Via dei Fori Imperiali

Via dei Fori Imperiali
Via dei Fori Imperiali, Blick auf das Kolosseum

Die Via dei Fori Imperiali (ursprünglich Via dell'Impero) ist eine unter Benito Mussolini quer über die antiken Ausgrabungsstätten der Kaiserforen gelegte Paradestraße zwischen Piazza Venezia und Kolosseum in Rom. Sie entspricht Mussolinis Grundkonzeption, die er am 31. Dezember 1925 bei der Einsetzung des römischen Gouverneurs Filippo Cremonesi aussprach: In 50 Jahren solle Rom, „groß, geordnet und mächtig“ sein, und die antiken Monumente sollten, von allen Zutaten der „Jahrhunderte der Dekadenz“ befreit, „in notwendiger Einsamkeit riesenhaft werden.“ Aus dieser Sicht (in der Nachfolge von Napoleons III. und seinem Mitarbeiter Georges-Eugène Haussmann) wurde unter anderem zwischen dem Kolosseum und der Piazza Venezia, wo Mussolini seine Volksreden hielt, eine Sicht- und Straßenachse geöffnet, wobei allerdings der Hügel der Collina della Velia mit dem Renaissancegarten des Palazzo Rivaldi weggeräumt und die Maxentiusbasilika in eine Art Kopie ihres Originals verwandelt werden musste. Am 9. April 1932 eröffnete Mussolini zu Pferd anlässlich eines Treffen italienischer Kriegsveteranen den neuen Straßenzug.

Diese bereits in den römischen Regulierungsplänen von 1873 und 1883 geplante Straßenverbindung erscheint in ebener Lage unauffälliger als in den Plänen des 19.Jahrhunderts, die eine Führung als Viadukt vorsahen. Dem steht gegenüber, dass beim Bau (1924–32) neben zahlreichen Wohngebäuden auch wertvolle antike Relikte einfach zerstört wurden – etwa die Basis von Neros Kolossalstatue und die Meta Sudans, der Rest einer antiken Brunnenanlage. Anfang der 1980er Jahre versuchten linke Stadtverwaltungen Roms, die als Aufmarschstraße der faschistischen Bataillone bekannte ehemalige Via dell'Impero zu sperren oder sogar abzubauen. Diese Bemühungen schlugen aber letztlich fehl. Allerdings ist die Straße sonntags für den motorisierten Verkehr gesperrt.

Literatur

  • Antonio Cederna Mussolini Urbanista Venezia 2006
  • Robert Schediwy: Städtebilder Reflexionen zum Wandel in Architektur und Urbanistik, Wien 2005 (speziell S 204 ff)

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