen, doch es konnte erneut keine Einigung erzielt werden, so dass schließlich der ehemalige WBO-Weltmeister Shannon Briggs als nächster Gegner verpflichtet wurde. Beim WM-Kampf am 16. Oktober 2010 in der Hamburger O2 World besiegte Klitschko den US-Amerikaner in zwölf Runden einstimmig nach Punkten.

Der kubanische Boxer Odlanier Solís gewann am 17. Dezember 2010 in einem WM-Ausscheidungskampf das Herausforderungsrecht auf einen WBC-Weltmeisterschaftskampf gegen Vitali Klitschko. Dieser WM-Kampf fand am 19. März 2011 in Köln statt. Solís (in 17 Profi-Kämpfen ungeschlagen und Olympiasieger von 2004) verlor den Kampf gegen Klitschko durch Technischen KO in der ersten Runde. Laut Solís waren Risse im vorderen Kreuzband und äußeren Meniskus im rechten Knie für das Ende des Kampfes verantwortlich.[6]

Bereits im Januar 2011 war eine Vorvereinbarung zwischen dem Management der Klitschko-Brüder und dem des Polen Tomasz Adamek für einen möglichen Kampf im September 2011 getroffen worden, zunächst mit Präferenz für Wladimir Klitschko. Da sich Wladimir Klitschko allerdings im März nach langwierigen Verhandlungen zu einem Titelvereinigungskampf gegen den WBA-Titelträger David Haye verpflichtete, sollte Vitali Klitschko stattdessen gegen Adamek antreten. Als Termin und Veranstaltungsort wurden der 10. September 2011 und das für die Europameisterschaft 2012 errichtete Fußballstadion in Breslau ausgewählt. Nach überlegen geführtem Kampf gewann Klitschko durch Technischen KO in der 10. Runde.

Boxstil

Der schlagstarke Linksausleger Vitali Klitschko zählt zusammen mit seinem Bruder Wladimir zu den momentan stärksten Boxern im Schwergewicht. Sein Boxstil zeichnet sich durch einen linken Jab, welchen er sehr variantenreich einsetzen kann, und eine starke rechte Schlaghand aus.

Aufgrund seiner Körpergröße von 2,00 m und guten Reflexen kann er es sich erlauben, in einem Kampf nahezu ohne Deckungsarbeit zu agieren. Seine linke Führhand lässt er auf Hüfthöhe hängen, die rechte Schlaghand behält er etwa auf Brusthöhe. Aufgrund seiner tiefen Linken, die er variantenreich als Gerade, Kopf,- oder Aufwärtshaken von unten schlägt, kann er seine starke Führhand platzieren, ohne dass der Gegner diese sieht. Die rechte Hand schlägt er oft als Cross von seiner Schulterhöhe nach unten, aber auch als einfache Gerade oder Seitwärtshaken. Ein wichtiger Aspekt ist auch die psychische Wirkung: Klitschko steht ohne Deckung vor dem Gegner und trifft häufig, ohne selbst getroffen zu werden. Dieser unorthodoxe und für seine Gegner sehr unbequeme Kampfstil ermöglicht es ihm, seine Kontrahenten schnell zu zermürben.

Seine Defensivarbeit besteht lediglich aus kurzen Meidbewegungen mit dem Oberkörper nach hinten, gepaart mit Rollbewegungen der Schulter, um das Kinn zu schützen, und einer Beinarbeit, mit der er im Rückwärtsgang zur Seite ausweicht und dadurch nicht in die Ringseile gedrückt wird. Anders als sein Bruder ist er nicht immer auf die Distanz zum Gegner angewiesen, sondern kann auch in der Halbdistanz mit schnellen Händen agieren. Mit diesem Stil schaffte es der dreifache Schwergewichtsweltmeister, 40 seiner 43 gewonnenen Kämpfe vorzeitig zu beenden, meistens durch einen Technischen Knockout (Stand: September 2011). Er ist dafür bekannt, in gefährlichen Situationen starke Nerven zu zeigen und gilt als Boxer, der bereit ist, in einem Kampf an seine Grenzen zu gehen. Es werden ihm sehr gute Nehmerfähigkeiten zugesprochen, aber auch eine sehr hohe Verletzungsanfälligkeit.

Liste der Profikämpfe

Jahr Lfd.Nr. Tag Ort Gegner/Kampfziel Ergebnis für Klitschko
1996 1. 16. November Sporthalle Hamburg, Hamburg, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tony Bradham Sieg/KO 2. Runde
2. 30. November Arena Nova, Wiener Neustadt, Österreich SlowakeiSlowakei František Sumina Sieg/TKO 1. Runde
3. 21. Dezember Zoo-Gesellschaftshaus, Frankfurt, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Brian Sargent Sieg/TKO 2. Runde
1997 4. 25. Januar Maritim Hotel, Stuttgart, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mike Acklie Sieg/KO 1. Runde
5. 22. Februar Sporthalle Hamburg, Hamburg, Deutschland KanadaKanada Troy Roberts Sieg/KO 2. Runde
6. 8. März Sartory Säle, Köln, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Calvin Jones Sieg/KO 1. Runde
7. 12. April Eurogress, Aachen, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Derrick Roddy Sieg/TKO 2. Runde
8. 10. Mai Ballsporthalle, Frankfurt am Main, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Cleveland Woods Sieg/KO 2. Runde
9. 14. Juni Saaltheater Geulen, Aachen, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jimmy Haynes Sieg/KO 2. Runde
10. 4. Oktober Stadionsporthalle, Hannover, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Will Hinton Sieg/KO 2. Runde
11. 8. November Ballsporthalle, Frankfurt am Main, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Gilberto Williamson Sieg/KO 6. Runde
12. 29. November Rheinstrandhalle, Karlsruhe, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Herman Delgado Sieg/TKO 3. Runde
13. 20. Dezember Oberrheinhalle, Offenburg, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Anthony Willis Sieg/KO 5. Runde
1998 14. 17. Januar Sport- und Erholungszentrum, Berlin, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Marcus Rhode Sieg/TKO 2. Runde
15. 30. Januar Berdux Filmstudios, München, Deutschland BulgarienBulgarien Alben Belinski Sieg/KO 2. Runde
16. 7. März Sartory Säle, Köln, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Louis Monaco Sieg/KO 3. Runde
17. 20. März Ballsporthalle, Frankfurt am Main, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Levi Billups Sieg/KO 2. Runde
18. 18. April Eurogress, Aachen, Deutschland Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Julius Francis Sieg/TKO 2. Runde
19. 2. Mai Hansehalle, Lübeck, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dicky Ryan Sieg/TKO 5. Runde
20. 5. Juni Sporthalle Hamburg, Hamburg, Deutschland KubaKuba José Ribalta Sieg/TKO 2. Runde
21. 11. August Miccosukee Indian Gaming, Miami, USA JamaikaJamaika Ricardo Kennedy Sieg/TKO 1. Runde
22. 24. Oktober Sporthalle Hamburg, Hamburg, Deutschland DeutschlandDeutschland Mario Schießer
vakante Europameisterschaft
Sieg/TKO 2. Runde
23. 5. Dezember Sportpalast, Kiew, Ukraine ItalienItalien Francesco Spinelli
EM-Titelverteidigung
Sieg/TKO 1. Runde
1999 24. 20. Februar Sporthalle Hamburg, Hamburg, Deutschland FrankreichFrankreich Ismael Youla
EM-Titelverteidigung
Sieg/TKO 2. Runde
25. 26. Juni London Arena, London, Großbritannien NigeriaNigeria Herbie Hide
WBO-Weltmeisterschaft
Sieg/KO 2. Runde
26. 9. Oktober Arena Oberhausen, Oberhausen, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ed Mahone
WBO-Titelverteidigung
Sieg/TKO 3. Runde
27. 11. Dezember Sporthalle Hamburg, Hamburg, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Obed Sullivan
WBO-Titelverteidigung
Sieg/TKO 9. Runde
2000 28. 1. April Estrel Convention Center, Berlin, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Chris Byrd
WBO-Titelverteidigung
Niederlage/Aufgabe 9. Runde
29. 25. November Preussag-Arena, Hannover, Deutschland DeutschlandDeutschland Timo Hoffmann
vakante Europameisterschaft
Punktsieg/12. Runde
2001 30. 27. Januar Rudi-Sedlmayer-Halle, München, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Orlin Norris Sieg/KO 1. Runde
31. 8. Dezember Arena Oberhausen, Oberhausen, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ross Puritty Sieg/TKO 11. Runde
2002 32. 8. Februar Volkswagen Halle, Braunschweig, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vaughn Bean Sieg/TKO 11. Runde
33. 23. November Westfalenhalle, Dortmund, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Larry Donald Sieg/TKO 10. Runde
2003 34. 21. Juni Staples Center, Los Angeles, USA Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lennox Lewis
WBC-Weltmeisterschaft
Niederlage/TKO 6. Runde
35. 6. Dezember Madison Square Garden, New York, USA KanadaKanada Kirk Johnson Sieg/TKO 2. Runde
2004 36. 24. April Staples Center, Los Angeles, USA SudafrikaSüdafrika Corrie Sanders
vakante WBC-Weltmeisterschaft
Sieg/TKO 8. Runde
37. 11. Dezember Mandalay Bay Hotel, Las Vegas, USA Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Danny Williams
WBC-Titelverteidigung
Sieg/TKO 8. Runde
2008 38. 11. Oktober O2 World, Berlin, Deutschland NigeriaNigeria Samuel Peter
WBC-Weltmeisterschaft
Sieg/Aufgabe 8. Runde
2009 39. 21. März Hanns-Martin-Schleyer-Halle, Stuttgart, Deutschland KubaKuba Juan Carlos Gómez
WBC-Titelverteidigung
Sieg/TKO 9. Runde
40. 26. September Staples Center, Los Angeles, USA Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Chris Arreola
WBC-Titelverteidigung
Sieg/TKO 10. Runde
41. 12. Dezember PostFinance-Arena, Bern, Schweiz Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Kevin Johnson
WBC-Titelverteidigung
Punktsieg/12. Runde
2010 42. 29. Mai Veltins-Arena, Gelsenkirchen, Deutschland PolenPolen Albert Sosnowski
WBC-Titelverteidigung
Sieg/KO 10. Runde
43. 16. Oktober O2 World, Hamburg, Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Shannon Briggs
WBC-Titelverteidigung
Punktsieg/ 12. Runde
2011 44. 19. März Lanxess-Arena, Köln, Deutschland KubaKuba Odlanier Solís
WBC-Titelverteidigung
Sieg/TKO 1. Runde
45. 10. September Stadion Miejski, Breslau, Polen PolenPolen Tomasz Adamek
WBC-Titelverteidigung
Sieg/TKO 10. Runde

Daten

Aktive Zeit (Profi): 1996–2005, seit 2008
Trainer: Fritz Sdunek
Manager: Bernd Bönte
Alias: Dr. Eisenfaust
Gewicht (Ø): 110 kg
Größe: 2,00 Meter
Brustkorbumfang: 1,18 Meter
Oberarmumfang: 43,5 cm
Unterarm: 43 cm
Faust: 30 cm

Erfolge als Amateur

  • 195 Siege - 5 Niederlagen
  • 1995: Vize-Weltmeister im Superschwergewicht (Berlin, Deutschland)
  • 1995: Militär-Weltmeister im Superschwergewicht (Ariccia, Italien)

Erfolge als Profi

  • 43 Siege - 2 Niederlagen
  • 26. Juni 1999: WBO-Weltmeister im Schwergewicht (2 Titelverteidigungen)
  • 24. April 2004: WBC-Weltmeister im Schwergewicht (bisher 9 Titelverteidigungen)

Regionale Titel

  • 2. Mai 1998: WBO Interkontinentaler Meister im Schwergewicht
  • 24. Oktober 1998: EBU-Europameister im Schwergewicht (2 Titelverteidigungen)
  • 25. November 2000: EBU-Europameister im Schwergewicht
  • 27. Januar 2001: WBA Interkontinentaler Meister im Schwergewicht (3 Titelverteidigungen)

Politik

Die Klitschko-Brüder engagierten sich für die Demokratiebewegung (Orange Revolution) in der Ukraine. Am 26. März 2006 trat Vitali Klitschko erstmals bei der Wahl zum Bürgermeister der Stadt Kiew an und kandidierte für das ukrainische Parlament. Bei der Bürgermeisterwahl erzielte er 29 % der Stimmen und verlor damit gegen Leonid Tschernowezkyj, für den 34 % stimmten. Der Amtsinhaber Olexander Omeltschenko erreichte nur 20 %. Klitschko errang dadurch ein Abgeordnetenmandat für den Stadtrat der ukrainischen Hauptstadt.

Im März 2008 wurden vorzeitige Neuwahlen zum Bürgermeisteramt und dem Stadtparlament angesetzt, bei denen Vitali Klitschko erneut, u. a. gegen den jetzigen Amtsinhaber Tschernowezkyj und Olexandr Turtschynow, antrat. Der Urnengang fand am 25. Mai statt. Wie bereits bei den vorherigen Bürgermeisterwahlen war Klitschko dabei Spitzenkandidat des nach ihm benannten Wahlbündnisses Blok Witalij Klytschko.[7] Bei der Wahl wurde Amtsinhaber Tschernowezkyj bestätigt, Klitschko kam nach Olexandr Turtschynow auf den dritten Platz.[8][9]

Im April 2010 wurde Vitali Klitschko zum Vorsitzenden der neu gegründeten Partei „Ukrajinskij demokratitschnij aljans sa reformy“ UDAR (Ukrainische demokratische Allianz für Reformen) UDAR (ukr./rus. für Schlag) gewählt.[10]

Sonstiges

Vitali Klitschko und Wladimir Kramnik, Dortmund 2002

Seit 1996 engagieren sich Vitali Klitschko und sein Bruder Wladimir neben dem Sport für mehr soziale Gerechtigkeit. Sie haben einen Fonds für sozial benachteiligte Kinder gegründet und starteten in Marokko und Brasilien Hilfsprojekte. Sie unterstützen Schulungs- und Bildungsaktivitäten für Kinder in Afrika, Asien und Südamerika. Für ihren Einsatz wurden sie von der UNESCO als „Heroes for Kids“ ausgezeichnet, als Vorbilder für Fairness, sportlichen Erfolg und Bildung.

Bei den Dortmunder Schachtagen spielte er am 20. Juli 2002 eine Blitzpartie gegen Schachweltmeister Wladimir Kramnik, die remis endete (Zeitvorgabe 1 [Kramnik] zu 5 Minuten [Klitschko]). Umringt war der Showkampf von einer Menge von Pressefotografen. Vitali Klitschko hätte lieber einen Boxkampf ausgetragen.[11]

Im Disney-Film Die Kühe sind los liehen er und sein Bruder Wladimir 2004 den Jungbullen Boris und Noris ihre Stimmen.

Die Klitschko-Brüder betreiben seit Oktober 2007 eine eigene Vermarktungsagentur „Klitschko Management Group GmbH“ (KMG) mit Sitz in Hamburg-Ottensen. Geschäftsführer der Agentur ist der langjährige Klitschko-Manager Bernd Bönte.[12]

Film

Vitali Klitschko ist zusammen mit seinem Bruder Wladimir Protagonist eines Kinofilms, Klitschko, der am 16. Juni 2011 im Majestic Filmverleih in die deutschen Kinos kam. Regisseur Sebastian Dehnhardt begleitete in seinem Kinodebüt die Klitschkos über einen Zeitraum von zwei Jahren in Deutschland, in der Ukraine, in USA, in Kasachstan, in Kanada, in Österreich und in der Schweiz. Seine Weltpremiere feierte der Film auf dem Tribeca Film Festival von Schauspieler Robert De Niro.

Hannes Stein schrieb in Die Welt: Klitschko ist Sebastian Dehnhardts erster Film fürs Kino. Und er ist ziemlich großartig. (...) Am besten versteht man, worum es in Klitschko geht, wenn man sich klarmacht, wovon der Film überhaupt nicht und auf gar keinen Fall handelt. Es geht also nicht um die alte Geschichte der Rivalität zwischen zwei Brüdern, die uns seit Kain und Abel beschäftigt. Es geht um das glatte Gegenteil: um die Liebe zwischen zwei Brüdern, die einander ganz buchstäblich raushauen, einander durch Niederlagen und Zusammenbrüche beistehen und durch eine seltsame Mischung von Brüderlichkeit und zähem Beharren zu Weltmeistern werden. (...) Man muss den Boxsport nicht lieben, um diesen Film zu genießen, der beinahe zwei Stunden dauert und doch kurzweilig bleibt. Tatsächlich gibt es schön widerliche Szenen mit blutig aufgeplatzten Brauen und Menschengesichtern, die, von eisenharten Fäusten traktiert, in Zeitlupe zu einer wabernden Masse verkommen. Was einem beim Betrachten solcher Bilder klar wird: Aus amerikanischer Sicht ergibt die Geschichte der Gebrüder Klitschko eigentlich keinen Sinn. In Amerika werden Leute zu Boxern, die keine andere Wahl haben. Was haben Vitali und Wladimir Klitschko in diesem Hau-Drauf-Metier zu suchen, zwei blitzgescheite Burschen, die vier Sprachen sprechen und auch Universitätskarrieren anstreben könnten? Diese Sache, das Boxen, scheint ihnen wohl Spaß zu machen. Und sie betreiben es mehr wie einen Denksport, nicht als dummen Körperkult. Zu den Leitmotiven des Films gehört ein Schachspiel, vor dem Vitali und Wladimir Klitschko mit tiefen Grüblerfalten auf der Stirn hocken. (...) Als der Film jetzt in Manhattan uraufgeführt wurde, sagte Vitali Klitschko in sympathisch ungelenkem Englisch, dieser Film handle gar nicht von ihm und seinem Bruder. Er handle auch nicht vom Boxen. „Dies ist ein Film über das Leben.“ So komisch es klingen mag, das ist die reine Wahrheit. [13]

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. http://www.klitschko.com/vitali_klitschko.php
  2. Haye bittet um Verlegung von Kampftermin zeitong.de, 4. Juni 2009
  3. Hintergründe zur Kampfabsage Vitali Klitschko gegen David Haye klitschko.com, 24. Juli 2009
  4. Klitschko zermürbt Arreola und bleibt WBC-Weltmeister sport.rtl.de, 27. September 2009
  5. Compuboxstatistik Klitschko - Johnson compuboxonline.com, 14. Dezember 2009
  6. http://sport.orf.at/stories/2048579/
  7. NEWSru.ua: Кличко заявил, что выборы выиграет либо он, либо Черновецкий - третьего не дано
  8. NEWSru.ua: По данным экзит-пола, на выборах побеждает Леонид Черновецкий с 32 % и блок его имени – 25,7 %
  9. dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH: Ex-Boxweltmeister Klitschko scheitert bei Bürgermeisterwahl in Kiew, 25. Mai 2008
  10. Spiegel-Online: Vitali Klitschko zum Parteichef gewählt, 25. April 2010
  11. Dortmunder Sparkassen Chess-Meeting 2002, 20. Juli 2002
  12. Homepage der Klitschko Management Group GmbH
  13. Welt.de: [1], abgerufen am 1. Mai 2011

Weblinks

 Commons: Vitali Klitschko – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Vorgänger Amt Nachfolger
Herbie Hide Boxweltmeister im Schwergewicht (WBO)
26. Juni 1999 – 1. April 2000
Chris Byrd
Lennox Lewis Boxweltmeister im Schwergewicht (WBC)
24. April 2004 – 9. November 2005
Hasim Rahman
Samuel Peter Boxweltmeister im Schwergewicht (WBC)
seit 11. Oktober 2008

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