Videoportal

Videoportal

Ein Videoportal ist eine Website, die Videos zur Ansicht im Internet via Streaming und/oder zum Herunterladen bereitstellt. Man spricht bei dieser Methode auch von Video-on-Demand, da die Inhalte jederzeit individuell abrufbar („bottom-up“) sind und nicht zu einem festen Zeitpunkt gesendet werden („top-down“). Derartige Webseiten sind Mitte der 2000er populär geworden und gehören heute zu den meistbesuchten Websites.

Inhaltsverzeichnis

Inhalte

Da Preise von Camcordern mit fortschreitender Technik zurückgegangen sind, besitzen heute viele Privatpersonen digitale Geräte zur Videoaufzeichnung. Auch Digitalkameras und Mobiltelefone haben zunehmend Kameras eingebaut, die eine Aufzeichnung kurzer Filme ermöglichen. Videoportale sind unter anderem eine Plattform für diese Kurzfilme. Da die Inhalte hauptsächlich von den Benutzern dieser Portale kommen, spricht man auch von User Generated Content.[1]

Neben den selbst produzierten Inhalten werden allerdings auch viele teils urheberrechtlich geschützte Videos Dritter hochgeladen, so etwa Musikvideos oder Fernsehserien.[2]

Viele Videoportale haben eine maximale Dateigröße und Länge für hochgeladene Videos[3], dies führt zu einer Verminderung der Videoqualität. Die maximale Länge von Videos kann durch Aufteilung in mehrere Einzelfilme teilweise umgangen werden.

Neben Videoportalen, bei denen die Nutzer selber Inhalte auf die Server des Betreibers laden, gibt es mittlerweile auch einige (regionale) Videoportale, bei denen die Betreiber ein Programm vorgeben. Die Nutzer können Einfluss auf das Programm nehmen, indem sie Vorschläge machen, worüber der Betreiber Reportagen erstellen soll bzw. zu welchen Veranstaltungen die Betreiber ein Kamerateam senden sollen.

Technik

Die Anforderung, eine Vielzahl von Videofilmen ohne nennenswerte Verzögerung einer Vielzahl von Nutzern zur Verfügung zu stellen, lässt sich mit klassischen digitalen Videoformaten nicht erfüllen. Daher begrenzen die Portale i.a. die Auflösung von Videos auf VGA (640×480) und nutzen zudem Client-Software wie Flash, um die Pufferung und das Abspielen von Bewegtbildern via Streaming zu steuern – damit kann das Abspielen eines Videos schon nach wenigen Sekunden beginnen, ggf. deutlich bevor der komplette Film heruntergeladen ist. Voraussetzung ist die Installation des entsprechenden Abspielprogramms als Plugin im Browser. Auf Seiten der Anbieter ist wiederum entsprechende Server-Kapazität, spezielle Software sowie hohe Bandbreite der Internet-Anbindung die Voraussetzung, Streaming-Video für breite Nutzergruppen anzubieten.

Lizenzfragen

Für die Betreiber von Videoportalen stellt die Verbreitung rechtlich bedenklicher Inhalte ein Problem dar. So kündigte Viacom eine Schadensersatzklage aufgrund von Urheberrechtsverletzungen gegen Google um eine Milliarde US-Dollar an.[4] Technisch gesehen gibt es keine Möglichkeit, zu verhindern, dass auch rechtsextreme, pornographische oder Gewalt beinhaltende Videos von Benutzern hochgeladen werden können, diese verstoßen aber meistens gegen die Nutzungsordnung und werden bei Beschwerden entfernt.[5][6]

Anbieter

Die Anbieter von Video-Webportal unterscheiden sich in Darbietung, Inhalten und Nutzerkreis. Einige haben Alleinstellungsmerkmale.

Wikimedia Commons

Das einzige Medienportal, das ausschließlich freie Bilder, Audios und Videos akzeptiert, ist Wikimedia Commons; dabei liegt die Hauptgewichtung derzeit auf Bildern. Videos, Audiodateien und andere Dokumente werden auch akzeptiert, sind aber momentan in der Unterzahl. Der kostenlose Dienst betreibt umfangreiche Bemühungen, um unfreie Inhalte zu entfernen und so das Verletzen von Urheberrechten weitestgehend zu vermeiden. Inhaltlich beschränkt sich der Dienst auf Inhalte mit edukativem, informierendem oder illustrierendem Charakter, da er primär als Begleitprojet und Mediendatenbank zu den verschiedenen Wikimedia-Wikis konzipiert ist.[7] Dateien des Dienstes können aber auch direkt von Drittseite eingebunden werden oder auf die eigene Internetpräsenz hochgeladen und selbst gehostet werden, sofern die Lizenzbedingungen eingehalten werden.[8]

Weitere Dienste

Zu den bekannten proprietären Portalen zählen YouTube, MyVideo, Clipfish, sevenload, vimeo, Youku, Dailymotion und blip.tv.

Videoportal-Geschichte

Das erste Web-Video-Portal (Stand 2011) war laut Beet Media LLC shareyourworld.com. Wie bei modernen Diensten bot es bereits den Usern die Möglichkeit Video-Clips in verschiedenen Formaten ins Portal zu laden. Es wurde 1997 von Chase Norlin gegründet und war bis 2001 online bevor es aus Kosten- und Bandbreitengründen geschlossen werden musste.[9]

Quellen

  1. „Neue Konkurrenz durch User Generated Content“
  2. YouTube löscht fast 30.000 Videos nach Beschwerden von Rechteinhabern auf heise online
  3. Beispiele: YouTube, MyVideo. Eine Auflistung der maximalen Dateigröße aller Videoportale gibt es in der englischsprachigen Wikipedia unter en:Comparison_of_video_services
  4. Bericht bei Wikinews (Englisch)
  5. „Google will rechtsextreme Inhalte auf Youtube schneller löschen“ auf heise online
  6. Nutzungsbedingungen bei YouTube (Englisch)
  7. http://commons.wikimedia.org/wiki/Commons:Projektrahmen
  8. http://wikimediafoundation.org/wiki/Nutzungsbedingungen#Informationen_für_Weiternutzer
  9. First Video Sharing Site Paved the Way for YouTube. Beet Media LLC. Abgerufen am 24. Juni 2011.

Wikimedia Foundation.

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