Verkehrsbetriebe Remscheid

Verkehrsbetriebe Remscheid
Stadtwerke Remscheid GmbH
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Basisinformationen
Unternehmenssitz Remscheid
Webpräsenz www.stadtwerke-remscheid.de/
Bezugsjahr 2009
Eigentümer Stadtwerke Remscheid 100%
Verkehrsverbund Verkehrsverbund Rhein-Ruhr
Beschäftigte 503
Umsatz 12,3 Mio. EUR
Linien
Bus 29
Anzahl Fahrzeuge
Omnibus 92
Statistik
Fahrgäste 18,8 Mio. pro Jahr
Fahrleistung 4,0 Mio. km pro Jahr
Haltestellen 654
Länge Liniennetz
Buslinien 375,2 km
Sonstige Betriebseinrichtungen
Betriebshöfe 1

Die Stadtwerke Remscheid GmbH Verkehrsbetrieb ist ein Nahverkehrsunternehmen der Stadt Remscheid und ist Partner im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bis 1922

Am 31. Dezember 1891 wurde durch den Kommerzienrat Robert Böker bei der Stadt Remscheid der Antrag auf den Bau und Betrieb einer meterspurigen elektrischen Straßenbahn gestellt. Die Stadt war bereit, von den geschätzten 750.000 Reichsmark Baukosten 300.000 zu übernehmen und stellt der zu gründenden Gesellschaft am 10. Mai 1892 einen Finanzierungsvertrag in Aussicht. Am 27. Juni 1892 wurde die AG Remscheider Straßenbahn gegründet und erteilte der Union-Elektricitäts-Gesellschaft den Auftrag, ein Kraftwerk, die Gleise und die Oberleitungen zu bauen.

Am 9. Juli 1893 ging die 11. Straßenbahnlinie im Deutschen Reiche auf dem Abschnitten von Remscheid-Markt nach Vieringhausen und Hasten in Betrieb. Der Abschnitt in der Bismarckstraße war mit einer Steigung von 10,8 % der damals steilste Straßenbahnabschnitt im Deutschen Reich. Am 13. Juli 1894 wurde der Abschnitt bis Hauptbahnhof eröffnet und die Linie von Vieringhausen bis dort verlängert. An der Kreuzung mit der Reichsbahn in der Bismarckstraße bestand das Verbot die Schiene der Staatsbahn einzuschneiden. Diese führte dazu, dass die Querung der Gleise extrem holprig war und es des Öfteren zu Entgleisungen kam. Um dies zu vermeiden, ließ man die Fahrgäste an dieser Stelle die Fahrzeuge wechseln. Erst nachdem die Kreuzung am 2. Dezember umgebaut war, fanden wieder durchgehende Fahrten statt. Am 4. Januar 1884 wurde die Strecke nach Vieringhausen um 0,6 Kilometer verlängert.

Eine Besonderheit der Straßenbahnen in Remscheid waren die Entgleisungsweichen vor Bahnübergängen und auf steilen Streckenabschnitten. Hier waren die Weichen mittels Federn auf Entgleisen gestellt. Während der Überfahrt von oben mussten die Weichen vom Schaffner umgestellt und auf Durchfahrt gehalten werden. Anschließend sprangen sie wieder auf Entgleisen zurück. Damit wollte man verhindern, dass die Bahnen unkontrolliert über die Bahnübergänge fuhren oder auf den Steilstrecken zu schnell wurden.

In den kommenden Jahren wurden die folgenden Abschnitte eröffnet:

Wermelskirchener-Burger Eisenbahn

Die Wermelskirchener-Burger Eisenbahngesellschaft Wermelskirchen AG wurde am 10. Dezember 1888 gegründet. Der Bau der Strecke wurde am 20. April 1889 begonnen. Am 17. und am 18. November 1897 wurden die Aktien der Bahn von der Westdeutschen Eisenbahn-Gesellschaft aus Köln erworben. Die Strecke wurde elektrifiziert und an der Lenneper Straße in Remscheid mit der AG Remscheider Straßenbahn verbunden.

Am 7. Juni 1907 wurde der Abschnitt von der Lenneper Straße über Lennep nach Lüttringhausen eröffnet. Am 14. August wurde die Strecke von der Bahnhofstraße nach Halbach in Betrieb genommen. Am 14. Mai 1908 kam der Abschnitt von Burg nach Krahenhöhe hinzu. Somit hatte man Anschluss an die Straßenbahn Solingen.

Die Bahn hatte damit eine Länge von 29,2 Kilometern. Durch den gestiegenen Personen- und Güterverkehr wurden die Gleisanlagen extrem abgenutzt. Durch die Lohnerhöhungen im Jahr 1918 und das Ausbleiben der Zuschüsse aus den Gemeinden kamen Verluste von 500.000 Mark zusammen. Das führte zu einem nachlassenden Interesse der Westdeutschen Eisenbahn-Gesellschaft an der Strecke und die Tochtergesellschaft VKA, die auch den Betrieb geführt hatte, begann 1921 mit dem Abbruch der Gleise zwischen Halbach und Lennep. Am 1. April 1922 wurde die Bahn von der AG Remscheider Straßenbahn aufgekauft. Der Abschnitt zwischen Burg und Krahenhöhe ging in den Besitz der Straßenbahn Solingen über.

Bis 1945

Die Remscheider Straßenbahn saniert die Strecke der Wermelskirchener-Burger Eisenbahn und nahm am 24. Mai 1922 die Verbindung von Lenneper Straße bis Strandbad an der Talsperre in Lennep in Betrieb. Diese Strecke wurde am 12. August aus wirtschaftlichen Gründen wieder eingestellt. Durch die Inflation verkehrten ab dem 12. Oktober nur noch zwei Linien in Remscheid. Von Hasten über Handweiser zum Krankenhaus und von Güldenwerth über den Markt und Handweiser in die Lenneper Straße. Zwischen dem 10. März und dem 29. April 1923 war der Betrieb vollständig eingestellt. Nachdem die IHK Zuschüsse zugesagt hatte, wurde der Verkehr wieder aufgenommen. Als die Zuschüsse ausblieben stellte man den Verkehr vom 24. September bis zum 24. November erneut ein. Erst nach der Währungsreform wurde ab dem 16. März 1924 wieder ein regulärer Betrieb aufgenommen.

1926 fuhren folgende Linien

  • 1: Hasten - Markt - Stachelhausen - Amtsgericht - Parkstraße
  • 3: Ehringhausen - Hauptbahnhof - Markt - Alleestraße - Amtsgericht - Reinshagen
  • 4 Reinshagen - Amtsgericht - Markt - Hauptbahnhof - Ehringhausen - Burg
  • 5: Markt - Lenneper Straße - Talsperre - Wermelskirchen
  • 6: Lennep-Nord - Lenneper Straße - Handweiser - Markt - Rathaus - Stadtpark

Es kamen folgende Strecken hinzu:

  • 1925: Handweiser - Bliedinghausen
  • 1926: Handweiser - Lenneper Straße
  • 1927: Verlängerung in der Alleestraße

Um die Modernisierungen und die Streckenerweiterungen durchführen zu können, wurden Anleihen von 966.000 Gulden und 182.000 US-Dollar aufgenommen. Daraufhin wurden folgende Erweiterungen vorgenommen:

  • 10. September 1927: Blumenstraße - Brüderstraße - Schauspielhaus
  • 2. Oktober 1929: Lennep-Nord - Lüttringhausen
  • 26. November 1929: Lüttringhausen - Tannenhof und Wermelskirchen-Bahnhof - Wermelskirchen-Friedrichstraße

Ende 1929 wurden auf nunmehr 45,29 Kilometern Gleis sieben Linien mit einer Streckenlänge von 56,7 Kilometern betrieben. Das Netz hatte damit seine größte Ausdehnung erfahren. Am 7. Oktober 1930 wurde der Abschnitt Talsperre - Preyersmühle stillgelegt.

Während des Zweiten Weltkrieges litt die Bahn zunächst nur unter Material- und Personalknappheit. Ab 1941 kam es aufgrund von Bombenschäden immer wieder zu Betriebsunterbrechungen. Bei einem Angriff am 31. Juli 1943 wurden die Wagenhalle und ein Großteil des Oberleitungsnetzes zerstört. Weitere Bombenangriffe zerstörten immer wieder Teile des Netzes und des Wagenparks. Am 15. April 1945 wurde der Betrieb bei Einmarsch der US-amerikanischen Truppen eingestellt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach dem Krieg begann der Wiederaufbau des Streckennetzes und am 1. Januar 1949 waren acht Linien wieder in Betrieb. Ab dem 1. Juli 1950 wurde das Liniennetz umstrukturiert und es wurden wieder sieben Linien bedient. 1951 kam es zu einer weiteren Änderung des Liniennetzes. Bis 1955 wurden einige Streckenabschnitte stillgelegt, so dass nur noch sechs Linien übrig waren. Am 5. Januar 1958 wurden nach Umbau des zentralen Umsteigepunktes Friedrich-Ebert-Platz drei weitere Linien eingestellt. Die letzte Straßenbahnlinie der Stadtwerke Remscheid, von Hasten nach Ehringhausen, wurde am 10. April 1969 eingestellt. Seitdem sind die Stadtwerke Remscheid GmbH Verkehrsbetrieb ein reiner Omnibusbetrieb.


Siehe auch : Liste der ehemaligen Straßenbahnen

Fahrzeugbestand

Im Februar 2011 waren die folgenden Fahrzeugmodelle bei den Stadtwerken Remscheid im Einsatz (mit Wagennummern):

Buslinien

Folgende Buslinien werden im Remscheider Stadtgebiet von den Verkehrsbetrieben Remscheid, teilweise im Verbund mit anderen Verkehrsunternehmen, betrieben:

Linie Linienverlauf
240 RS Lennep Mitte - Bergisch Born - Wermelskirchen Busbahnhof
260 Remscheid Mitte – Zentralpunkt – Mannesmann – Bliedinghausen – Wermelskirchen Mitte – Hilgen (Burscheid) – Leverkusen-Schlebusch – K-Mülheim - K-Deutz – Köln Hbf
336 RS Lennep Mitte - Bergisch Born - Hückeswagen- Wipperfürth - Marienheide - Gummersbach
615 W-Elberfeld – W-Universität – W-Hahnerberg – W-Cronenfeld / Mastweg – RS-Hasten – Remscheid Mitte
620 RS-Lüttringhausen – RS-Klausen – W-Ronsdorf – W-Lichtscheid – W-Elberfeld – W-Katernberg
636 RS-Lüttringhausen – RS-Linde – W-Heckinghausen – W-Oberbarmen
652 Remscheid Mitte–Zentralpunkt–Struck–Talsperre–Belten–Wermelskirchen Mitte–Wk Am Stadtrand
653 Hasten–Remscheid Mitte–Zentralpunkt–Mannesmann–Ehringhausen–Solingen-Burg
654 Solingen-Burg-Reinshagen–Güldenwerth–Remscheid Mitte–Neuenkamp–Bökerhöhe–Lennep Mitte–Lüttringhausen Mitte–Klausen
655 Stadtpark–Remscheid Mitte–Zentralpunkt–Mixsiepen–Bökerhöhe–Lennep Mitte–Hackenberg
657 Hasten–Stockden–Remscheid Mitte–Blumental
658 Müngsten – Morsbach – Güldenwerth – Stockden – Stadtpark - RS Mitte – Rosenhügel – Zentralpunkt – Falkenberg
659 RS Lennep Mitte - W-Kluse - Radevormwald-Dahlhausen - Herkingrade
660 Kremenholl–Remscheid Mitte-Clarenbach–Goldenberg–Lüttringhausen Mitte
664 Remscheid Mitte–Fichtenhöhe–Hohenhagen–Ueberfeld–Bökerhöhe–Hasenberg–Lennep Mitte
666 RS-Lüttringhausen Rathaus - Bf./Barmer Str. - Großhülsberg
669 RS-Grenzwall - Lennep Mitte - W-Grünental - Beyenburg Mitte
670 RS-Honsberg - RS-Mitte - Clarenbach - W-Ronsdorf Mitte
671 RS Lennep Mitte - (Wupperdamm) - Radevormwald Mitte
672 Remscheid Mitte–Zentralpunkt–Struck–Talsperre-Ortlinghaus–Wermelskirchen Krankenhaus
673 Nordstraße–Remscheid Mitte–Rosenhügel–Mannesmann–Bliedinghausen–Talsperre oder Nordstraße-Remscheid Mitte-Rosenhügel-Mannesmann-Rosenhof
675 Hasten-Rath-Königstraße–Stadtpark– Remscheid Mitte–Zentralpunkt–Baisiepen
680 RS Clemenshammer/Platz - Hasten Kirche - Feld - Hütz - Holz
NE12 RS Mitte–Rosenhügel–Zentralpunkt-Struck–Baisiepen–Falkenberg–Mannesmann–Bliedinghausen–Wermelskirchen Mitte–Belten–Talsperre–Struck–Zentralpunkt–Rosenhügel–Remscheid Mitte
NE13 RS Mitte–Stadtpark–Güldenwerth–Reinshagen–Ehringhausen–Mannesmann–Zentralpunkt–Hohenhagen–Fichtenhöhe–RS Mitte
NE14 RS Mitte–Zentralpunkt–Mixsiepen–Bökerhöhe–Lennep Mitte–Hasenberg-Hackenberg–Lüttringhausen Mitte–Klausen–Goldenberg–Clarenbach–Remscheid Mitte
NE15 W-Elberfeld Mitte–Universität–Hahnerberg–Cronenfeld– RS-Hasten–Remscheid Mitte
NE16 RS Mitte–Clarenbach–Lüttringhausen Mitte-Klausen-W-Ronsdorf–Halbach–Klausen–Lüttringhausen Mitte–Lennep Mitte–Bökerhöhe-Neuenkamp–Remscheid Mitte
NE17 RS Mitte–Steinberg–Rath-Hasten–Remscheid Mitte
NE18 Mitte–Stadtpark–Hasten-Stockden–Güldenwerth–Müngsten–Morsbach–Güldenwerth–Reinshagen–Güldenwerth–Stadtpark–Remscheid Mitte
NE19 RS Mitte–Fichtenhöhe–Hohenhagen–Bökerhöhe–Hasenberg–Hackenberg–Lennep Mitte-Rvw-Herbeck–Radevormwald Mitte–Rvw-Herbeck–Lennep Mitte–Bökerhöhe–Mixsiepen–Zentralpunkt–Remscheid Mitte
NE20 RS Mitte–Blumental–Honsberg–Kremenholl–Remscheid Mitte

Legende:

Buslinie im Verkehrsbund Rhein-Sieg
Buslinie im Verkehrsbund Rhein-Ruhr
Remscheider Nachtexpresse

Zuglinien

Linie Bezeichnung Linienverlauf
RB 47 Der Müngstener Solingen - Remscheid - Wuppertal

Literatur

  • Wolfgang R. Reimann, Dr. Rolf Löttgers: Unsere Remscheider Straßenbahn 1893-1969, ein Dokument der Zeitgeschichte, Stadtwerke Remscheid, 1981, ISBN 3-980-0500-0-9
  • Gerhard Reuter: Die Geschichte der Remscheider Straßenbahn, die steilste Adhäsionsbahn Deutschlands, Rösler + Zimmer Verlag, Augsburg, 1974, ISBN 3-87987-133-7
  • Kapitel Remscheider Verkehrsbetriebe, S. 174 - S. 202, aus: Dieter Höltge: Straßen- und Stadtbahnen in Deutschland, Band 5: Bergisches und Siegerland, von Wuppertal bis Bonn, EK-Verlag, Freiburg, 1996, ISBN 3-88255-333-2

Weblinks


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