Vermesser

Vermesser

Ein Geodät (Plural: Geodäten) oder Geometer ist ein Fachmann der Geodäsie (Vermessungswesen). Ein Geodät, der dieses Fach – an der Universität (Geodäsie) oder Fachhochschule (Vermessungswesen) – studiert hat, ist ein Vermessungsingenieur. (Achtung: im englischsprachigen Raum wird ein Geodät der Landesvermessung zugeschrieben, er betätigt sich nur im Feld der „Höheren Geodäsie“.)

Die Ausdrücke „Geometer“ und „Geodät“ stammen aus dem Griechischen und bedeuten etwa „jemand, der die Erde vermisst“ bzw. (in Grundstücke) „einteilt“. Das Wort „Geometer“ ist in einigen deutschsprachigen Gebieten noch in Gebrauch, in anderen gilt es – ebenso wie Landvermesser – als veraltet, in der Umgangssprache trifft man auch auf die Bezeichnung Feldmesser. Die Berufsbezeichnung Vermessungstechniker trägt, wer eine dreijährige duale Berufsausbildung erfolgreich absolviert hat. Auch der aus dem französischsprachigen Ausland stammende Begriff Geomatiker wird für den „Vermesser“ verwendet, der aber vom Geomatik-Ingenieur mit einer abgeschlossenen Hochschul- bzw. Universitätsausbildung in Geomatik zu unterscheiden ist.

Inhaltsverzeichnis

Aufgaben

Allgemein

Geodäten haben, ähnlich wie Kartografen, die allgemeine Aufgabe, die Erdkugel (Rotationsellipsoid) oder Teile davon geometrisch und topologisch zu erfassen und in geeigneter Form darzustellen (abzubilden). Diese Abbildung kann in die Ebene erfolgen (was nicht verzerrungsfrei möglich ist) oder in Form einer geeigneten räumlichen Darstellung (zum Beispiel als Globus). Bei der Abbildung in die Ebene können lediglich einzelne Eigenschaften verzerrungsfrei dargestellt werden, entweder als flächentreue, als längentreue oder als winkeltreue Abbildung.

Spezifisch

In der Landesvermessung, Kataster- und Bauvermessung hat ein Geodät vor allem mit der Erfassung von geometrischen Größen an der Erdoberfläche und der Übertragung von Grundstücks- oder Bauwerksgrenzen von der Planung in die Natur (Absteckung) zu tun. Vermessungsingenieure sind bei der Vorbereitung von Bebauungsplänen für Hoch- und Tiefbau beteiligt und erstellen die Planunterlagen hierzu. Werden dabei Grundstücke geteilt oder zusammengelegt oder ihre Grenzen festgestellt, berührt dieser Aufgabenbereich den Kataster. Ein mit besonderen Rechten ausgestatteter Geodät (in Österreich Ingenieurkonsulent, in Deutschland ÖbVI genannt) darf auch Grenzniederschriften vornehmen. Dies sind Protokolle, die früher Grenzverhandlungen genannt wurden. Er darf auch Änderungen im amtlichen Kataster beglaubigen.

Andere Aufgabenbereiche sind:

Das moderne Berufsbild des Geodäten ist eng mit der Geoinformation bzw. Geomatik und geografischen Informationssystemen (GIS) verbunden. Teilweise nimmt der Geodät auch Managementaufgaben des Immobilien-Bereichs wahr, insbesondere im englischen Sprachraum.

Bei Teilaufgaben dieses Berufsfeldes (Messung, Planzeichnung etc.) wird der Geodät durch Vermessungstechniker und Messgehilfen (ungelernte Hilfskraft) unterstützt. Diese erhalten ihre Ausbildung entweder an Fachschulen und ausgedehnten Feldübungen, bzw. als Lehrberuf.

Bedeutende Geodäten

Bis etwa 1900

20. Jahrhundert

Geodäten in der Literatur

Geodäten in Filmen

Siehe auch


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