Videoformat

Videoformat

Als Videoformate werden verschiedene Aufzeichnungsverfahren für elektronische Aufnahmen von bewegten Bildern bezeichnet. Im Gegensatz hierzu stehen die Filmformate, die auf fotografischer Technik basieren. Videoformate können grob eingeteilt werden in analoge oder digitale Videobandformate (MAZ-Formate) und digitale dateibasierte Formate.

Gelegentlich werden auch Fernsehformate (HDTV, NTSC, PAL, SECAM, DVB, ATSC, ISDB) unter Videoformaten subsumiert.

Inhaltsverzeichnis

Allgemein

Bei der digitalen Aufzeichnung werden die Signale digitalisiert und in Dateiform auf digitalen Medien (Disketten, Festplatten, CDs, DVDs, MOD und mehr) gespeichert.

In der Regel dient ein analoges Videosignal als Basis. Dieses wird mit Hilfe der PCM von analog nach digital umgewandelt. Meist werden die Daten anschließend komprimiert gespeichert, damit sie auf die entsprechenden Datenträger passen. Dabei gehen prinzipiell Informationen verloren. Es stehen jedoch auch Datenformate für unkomprimierte Speicherung zur Verfügung. Ähnlich wie bei unkomprimierten Audiodateien ist dann ein Mehrfaches an Speicher erforderlich.

Digitale dateibasierte Videoformate finden eine immer größere Verbreitung, weil insbesondere die Nachbearbeitung durch die Möglichkeit des nicht-linearen Schnitts erheblich erleichtert wird.

Bei der dateibasierten Digitalisierung werden unterschiedliche Dateiformate verwendet. Um die zunächst entstehende Formatvielfalt zu vereinheitlichen, wurde für den professionellen Videobereich das Dateiformat MXF erarbeitet und standardisiert.

Verfahren für die digitale Kodierung von bewegten Bildern oder Tönen werden Codecs (Coder-Decoder) genannt. Diese Codecs liefern rohe Nutzdaten (pay load), die dann in unterschiedlichen Containerformaten gespeichert werden können.

Liste gängiger Videoformate

Verlustfrei

Verlustfreie Videoformate erhalten die originale Qualität. Sie arbeiten ohne verlustbehaftete Komprimierung und benötigen dadurch meist mehr Speicherplatz.

Verlustbehaftet

Die Komprimierung der Videoinformationen verringert den Bedarf an Übertragungskapazität bzw. Speicher erheblich, dazu werden die Video-Informationen unter Verwendung hoher Rechenaufwendungen vereinfacht und zusammengefasst. Dabei werden jedoch auch weniger wichtige Informationen verworfen - sie gehen verloren.
Vergleiche auch JPEG (Bildkomprimierungsverfahren).

  • MPEG-1 Part 2 (Typische Verwendung: Video-CD (VCD))
  • MPEG-2 Part 2 (Typische Verwendung: SuperVideo-CD (SVCD), MVCD, KVCD, DVD, DVB, HDTV)
  • MPEG-4 Part 2 (Verwendung häufig in mit DivX oder Xvid erstellten AVI-Dateien)
  • MPEG-4 Part 10, auch als AVC oder H.264 bekannt (Typische Verwendung: HD-DVD, DVB-S2, HDTV, iTunes, in Flash-Video-Dateien ab Flash 10)
  • Windows Media Video bzw. VC-1 (Typische Verwendung: Internet Streaming)
  • RealVideo (Typische Verwendung: Internet Streaming)
  • Sorenson (Typische Verwendung: früher in Quicktime- und Flash-Video-Dateien)
  • VP6 (Typische Verwendung: in Flash-Video-Dateien ab Flash 8)
  • VP7 (Typische Verwendung: Videotelefonie und Webcams, z.B. in Skype seit Version 2.0)
  • VP8 (Videoformat des WebM-Standards)
  • Dirac (Sehr neuer vom BBC entwickelter Codec, daher bislang wenig verbreitet. Gedacht als modernere, patent- und lizenzgebührfreie, qualitativ bessere Alternative zu H.264, speziell beim HD-Fernsehen)
  • Theora (Open Source Videocodec, Weiterentwicklung von VP3.2, Alternative zu MPEG-4 Part 2 basierten Codecs. Besonders unter Linux verbreitet).

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Videotapes – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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