Virgil Sahleanu

Virgil Sahleanu

Virgil Săhleanu (* 9. Januar 1946 in Cacica; † 7. September 2000) war ein rumänischer Metallarbeiter und Gewerkschaftsaktivist der Confederatia Naţională Sindicală – Cartel Alfa (CNS-Cartel Alfa) in der nordrumänischen Stadt Iaşi. Am 7. September 2000 wurde er ermordet.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

Virgil Săhleanu wurde am 9. Januar 1946 in Cacica, Bezirk Iaşi geboren. Er war Mitglied des Exekutivbüros der Gewerkschaft CNS-Cartel Alfa in Iaşi, verheiratet und Vater von drei Kindern.

Hintergrund des Mordes

Săhleanu war ein entschiedener Gegner der von der Firmenleitung angestrebten Privatisierung des Stahlfabrik Tepro Istat in Iaşi. Seit 1999 führte er mit Unterstützung der Kollegen Verhandlungen mit der Firmenleitung, um die 1200 Arbeitsplätze zu erhalten. Der Widerstand gegen die Privatisierung erfolgte auf betrieblicher, öffentlicher und juristischer Ebene. Auch vor dem Europäischen Gerichtshof in Straßburg wurde darüber verhandelt. Die Firma Tepro Istat sollte in die Aktiengesellschaft SC TEPRO SA umgewandelt werden. Kaufinteressent war der tschechische Konzern Železárny Veselí a.s.

Der Mord

Nach dem es wiederholt zu Großdemonstrationen gegen die Privatisierung und die damit verbundene drohende Erwerbslosigkeit kommt, wird Virgil Săhleanu von Ioan Tofan und Claudiu Bahna am 7. September 2000 vor seiner Wohnung niedergestochen. Auftraggeber der Tat waren der ehemalige Direktor von Tepro Victor Bălan und der Chef des Sicherheitsdienstes paza Protect Vaslui, Cătălin Ciubotaru.

Verurteilungen

Für ihre Beteiligung am Mord wurden im Juni 2005 verurteilt:

  • als Täter: Ioan Tofan und Claudiu Bahna zu je 23 Jahren Haft
  • als Auftraggeber: Victor Bălan zu 15 Jahren Haft
  • als Auftraggeber: Cătălin Ciubotaru zu 17 Jahren Haft
  • als Mittäter: Valentin Blanita und Gelu Alexandru Spuma (Beschäftigte bei Paza Protect Vaslui) zu je 5 Jahren Haft
  • als Hintermann der Auftraggeber: František Příplata, der Investor aus Tschechien zu 8 Jahren Haft. Ihm gelang vor seinem Strafantritt zum 1. September 2005 bereits Ende Juli die Flucht in sein Heimatland.

Die Betriebsgewerkschaft von Tepro Istat in Iaşi trägt heute den Namen Virgil Săhleanu.

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