Visier (Helm)

Visier (Helm)
Spätmittelalterliche Schaller mit Klappvisier

Visier (auch: Helmsturz) bezeichnet den beweglichen Teil eines Helmes, der zum Schutz des Gesichtes und der Augen dient. Visiere waren unter anderem seit dem 14. Jahrhundert ein Bestandteil der Ritterrüstungen. Auch moderne Helme verfügen über Visiere, etwa zum Schutz im Straßenverkehr, in der Luft- und Raumfahrt oder zum Arbeitsschutz.

Geschichte

Visiere sollen zugleich bestmöglichen Schutz vor Verletzungen durch Hiebwaffen und möglichst uneingeschränkte Sicht ermöglichen. Die aus Metall gefertigten mittelalterlichen Visiere mussten daher zwischen beiden Anforderungen immer einen Kompromiss finden, was die Größe der Öffnungen im Visier betrifft. Oft war das Blickfeld eines Ritters auf einen schmalen Schlitz im Visier beschränkt, mehrere kleine Luftlöcher im unteren Bereich erleichterten die Atmung. Klappvisiere ermöglichten, dass das Visier nur im Nahkampf geschlossen werden musste und sonst offen getragen werden konnte, um ungehinderte Atmung und Sicht zu erlauben.

Heute

Visier am Helm eines Forstarbeiters.

Heutige Visiere werden aus Plexi- oder Panzerglas gefertigt. Solche Visiere werden z. B. an Helmen von Spezialeinsatzkräften zur Bekämpfung von Unruhen eingesetzt.

In der Forstwirtschaft bestehen Schutzvisiere oft aus feinmaschigen Gittern, die wie ein stabiles Netz vor den Helm gezogen werden, um Schutz gegen Sägemehl, Splitter oder Astteile zu gewähren.

In Rettungsdienst, Katastrophenschutz und bei der Feuerwehr finden heutzutage meist Schutzhelme aus Hartkunststoff mit transparenten Visieren Verwendung. Diese Helme werden als Teil der persönlichen Schutzausrüstung betrachtet.


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  • Helm [1] — Helm (hierzu Tafel »Helme«), Ausrüstungsstück zum Kopfschutz, bereits bei Ägyptern und Assyrern in Gebrauch und ursprünglich aus starkem Zeug und Leder, dann aus Metall gefertigt. Die ältesten aufgefundenen Metallhelme sind assyrische aus dem 8.… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Visīer — (ital. visiera, franz. visière, v. lat. videre, »sehen«), bei den Ritterhelmen die zum Schutz des Gesichts dienende Vorrichtung (Helmgitter, Helmsturz) mit Visierschlitzen, die entweder unbeweglich mit dem Helm verbunden war oder auf und ab… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Visier — (lat.), das bewegliche, das Gesicht deckende Gitterwerk am Helm; bei Feuerwaffen der hintere, dem Auge des Zielenden (Richtenden) zunächst befindliche Teil der Visiereinrichtung oder Zielvorrichtung mit scharfem Einschnitt im obern Teil (Kimme);… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Helm — Helm, eine seit den ältesten Zeiten gebräuchliche Kopfbedeckung für Krieger [Tafel: Kriegswesen I] von Leder oder Metall, im Mittelalter ein Hauptstück der Bewaffnung, bes. zum ritterlichen Lanzenkampf, dabei deckte der Helmkragen (Halskragen)… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Helm (Militär) — Der Ausdruck Helm bezeichnet eine stabile schützende Kopfbedeckung gegen mechanische Einwirkungen. Ursprünglich nur im militärischen Bereich genutzt, leistet heutzutage der Helm auch im zivilen Bereich einen Beitrag zum Schutz vor (Kopf… …   Deutsch Wikipedia

  • Helm — Krieger mit Helm (1645) Sportlerin mit …   Deutsch Wikipedia

  • Helm — Schutzhelm; Sturzhelm * * * Helm [hɛlm], der; [e]s, e: harte Kopfbedeckung, die vor allem vor durch Schläge oder Stöße entstehenden Verletzungen schützt: Motorradfahrer, Bauarbeiter und Bergleute tragen bei ihrer Tätigkeit Helme. Zus.:… …   Universal-Lexikon

  • Helm-Visier, das — Das Hêlm Visīer, des es, plur. die e, das Visier eines Helmes, d.i. derjenige Theil, welcher das Gesicht bedecket, und die Gestalt eines Gitters hat, S. Helmfenster und Visier …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Visier — Mit offenem Visier kämpfen: offen, anständig kämpfen, eigentlich: ohne das das Gesicht abschirmende Helmgitter; in übertragenem Sinne seit Herder belegt; Das Visier lüften: sich zu erkennen geben, z.B. bei Ludwig Börne bezeugt. Beide Wendungen… …   Das Wörterbuch der Idiome

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