Viriathus

Viriathus
Viriathus-Statue bei Viseu, Portugal

Viriathus (* um 180 v. Chr.; † 139 v. Chr.; portugiesisch und spanisch Viriato) war ein bedeutender Anführer des keltiberischen Stammes der Lusitaner. Unter seiner Führung leisteten die Lusitanier Widerstand gegen die Expansion des Römischen Reichs nach Westspanien, wo die römische Provinz Lusitanien errichtet werden sollte. Unter seiner Führung errangen die Lusitanier zwischen 147 v. Chr und 139 v. Chr mehrere Siege über die Römer. Viriathus starb bei einem Attentat aus den eigenen Reihen.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie

Der Name Viriathus lässt sich aus verschiedenen Wurzeln herleiten.[1] Er besteht aus den zwei Elementen Viri und Athus.

Viri bedeutet:

Die Celtoiberische Elite nannte sich selbst uiros uerams zu deutsch der höchste Mann, in Latein summus vir[4]

Der Historiker Adolf Schulten nimmt an, dass der Name Viriathus aus der keltischen Sprache stammt. [5]

Zeitgeschichtlicher Hintergrund

Nach dem Zweiten Punischen Krieg hatten sich die Römer auf der iberischen Halbinsel festgesetzt, dort 197 v. Chr. zwei Provinzen eingerichtet und das Land dem Römischen Reich einverleibt.

Dagegen gab es von Anfang an Widerstand der dort lebenden keltiberischen Stämme. Ein erster Aufstand (Keltiberischer Krieg, 197–179 v. Chr.) schlug fehl. 154 v. Chr. begann dann ein neuer großer Aufstand, der sogenannte Spanische Krieg. Im Rahmen dieses Aufstandes erhob sich auch der Stamm der Lusitaner. 150 v. Chr. täuschte der römische Praetor Servius Sulpicius Galba die Führer der Lusitaner und richtete ein Massaker an deren Stamm an, dem die Mehrzahl seiner Mitglieder zum Opfer fiel.

Leben

Der um 180 v. Chr. geborene Viriathus war einer der wenigen, die dieses Gemetzel überlebten. Er wurde daraufhin zum unbestrittenen Anführer der Lusitaner. Seine Armee konnte 147 v. Chr. die Römer besiegen und eroberte noch im selben Jahr das Baetistal. Bis 146 v. Chr. kontrollierte er weite Teile der Provinz Hispania ulterior, musste aber bereits zwei Jahre später das Baetistal wieder aufgeben. Nach einer verheerenden Niederlage des römischen Prokonsuls Quintus Fabius Maximus Aemilianus im Jahr 140 v. Chr. mussten die Römer Viriathus als unabhängigen Herrscher anerkennen. Ihm wurde sogar der Ehrentitel eines Freundes des römischen Volkes zuerkannt.

Bereits 139 v. Chr. brach aber der neue römische Befehlshaber Quintus Servilius Caepio den ausgehandelten Frieden. Die von Viriathus zu Caepio gesandten Boten wurden von diesem bestochen und ermordeten Viriathus. Nach seinem Tode brach der Aufstand der Keltiberer rasch zusammen.

Literatur

Weblinks

 Commons: Viriato – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. [1] Armando Silva, O nome de Viriato
  2. Douglas Hyde, The Glories of Ireland, Irish Language and Letters.
  3. Celtic Elements in Northwestern Spain in Pre-Roman times.
  4. [2]
  5. The greatness and decline of the Celts. Hubert, Henry

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Viriathus — (known as Viriato in Portuguese and Spanish) (? 139 BC) was the most important leader of the Lusitanian people that resisted Roman expansion into the regions of Western Iberia (as the Romans would call it), where the Roman province of Lusitania… …   Wikipedia

  • Viriathus —   [v ], Viriatus, Führer der Lusitanier im Kampf um die Unabhängigkeit von Rom, * etwa 190 v. Chr., ✝ 139 v. Chr.; eroberte 147 v. Chr. das Tal des Baetis (heute Guadalquivir), 146 die gesamte Süd Provinz (Hispania ulterior) der Iberischen… …   Universal-Lexikon

  • Viriathus — Viriathus, Lusitanier, war erst Hirt, dann seit 150 v. Chr. Anführer seiner Landsleute in den Kriegen gegen die Römer u. focht gegen die jedes Jahr gegen ihn geschickten römischen Feldherrn mit solchem Glück, daß endlich 142 v. Chr. die Römer… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Viriathus — Viriathus, lusitan. Hirt und Jäger, führte den Krieg gegen die Römer zuerst als Bandenchef, dann als Heerführer seiner Landsleute 14 Jahre lang mit solchem Glücke, daß ihn der Proconsul Servilius Cäpio 140 v. Chr. nur durch Meuchelmord zu… …   Herders Conversations-Lexikon

  • ВИРИАТ (Viriathus) — (? 139 до н. э.) пастух из племени лузитан, предводитель в 147 139 антиримского восстания 154 133 в Испании; убит приближенными, подкупленными Римом …   Большой Энциклопедический словарь

  • Viriatus — Viriathus Statue bei Viseu, Portugal Viriathus (* um 180 v. Chr.; † 139 v. Chr.; portugiesisch Viriato) war der Anführer eines bedeutenden Aufstandes des keltiberischen Stammes der Lusitaner gegen die Römer. Er galt als meisterhafter… …   Deutsch Wikipedia

  • Вириат — (Viriathus)         (умер 139 до н. э.), пастух из племени лузитан (См. Лузитаны); возглавлял в 147 139 восстание 154 133 лузитан против Рима. Убит своими приближёнными, подкупленными Римом …   Большая советская энциклопедия

  • Вириат — (Viriathus) лузитанский герой, был в молодости пастухом, затем принял участие в борьбе с римлянами. В 151 г. до Р. Х. римский претор Сервий Сульпиций Гальба был разбит при Конисторгисе (в Алентехо) и завел мирные переговоры, во время которых… …   Энциклопедический словарь Ф.А. Брокгауза и И.А. Ефрона

  • ВИРИАТ — (Viriathus, Viriatus) вождь племени лузитан (антич. Испания), пастух. В 147 139 до н. э. возглавлял восстание против римлян. Искусно применяя тактику партиз. борьбы, неоднократно наносил поражение рим. легионам. В 141 признан римлянами царем.… …   Советская историческая энциклопедия

  • ВИРИАТ —    • Viriāthus (Viriatus),          лузитанец, бывший пастух, собрал вокруг себя толпу разбойников, отличался такой телесной силой и умом, что стал предводителем своих соплеменников, которых в 150 140 гг. до Р. X. водил против римлян. Он побеждал …   Реальный словарь классических древностей

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”